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Info 11-01 "Ermutigung"

Ein schönes Wort. Wer möchte nicht gern ermutigt werden? Kann man davon zu viel bekommen?

Kennst du diese Situation? "Ich mag nicht mehr." - "Nur noch bis zu jener Kurve, dann machen wir eine Pause. Komm, das schaffst du." - "Wieso machen wir denn immer Wanderungen?" - "Das ist doch schön, schau mal...."

Manchmal brauchen Kinder alle paar Minuten elterlichen Trost, weil die Schlange am Skilift so lang ist oder weil das Essen schnell kalt wird oder nicht schmeckt oder weil die Füsse kalt sind usw. Das Besondere daran ist, dass die Kinder den Trost in vorwurfsvollem Ton einfordern. Die Eltern sind ja in der Regel schuld, dass die Kinder in diese schlimme Situation geraten sind. Sie wollten ja, dass die Kinder dies oder jenes tun, also sind sie schuld an all dem Leiden, das damit verbunden ist. Kennst du das? Wenn ja, dann möchte ich dich ermutigen, dir das Ermutigen ein bisschen abzugewöhnen. "Rufe mich, wenn du dich positiv auf die Aufgaben eingestellt hast, dann helfe ich dir gerne." "Kannst du dich motivieren, bis ganz oben? Sonst warte doch einfach hier, bis wir wieder runterkommen mit den Schlitten." "Du musst doch nicht in die Skischule. Du darfst auch eine Schneeburg bauen." Kinder wollen dann plötzlich selber. Wenn sie lange genug beobachten, wie andere Spass haben, werden sie irgendwann selber die Kraft finden. Deine Ermutigung: "Schau, das ist doch toll, mit den andern das Skifahren zu lernen. Das schaffst du!!" bewirkt höchstens, dass das Kind dir Vorwürfe macht, wenn es öfter hinfällt als andere.

Im Moment läuft auf dem Forum ein Thema, auf das ich gespannt bin: Langeweile. Viele Eltern übernehmen die Verantwortung für die Langeweile ihrer Kinder und decken sie mit Vorschlägen ein, die diese dann vorwurfsvoll verwerfen. Hier läuft eine ganz unselige spiegelbildliche Kooperation. Je mehr die Eltern ihre Kinder "ermutigen", desto mehr geraten diese in emotionale Rücklage. Traurig ist es, dass wir solche Kinder dann als negativ erleben und dazu neigen, ihnen ihr Gejammer vorzuwerfen. Dabei haben sie sich einfach daran gewöhnt, angeschoben zu werden. Wer geschoben wird, muss sich zurücklehnen, um nicht hinzufallen.

Traue es also deinem Kind zu, seine Probleme selber zu lösen. Rede sie ihm nicht ein. Die Bibel fordert uns auf, mit den Weinenden zu weinen, nicht ihnen zu sagen, dass es gar nicht so traurig sei.

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