Viele Menschen denken, dass sich Teenager von ihren Eltern lösen müssen, um selbständig und erwachsen zu werden. Das ist etwa ähnlich, wie wenn man einen Baum aus der Erde zieht, damit er ja eine schöne Höhe erreicht. Nein, je tiefer unsere Kinder in ihrer Familie verwurzelt sind, desto mutiger werden sie sich aufmachen, sich selber zu werden.
Viele Jugendliche, die sich von den Eltern lösen, werden weder freier noch selbständiger, sondern sie geraten in die Abhängigkeit von den Meinungen der Gleichaltrigen und fühlen sich auch gedrängt, Zeitplan, Freizeitaktivität und Vorlieben den Gleichaltrigen anzupassen bzw. anzugleichen.
Je mehr Jugendliche sich in einer tiefen und deshalb freilassenden Beziehung mit ihrer Familie verbunden fühlen, desto weniger verlieren sie sich selbst und ihre Identität, wenn sie sich aufmachen, Freundschaften zu schliessen und sich Vereinen und Gruppen anzuschliessen.
Was zeichnet diese tiefen Beziehungen aus? Sie tragen nicht nur dem Bedürfnis der Jugendlichen Rechnung, sich selber ans Steuerrad ihres Lebens zu setzen, sondern sie rechnen auch damit, dass Jugendliche dennoch Schutz, Nähe und Zärtlichkeit brauchen und viel Vertrauen in ihren guten Willen. Und wenn sie das Vertrauen nicht verdienen? Dann gilt das alles umso mehr!
Diese Gedanken haben uns an der Frühlingstagung beschäftigt. Daneben haben wir auch dem Begriff «Safer Sex» eine erweiterte Bedeutung gegeben. Nicht nur unser Körper soll ja sicher sein, auch unser Herz.

Talk über das Monatsthema

 

Livesendung vom 29. Mai 2017

Teenies brauchen nicht weniger Bindung, sondern eine andere

 

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