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Info 16-04 "Es ist mein Zimmer!!"

«Hast du dein Zimmer aufgeräumt?» - «Nein, ich räume es auf, wenn es mir passt. Es ist mein Zimmer!» - «Solange du erst zwölf bist, bestimmen wir solche Dinge! Bevor dein Zimmer aufgeräumt ist, gibt es für dich kein Internet mehr!»

Solche Dialoge können sich auch in Familien abspielen, wo die Kinder grundsätzlich im Join-up sind. Namentlich, wenn es ums Thema «Aufräumen» geht. Es ist eines jener Themen, die oft mit Gegenwillen aufgeladen sind. Viele Eltern resignieren in diesem Punkt - um der Beziehung willen - oder sie führen einen endlosen Machtkampf in der Sache und strapazieren ihre Beziehung. Wie hört sich das Folgende für dich an, wenn du mit Simons Ohren hörst?

Wichtig: Wir warten auf eine Friedenszeit.

«Simon, was würde dir helfen, dein Zimmer in Ordnung zu halten? Ich möchte, dass dieser ewige Kampf ein Ende findet.» - «Lasst mich doch einfach machen. Es ist mein Zimmer.» - «Nein, Simon, es ist ein Zimmer, das wir dir gerne überlassen, weil du unser Sohn bist und wir für dich sorgen. Dazu gehört, dass wir nicht wollen, dass du in einem Chaos lebst, einzig deshalb, weil wir in dieser Sache dauernd im Streit liegen und die Unordnung dir regelmässig über den Kopf wächst. Wo siehst du das Problem, wenn dein Zimmer aufgeräumt ist?» - «Gar keins - das Aufräumen ist das Problem!» - «Okay, dann werden wir einen Weg finden.» 

Hier eine mögliche Entwicklung: 

«Ich helfe dir beim Aufräumen, und dann legst du jede Woche zwei Termine fest, wo dein Zimmer wieder im Zustand ist, den wir zusammen herstellen. Was meinst du dazu?» - «Hm, reicht nicht einfach einmal?» - «Wenn ich daran denke, wie schnell ein Chaos entsteht, scheint mir zweimal pro Woche das Mindeste. Seit ich selber täglich meinen Tisch aufräume, schaffe ich es, Ordnung zu halten.» - «Täglich?» - «Klug wäre es, aber mindestens zwei Termine pro Woche solltest du setzen. Weisst du was? Zu deiner Unterstützung werde ich dasselbe mit meinem Atelier machen! Und wenn wir es einen Monat lang durchziehen, gehen wir zusammen Pizza essen. Ich lade dich ein.» - «Hm, so könnte es direkt noch Spass machen.»

Talk über das Monatsthema

 

Livesendung vom 25. April 2016

  1.    Teil: Das ist mein Zimmer!

 

  • Ordnung u. a. in den Kindernzimmern ist wichtig

 

  • Kommunikation zwischen Eltern und Kindern wichtig. Auch wenn ein älteres Kind im Join-up ist und mit den Eltern ein gutes Verhältnis hat, kann es hin und wieder zu Machtkämpfen kommen. Ein Machtkampfthema ist oft die Unordnung im Kinderzimmer.
  • Wie geht man als Eltern am besten mit Unordnung im Kinderzimmer um?
    • 1. Man spricht das Thema in einer Friedenszeit an. Nicht wenn man ins Zimmer reinkommt und die Spannung sofort spürbar ist. Das Kind empfindet es dann eher als Nörgelei.
    • 2. Wenn das Kind damit argumentiert, dass es ‘sein’ Zimmer ist, können wir das Kind darauf hinweisen, dass es zwar sein Zimmer ist, aber das Zimmer in unserem Haus ist und darum auch in unserer Verantwortung.
    • 3. Besser die ‘Vision der Ordnung’ in den Raum stellen, als das Thema ‘Aufräumen’.
    • 4. Man kann auch eine Vereinbarung treffen: Wenn du das Zimmer aufräumst, werde ich in dieser Zeit die Garage aufräumen, und nachher gibt es Pizza. Oder: Du räumst jeden Tag das Zimmer auf und ich dagegen jeden Tag eine Schublade. Auch diese Vereinbarung kann nach gewisser Zeit nach gutem Gelingen mit einer Pizza gefeiert werden.

