"Meine Kinder streiten viel. Jedes hat das Gefühl, zu kurz zu kommen." Solche Aussagen begegnen mir sehr häufig. Wir haben deshalb am Trainertreffen intensiv über das Phänomen Neid und Eifersucht nachgedacht. Hier ein paar Ergebnisse in Thesenform. Es sind keine gesicherten Erkenntnisse, vergleicht sie mit euren Erfahrungen und steigt ein in die Diskussion darüber in der Live Sendung nächsten Montag und im Facebook.
1. Je "gleicher" die Kinder sind, die zusammen sind, desto eher entwickelt sich Konkurrenz statt Kooperation und desto wahrscheinlicher ist das Auftreten von Neid und Eifersucht. Hört dazu den Bericht von Mirjam im Video.
2. Je sicherer die Bindungen zu den Eltern sind, desto weniger tritt Neid auf, oder umgekehrt: Je mehr Kinder das Gefühl haben, sich die Zuneigung der Eltern durch Wohlverhalten und Leistung sichern zu müssen, desto eher treten Neid und Eifersucht auf.
3. Je grösser das Wir-Gefühl ist, desto weniger tritt Neid auf. "Hilfst du mit? Wir kochen Rogers Lieblingsmenu. Er hat heute einen schweren Tag. Das tröstet ihn."
4. Je unreifer Kinder sind, desto eher neigen sie dazu, auf "Ungerechtigkeit" mit Neid zu reagieren.
5. Ältere Kinder und Erwachsene binden sich oft an Dinge anstatt an Menschen - das ist dann der Nährboden für Neid, Habgier und Ausbeutung. Sichere Bindungen an Menschen und an Gott, Annahme ohne Vorbedingungen bewirken mehr als das Beklagen oder Bekämpfen des Neides und seiner Geschwister.
6. Neid und Eifersucht kennen wir alle. Sprechen wir darüber, damit wir sie als Beziehungsanzeiger lesen lernen und entsprechend reagieren können.