Wann tun Kinder einander gut? Wann nicht? Wie kann ich das erkennen?
Diese Frage hat uns gestern an einem Privatseminar intensiv beschäftigt. Wer von euch hat nicht mit Freude «Die Kinder von Bullerbü» gelesen, geschaut oder gehört? Wie schön, wenn Kinder so zusammen im Spiel aufgehen können. Oder etwa nicht?
Dein Kind kann in einer solchen Gruppe gut aufgehoben sein, solange es nicht in einen Loyalitätskonflikt zu dir und anderen wichtigen Bezugspersonen gerät - anders gesagt, solange das innerliche Band zu dir als Mama oder Papa ihm auch im Zusammensein mit seinen Freunden Halt gibt. Schön ist es, wenn du die Freunde deines Kindes kennst, wenn du deshalb weisst, wie in der Gruppe Hierarchien entstehen und wie sie erhalten werden. Wenn dein Kind dort Machtkämpfe erlebt oder gar das Faustrecht gilt, ist das so lange nicht weiter tragisch, als es mit dir darüber sprechen kann. Auch das gehört zum Spiel des Lebens.
Handlungsbedarf besteht dann, wenn du merkst, dass dein Kind nicht mehr erzählen mag, was läuft, oder wenn du spürst, dass es zu dir eher auf Distanz geht, weil die Mitglieder der Gruppe wichtiger geworden sind.
Handlungsbedarf besteht auch dann, wenn du spürst, dass dein Kind in der Gruppe so viel Beziehungsstress hat, dass es sich verhärtet, um sich zu schützen.
Beobachte solche Entwicklungen sorgfältig und reagiere frühzeitig. Sei dir bewusst, dass dein Einfluss nur so lange besteht, als sich dein Kind vor allem an dir orientiert. Wenn du den richtigen Zeitpunkt verpasst, dann bleibt oft nur ein hässlicher Machtkampf.

Talk über das Monatsthema

Livesendung vom 31. Oktober 2016

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Kinder brauchen andere Kinder