Kein Zweifel, es ist mühsam für dich, wenn dein Kind nicht tut, was es soll, frech ist und immer das letzte Wort hat.
Für dein Kind sind die Folgen wohl noch tiefgreifender. Du kannst nämlich - wenn das Problem andauert -  jene Funktion nicht mehr richtig ausfüllen, die für dein Kind zentral ist: Du kannst ihm nicht mehr Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Die Folge ist, dass dein Kind unruhig ist und ständig auf der Suche nach verlässlichen Beziehungen. Viele Kinder übernehmen selber die dominante Rolle, oft auch im Umgang mit den Gleichaltrigen.
Nur ein Kind aber, das im abhängigen Modus gebunden ist, kann vom Schutz und von der Fürsorglichkeit der Eltern profitieren. Sobald es sich nicht mehr untergeordnet fühlt, steigt die Anspannung und die Unruhe. Das ist letztlich auch bei uns Erwachsenen so. Welcher Arbeitgeber erinnert sich in schlaflosen Nächten nicht dann und wann wehmütig an die Zeit, wo andere sich um die Bilanzen kümmerten.
Dieses Mail übrigens ist ein weiteres mit der gleichen Zielsetzung wie die letzten: Viele Eltern vergessen ob dem vielen Verständnis und der engagierten Einfühlung, wie wichtig es ist, im Alpha zu sein und zu bleiben. Vertrauenspädagogik ist nämlich absolut nicht antiautoritär - im Gegenteil: Autorität ist wichtig. Nur wenn ein Kind im abhängigen Modus gebunden ist, wenn es im Join-up ist, ist Raum da für die Reifung.

Talk über das Monatsthema

Livesendung vom 26. September 2016

Was der Widerstand mit unseren Kindern macht