Hast du Lust, über eine spannende Frage nachzudenken? In den Ferien können wir es uns ja leisten, uns eingehend mit uns selber zu beschäftigen. Die Kinder funktionieren da ja oft ohne unser Dazutun…
Fast jede Handlung, ja fast jeden Gedanken können wir zwei grundlegenden Motiven zuordnen. Entweder, ich tue oder plane etwas aus Liebe - oder aus irgendeiner Form der Angst. Dazu gehört ganz besonders die Sorge. Nicht etwa die Für-sorge. Jene entspringt in der Regel der Liebe. Nein, viele Handlungen entspringen dem Wunsch, Unannehmlichkeiten oder gar Schmerzen abzuwehren. Ein Beispiel: Ich sage meinem Kind: «Nein, jetzt gibt es kein Eis.» Dieser eine Satz könnte beiden Quellen entspringen. Entweder sorge ich mich um das Wohl meines Kindes, oder aber ich habe Angst, dass mein Kind immer mehr Eis will oder dass die Umstehenden denken, ich könne nicht nein sagen. Oder ich denke, dass ich ja dann auch eins nehmen würde, und das wäre schlecht für meine Linie.
Du könntest auch antworten: «Ja, hier hast du Geld.» Und auch diese Antwort könnte beiden Quellen entspringen. Vielleicht möchtest du deinem Kind einfach einen Wunsch erfüllen, weil du es liebst. Vielleicht aber scheust du den Konflikt mit ihm. Vielleicht... Meine These: Alle deine Weisungen und Bemerkungen, die aus der Liebe kommen, seien es Jas oder Neins, lösen Segen aus. Alle, die sich aus irgendeiner Form von Angst, Furcht oder Sorgen nähren, eher nicht. Bitte mache dir doch Gedanken, ob es Handlungen bzw. Pläne gibt, die sich aus beiden Quellen gleichzeitig speisen. Dann wollen wir am Montag zur gewohnten Zeit darüber ins Gespräch kommen.
Livesendung vom 27. Juli 2015