Refresher

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Refresher 19-05 «Monster unter dem Bett»

Kennst du den Satz «Geh auf dein Zimmer, bis du weisst, wie man sich hier benimmt»? Hast du dieses oder ein ähnliches Ultimatum auch schon benutzt und festgestellt, dass es sogar funktioniert? Es ist so, solche und andere Ultimaten, also angedrohte Trennung, funktionieren ganz oft. Wenn das gleiche Kind dann abends nicht alleine im Zimmer schlafen möchte, weil es einen Drachen unter dem Bett vermutet, kommen wir kaum auf die Idee, dass dieser vermutete Drache einen Zusammenhang mit der Situation des Ultimatums bzw. der Trennung haben könnte.
Und doch ist es so: Mit solchen Sätzen alarmieren wir unser Kind. Wir senden ihm die Botschaft «ich lasse dich alleine» oder «ich schicke dich von mir weg» mit. Unterschwellig sagen wir damit auch, dass das Kind nur in meiner Nähe willkommen ist, wenn es sich entsprechend benimmt. Natürlich tut das Kind in dem Moment alles, um die angedrohte Trennung zu verhindern und um die Nähe wieder herzustellen. Deshalb funktioniert es ja auch und das Kind ist plötzlich ganz brav. Der (Trennungs-)Alarm aber bleibt… Meistens ist das Kind gar nicht in der Lage, sich dessen bewusst zu sein oder gar darüber zu sprechen. Das Gehirn sucht sich dann einen anderen Grund für den Alarm, einen, über den man sprechen kann, und schon sind wir beim Monster unter dem Bett…
Wenn wir unserem Kind diesen Stress ersparen wollen, tun wir gut daran, es und seine Bedürfnisse zu verstehen und es mit klarer Kommunikation zu führen, statt mit Ultimaten unter Druck zu setzen. 

 

Talk über das Monatsthema

 

Livesendung vom 27. Mai 2019

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Info 12-02 "Wie kann man kleine Kinder führen?"

Kleine Kinder sind nicht loyal. Das heisst, sie tun das, was ihnen richtig erscheint. Das ist im Normalfall das, was die Eltern ihnen sagen. Oft aber auch nicht. Wenn man sie bedroht mit Strafen oder eine Belohnung in Aussicht stellt, ändert das für sie in der Regel die Sachlage, und sie verhalten sich wunschgemäss - oder auch nicht. Auf jeden Fall sind sie nicht in der Lage, um deinetwillen ihre eigenen Interessen hintanzustellen - eben loyal sein. Das werden Kinder erst mit etwa drei oder vier Jahren. Leider sind aber in diesem Alter viele Kinder schon so daran gewöhnt auf "Zuckerbrot und Peitsche" zu reagieren, dass die Loyalität gar nicht zum Tragen kommt. Es ist deshalb wichtig, die kleinen Kinder so zu führen, dass sie im Join-up bleiben. 

Wie aber soll man sie denn führen? Viele Eltern alarmieren ihre Kinder, indem sie ein energisches Nein sagen, wenn es etwas tut, was es nicht soll. Das soll einen Lernprozess auslösen. Oft weiss ein Kind dann aber nicht genau, wo das Problem ist. Mehrmalige Versuche des Kindes, Klarheit zu bekommen, was genau denn jetzt mit "nein" gemeint ist, interpretieren die Eltern dann oft als Provokation. "Er weiss genau, dass er die Kerze nicht anfassen darf, aber...". 

Hilfreicher ist es, dem Kind die richtigen Gefühle und Motive zu vermitteln - so quasi induktiv, ähnlich wie ich es beschrieben habe beim Trösten des Opfers im Infobrief 11-11. "Au, schau, diese Kerze darf man nicht herumtragen, sonst läuft der Wachs raus und tut dir weh." Verbunden mit den entsprechenden Gefühlsäusserungen von Besorgtheit um die Kerze und um das Kind, spürt ein Kind, wie kostbar, schön, aber auch gefährlich sie ist, selbst wenn es die Worte noch nicht versteht. Vielleicht darf es die Kerze auch einmal ganz vorsichtig mit dir zusammen halten.

Diese Art der Führung stärkt die Beziehung. Lass auch die Angst los, dass dein Kind gerade die Oberhand gewinnt, wenn du den Gehorsam nicht durchsetzen kannst. Löse dich von der unseligen Idee, "konsequent" sein zu müssen. Oder auch davon, immer sofort eine gute Lösung zu haben. Entspanne dich im Umgang mit deinem Kleinkind. Es ist jederzeit sofort bereit, mit dir über den eben verübten Blödsinn zu trauern. Das ist viel wertvoller als irgendwelche Strafreize zu setzen.

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