 

  1.    Teil: Kinder, die nicht beim Tischabräumen helfen:
    • Es ist schade, wenn wir die Kinder mit Druck zum Abräumen zwingen müssen.
    • Wie können wir als Eltern mit diesem Thema umgehen?
      • 1. Wir warten auf eine Friedenszeit. Wir pfeifen unsere Kinder nicht zurück zum Abräumen, sondern räumen vorerst selber ab.
      • 2. Im Gespräch mit dem ältesten Kind könnten wir es darauf aufmerksam machen, dass wir abgeräumt haben und dass wir es nicht so toll finden, die Kinder ständig auf ihre Aufgabe hinzuweisen. Wir stellen dem Kind die Frage, wie wir das ändern könnten? Wir übergeben z. B. die Verantwortung dem Ältesten und sagen ihm, er soll doch mit seinen kleineren Geschwistern eine Lösung finden, wie sie in Zukunft das Thema Tischabräumen behandeln möchten. Dass ein Elternteil hilft, ist gut, aber der Elternteil, der gekocht hat, sollte nicht auch noch aufräumen müssen. Als gutes Vorbild vorangehen. Wenn das ältere Kind eine Lösung mit seinen Geschwistern gefunden hat, kann man darüber sprechen, wie die Lösung aussieht. Auch kann bereits besprochen werden, wie man damit umgeht, wenn ein Kind sich seiner Aufgabe entzieht, z. B. dass es dann alles alleine machen muss.

 

  • Im Gespräch mit den Kindern immer respektvoll sein. So respektvoll wie wir mit ihm umgehen, so wird das Kind auch uns begegnen.

 

 

  1.    Teil: Diverse Fragen
    • Wenn ein Kind seine Eltern schlägt, sollte man nicht zurückschlagen. Wir müssen dem Kind zeigen, dass wir stark und vertrauenswürdig sind. Das braucht ein Kind, um sich geborgen und sicher zu fühlen. Wenn ein Kind schlagen will, sollte man die Hände des Kindes halten. Es darf und soll spüren, dass wir körperlich überlegen sind.
    • Wir sollten uns auch nicht aus Spass vom Kind dominieren lassen, z. B. bei einem Wettrennen. Wenn ein Kind sich stärker fühlt als seine Eltern, dann fühlt es sich ungeschützt. Wer beschützt es dann? Niemand fühlt sich beschützt, wenn es die Eltern prügeln kann. Ein Kind kann nur dann optimal reifen, wenn es sich sicher und geborgen fühlt.
    • Ein Kind dazu anzuregen, selber Lösungen zu finden, ist ab diesen Zeitpunkten möglich:
      • 1. Wenn das Kind reif genug ist
      • 2. Idealerweise mit 7 Jahren
      • 3. Wenn ein Kind sich seine Zukunft vorstellen kann. (Ein 3-Jähriger weiss nicht, was es bedeutet, jeden Tag den Tisch abzuräumen.)

 

  • Ultimaten und Drohungen gehören nicht in den den Kontext der Liebe.
  • Man sollte darauf achten, dass man den eigenen Willen nicht gegen das Rechtsempfinden des Kindes durchsetzt.
  • Konsequenzen, die vorher abgemacht wurden, sind am besten. 

 

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Info 13-11 "Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen"

Eine der spassigen Ausflüchte für uns alle, die wir im stetigen Kampf stehen gegen die Überflutung mit Gegenständen. Es gibt eine seltsame Gesetzmässigkeit, dass ich eine Bindung eingehe mit Dingen, die ein paar Aufräumaktionen überstehen, wie wenn sie sagen würden: “Hallo, wieso darf ich nicht da bleiben? Ich liege hier ja schon seit Wochen!!” Irgendwie fallen sie mir auch nicht mehr auf.

Viele Kinder haben ein Problem mit der Fülle ihrer Spielsachen und Fundgegenstände. Wie schön, wenn sie Dingen Sorge tragen, aber es gibt auch ein Zuviel. Wieso nicht wie ein Museum verfahren, wo es ein Lager gibt und rollende Ausstellungen? In Montessori-Einrichtungen gilt das Prinzip bis heute: Versorge ein Material, ein Spiel oder was auch immer, bevor du ein neues zur Hand nimmst. Beachtet dazu auch den Abschnitt im Buch im Kapitel 5.2. (Kooperation durch Kompensation) und das Vorher-Video, das wir damals mit dieser Familie produzierten, nachgestellt zwar, aber 1 : 1 aus dem Leben gegriffen.

Josias Kolonnen

Ein paar Stichwörter, die wir im Talk diskutieren wollen: Ordnung ist nicht einfach etwas, was die einen brauchen, die andern nicht. Sie ist ein kulturelles Grundbedürfnis. Ohne Ordnung gibt es keine Schönheit. Die Ordnung oder die Unordnung um uns herum hat einen enormen Einfluss auf uns. Sie ist gewissermassen ansteckend. Wie traurig, dass das Wort “aufräumen” für viele Kinder einen so bedrohlichen Klang hat, obwohl der Wille zur Ordnung jedem Kind angeboren ist. Wer zum Beispiel hat Josia das beigebracht (vgl. oben)?
Was können wir als Eltern tun? Lieber täglich aufräumen als wöchentlich. Lieber zusammen mit andern als allein. Je weniger Dinge es sind, desto schneller sind sie versorgt.

Talk über das Monatsthema


Livesendung vom 25. November 2013

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