Monika hat den Kurs in Erding organisiert (Ihr habt wohl eher vom Bier als von der Gemeinde dort schon gehört…). Sie rief mich letzthin an und sagte mir, dass mein Input über den Gehorsam eine Entdeckung für sie war. Das gab mir zu denken, denn offensichtlich läuft man als Leser des Buches „Erziehen im Vertrauen“ Gefahr, etwas Wichtiges zu vergessen. Aufträge und Anweisungen gehören unbedingt dazu, obwohl es häufig hilfreich ist, eine Wahlfreiheit zu geben. Lest, was sie schrieb:
Beides wird getrennt betrachtet und - wichtig - dem Kind auch so mitgeteilt. Dies entlastet die Beziehung zum Kind enorm, da dieser ewige Machtkampf ums Gehorchen weg ist. Ich bin in meiner Anweisung greifbar und klar, das Kind darf gehorchen, es kann es aber auch sein lassen. Die Verantwortung fürs Gehorchen oder Nicht-Gehorchen liegt beim Kind. Wenn das Kind nicht nach meiner Anweisung handelt, bedeutet es nicht, dass meine Erziehung schlecht ist - und damit ich als Mama auch! Das Kind hat keine Macht über mich, es kann mich nicht ohnmächtig machen, unsere Beziehung bleibt frei. "Das grosse Puzzleteil im VP-Puzzle, das Du mir heute serviert hast, ist die Idee, dass ich meinem Kind die Anleitung für sein Handeln geben kann, darf und muss - das Kind wiederum ist für die Ausführung verantwortlich. Das sind zwei Paar Schuhe. Bisher habe ich unbewusst gedacht, ich sei für die Anleitung zuständig und auch dafür, dass mein Kind danach handelt, wobei ich gleich wieder die Gefahr im Hintergrund spüre, dem Kind, wenn es nicht folgt, den Satz "Ich hab's Dir ja gesagt!" um die Ohren zu knallen - statt mit ihm zu trauern."
Denkt dabei ans Bild mit den Enten. Das Folgen ist nicht Sache der Mutter, sondern der Entlein. Natürlich ist es in unserer Welt nicht immer möglich, das so durchzuziehen, aber als Grundhaltung sehr wichtig. Gehorchen unter Druck soll und wird dein Kind in anderen Umgebungen lernen.
Wer zum Gehorsam gezwungen wird, kann es nicht mehr freiwillig tun und wird so aus dem Join-up gedrängt.