"Meine Kinder sind fast gleich alt und streiten immer. Was kann ich da tun?” fragte mich jemand als Reaktion auf den Infobrief 12-06.

Fürsorglichkeit ist ein angeborenes Verhalten. Kein Kind muss das lernen. Ausgelöst wird das Verhalten durch die Konfrontation mit einem hilfebedürftigen, verletzlichen Wesen. Das kann ein Kätzchen sein, aber auch ein Wurm auf der Strasse ;-). Löst der fast gleichaltrige Bruder dieses Verhalten aus? Oft nicht, wie wir alle wissen. Ob Fürsorglichkeit und Anlehnung dennoch zum Tragen kommt, hängt auch viel von deiner Führung als Mami oder Papi ab.

Wie erlebt dein Kind deine Führung? Als Machtanspruch oder als Angebot von Fürsorglichkeit und Coaching? Wenn ein Kind ein Führungs- oder auch ein Unterstützungsangebot ablehnt, ist das unter Umständen sehr verletzend. Das kennen wir als Eltern nur zu gut. Wie reagierst du auf solchen Widerstand? Mit "Ok, ich sehe, du hast deine eigenen Pläne..." oder dann mit liebevoller Beharrlichkeit oder eher mit Frustration?

Das ist unter Kindern ähnlich, und es ist wahrscheinlich dass ein grösseres Kind eher frustriert und aggressiv ist als du, weil es noch unreif ist. Sich selber und Kinder in diese Art der freilassenden Fürsorglichkeit zu führen, ist wohl die effizienteste Art Gehässigkeiten (nicht Konflikte) unter Kindern zu vermeiden.