Refresher

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Refresher 22-07 «Wenn der Schulerfolg ausbleibt»

Wenn der Schulerfolg ausbleibt

Keine Angst, es geht uns heute nicht um eine Kritik der Schule im Allgemeinen oder gar der Lehrkräfte im Besonderen. Nein, es geht doch vielen Eltern so, dass sie sich fragen, warum ihr Kind dies oder jenes nicht begreift, obwohl das anderen Kindern, die doch nicht schlauer sind (ganz im Gegenteil…...), ganz leicht fällt. 

Warum kann mein Kind einen Text nicht fliessend vorlesen, obwohl es die Buchstaben schon lange kennt? Warum scheint sich mein Kind so gar nicht um die elementaren Regeln der Rechtschreibung zu kümmern? Wieso kann mein Kind zwar rechnen, hat aber bei Satzaufgaben keine Idee, was man rechnen muss, obwohl es doch ganz logisch ist?

Es gibt zahllose Gründe, warum ein Kind schlechte Schulnoten hat und leidet. Einige Zusammenhänge und Lösungsvorschläge habe ich in den Büchern "Vertrauens Schule" und “Lernen UND Reifen” dargestellt. In diesem Refresher betrachten wir einen ganz anderen Aspekt. Lernschwierigkeiten können auch daher rühren, dass ein Kind anders wahrnimmt und denkt als du und ich. Wenn ich “du” sage, dann meine ich zum Beispiel nicht Stephanie Reimann, denn sie kennt diese Probleme aus der Innensicht. Sie wird uns ihre Geschichte und die fantastische Welt der Davis-Methode vorstellen. Vielleicht kommt dir, wenn du den Podcast hörst, ein Kind aus deinem Bekanntenkreis in den Sinn und du kannst die Eltern auf das Seminar aufmerksam machen, das Stephanie am 21. September anbietet. Online - so dass alle dabei sein können. 

Eine zentrale Theorie dabei ist jene von Ron Davis. Ich habe seinen Ansatz vor Jahrzehnten kennengelernt. Damals hat ein Sekundarschüler, der sich schriftlich nicht verständlich ausdrücken konnte, innerhalb einer einzigen Davis-Woche derart spektakuläre Fortschritte gemacht, dass er nachher ein fast normaler Schüler war, der heute erfolgreich im Leben steht. Vorher brachte er während einer halben Stunde selten mehr als ein paar Wörter mit krakeligen Buchstaben zu Papier, nachher schrieb er fast normal und endlich fanden seine schlauen Ideen den Weg zu uns Lehrkräften. Mündlich war das freilich vorher schon der Fall. Immer wieder wundere ich mich seither darüber, dass Ron Davis’ Erkenntnisse, sein Therapieansatz, keinen breiten Eingang gefunden haben in unser Bildungssystem. Vielmehr hat man die Legasthenie - darum geht es hier unter anderem - ziemlich aus den Augen verloren.

Umso erstaunter war ich, von Stephanie zu hören, dass es in Neuseeland eine Schule gibt, wo diese Gedanken zur Grundausstattung gehören. Hört mein Gespräch mit ihr. Es dauert gut 13 Minuten und soll und kann natürlich ihr Seminar nicht vorwegnehmen, aber es eröffnet dir vielleicht eine neue Sicht auf diese Phänomene.

 

 

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Info 18-01 «Bindungsumkehr - Teil 2»

Hast du den letzten Infobrief noch in Erinnerung? Wenn nicht, dann kannst du ihn hier nochmals lesen. Ich möchte nächsten Montag in der Livesendung auf das Thema zu sprechen kommen. Bindungsumkehr kann man begreifen als «Notabschaltung» unseres Bindungsgehirns. Immer, wenn wir eine Sache oder einen Menschen lieben, öffnen wir uns und machen uns verwundbar. Wenn sich die Sache dann nicht wie gewünscht entwickelt, schmerzt das enorm. Hast du schon einmal jemandem deine Liebe gestanden und eine Abfuhr erhalten? Dann weisst du, was ich meine. Es tut sehr weh und löst im guten Fall Trauer aus, die irgendwann abklingt. Bei anderen löst die gleiche Erfahrung Hass aus. Bindungsumkehr! So neu ist das Phänomen also nicht. Wenn die Bindungsfrustration zu gross wird, kann sich Liebe ins Gegenteil verkehren.

Das ist nicht nur in der Liebe zu Menschen so, das Lernen kann davon ebenfalls betroffen sein. Habt ihr auch schon Kinder erlebt, die sich einer Sache mit Begeisterung nähern, um sich bald frustriert wieder davon abzuwenden, und die das Thema später womöglich vermeiden? Vielen Menschen passiert das mit Schulfächern und damit verbunden nicht selten auch mit entsprechenden Lehrpersonen. Je sensibler und verletzlicher Menschen sind, desto eher sind sie davon betroffen. Da unreife Kinder (und Erwachsene) schneller und gründlicher in solche Zustände geraten, ist es wichtig, im Spielmodus zu bleiben. Im Spiel erproben Menschen und auch Tiere all die tausend Dinge, die es zu lernen gilt. Sobald der Erfolg zu wichtig wird bzw. der Misserfolg zu verletzend, fallen wir aus dem Spielmodus und Kinder wie Erwachsene vermeiden das Thema. Der Ernstfall tritt ein. Nicht selten bleibt das Kind aber auch bei der Sache, weil es von aussen dazu gedrängt oder gar gezwungen wird. Das Lernen dient dann der Abwehr von negativen Rückmeldungen und geht allenfalls mit Erleichterung einher, kaum je aber mit Erfüllung, Freude und Begeisterung. Solchermassen gelernte Inhalte zerfallen dann auch relativ schnell wieder. Etwa so vielleicht wie deine Fertigkeiten auf der Blockflöte.

 

Talk über das Monatsthema

 

Livesendung vom 29. Januar 2018 (Start bei Minute 19:41)

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