Refresher

Stöbern Sie hier im Archiv unserer Infobriefe. Wenn Sie etwas zu einem bestimmten Thema suchen, dann sind die Briefe einerseits in Kategorien geordnet, andererseits können Sie auch unter "Tags" nach Themeninhalten suchen. Viel Spass!

Info 13-02 "Eine gute Investition!"

"Wann thematisierst du wieder einmal etwas für ältere Kinder?", fragte mich kürzlich eine Frau. "Unsere Kinder sind Teenies!" Hier also ein Thema, das für uns alle ist, Erwachsene inklusive - und es geht an den eigentlichen Kern von VP heran: Wenn wir Menschen führen wollen, dann müssen wir in die Beziehung investieren. Unser Ziel darf es also nicht länger sein, das Verhalten unseres Kindes zu beeinflussen, sondern die Beziehung zum Kind zu vertiefen.

Heute Morgen hat mich Tabea Lüthi angesprochen und mir von einer faszinierenden Erfahrung berichtet. Und zwar hat ihre VP Gruppe - inspiriert durch die Lektüre des Buches von Gordon Neufeld - versucht, den Tag auf eine neue Weise zu starten. Anstatt die Kinder zu wecken, sie gleich anzuleiten, anzuspornen oder gar anzutreiben, sich einfach einmal Zeit nehmen für das Kind, so quasi bevor noch der Tag mit seinen Anforderungen beginnt. Dies, um die Beziehung statt die Anweisungen in den Vordergrund zu stellen. Wie genau das zu und her ging, erzählt uns Tabea in unserem aktuellen Vidocast, den ihr unten anklicken könnt.

Bei älteren Kindern ist das vielleicht nicht eins zu eins zu übernehmen, aber auch hier gilt: Es ist viel besser, die Energie in die Beziehungspflege zu investieren, als in die Steuerung der Kinder. Wenn sie im Join-up sind mit uns, wird Gehorsam sich für sie gut anfühlen, ja und sie werden auch mal etwas tun, wozu sie gar keine Lust haben, einfach "weil du es bist". Das gleiche gilt auch in der Ehe. Was investieren Eheleute doch manchmal in lange Auseinandersetzungen, wo jedes die eigenen Bedürfnisse kommuniziert und den Frust darüber, dass der Partner oder die Partnerin diese meine Bedürfnisse zu ignorieren scheint. Wie wäre es mit einer unerwarteten Einladung zu einem Nachtessen zu zweit? Wie wäre es mit dem Erfüllen eines längst weggesteckten Wunsches? Kleine Zeichen wirken manchmal Wunder. Auch eine gute Gebetszeit miteinander. Es reicht ja nicht, die gegenseitigen Bedürnisse zu kennen, es braucht auch den tiefen Wunsch, diese über die eigenen zu stellen, und den kann man nicht herbeidiskutieren. Er ist immer ein Geschenk.

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Info 12-03 "Führen ohne Anklage - Teil 2"

Stelle dir vor, dein Kind schüttet aus Unachtsamkeit ein Glas Sirup auf den Esstisch aus. Ist deine Reaktion gleich, wenn der Sirup anstatt auf dem Esstisch auf deiner Auslegeordnung mit Schriftstücken landet? Natürlich nicht, denn du bist ja gehörig frustriert. Wenn du jetzt dein Kind beschimpfst, dann ist das zwar "normal", aber dennoch unfair, denn sein Anteil ist ja in beiden Fällen gleich. Beide Male hat es einfach ein Glas Sirup ausgeschüttet. Dass die Blätter auf dem Tisch lagen, macht die Folgen gravierend, aber die "Schuld" des Kindes ist beide Male die gleiche. Die Vorstellung, es hätte doch achtsamer sein sollen angesichts der Blätter auf dem Tisch, scheint mir wenig realistisch.

Schön wäre es, wenn du in Bezug auf das Kind beide Male gleich reagieren würdest, aber einen guten Weg fändest, mit deiner Frustration umzugehen, die sich ja zwangsläufig aus den sich wellenden Dokumenten ergibt. Schön wäre es, wenn du dafür sorgen würdest, dass das Kind deine Wut nicht auf sich bezieht. Das würde es nämlich automatisch tun. Das könnte sich dann etwa so anhören: "Nein, wie sehen diese Blätter aus!!! Das ist wirklich ein Katastrophe. Du, Stefan, kannst ja nichts dafür, dass die Blätter hier lagen, ich bin einfach frustriert, dass sie jetzt so aussehen. Putze du bitte den Sirup auf, und ich rette die Blätter, so gut es geht." Wenn du Mühe hast, dir das vorzustellen bzw. umzusetzen, dann stelle dir doch in solchen Situationen vor, das Missgeschick sei einem väterlichen Freund passiert.

Es ist ganz allgemein wichtig, dass wir als Eltern uns immer wieder bewusst machen, wie wir selber mit unseren Frustrationen umgehen. Gordon Neufeld, dessen Entwicklungspsychologie passgenau VP vertieft, rät uns, wir sollten uns mit unseren Frustrationen arrangieren, mit ihnen rechnen wie mit vertrauten und doch immer wieder überraschenden Gästen. Er rät uns, Worte für die Frustration zu finden, anstatt jemanden anzuschreien. Meistens, wenn Eltern schreien, schreien wir aus Frust und nicht, weil wir hoffen, eine Veränderung im Kind zu erwirken.

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