Nicht satt werden?

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9 Jahre 5 Monate her #4733 von Soni
Frage
Hier mein erster Beitrag...
Wir haben einen Sohn 7 Jahre alt der isst einfach sehr gerne, was eigentlich positiv ist aber eben auch Nachteile hat. Er muss nun eine oder z.t. zwei grössen grössere Hosen haben die ich unten zwei bis drei mal hochkrempeln kann. Bis vor kurzem habe ich mich geweigert Hosen zu kürzen. Jetzt habe ich es doch einmal gemacht. Da ich ihm das leben in der Schule nicht schwer machen möchte. Er isst vorallem am Tisch viel. Er isst eigentlich fast alles. Auch das Gemüse und Salat, worauf ich eigentlich auch etwas stolz bin... Er selbst sieht sehr gut gebaut aus, ist aber nicht "Krankhaft" übergewichtig. Wenn wir ihn aber essen lassen würden wie er möchte könnte er es in aller kürzester Zeit werden. (sein Weihnachtswunsch einmal 3h am Stück essen können).
Wir rationieren ihm das Essen je nach dem was es gibt (er isst immer noch mehr als die meisten in seinem Alter denke ich). Wir erklären ihm auch warum wir ihm das essen limitieren wenn es nötig ist. Manchmal bin ich eben schon etwas sauer, wenn er am Tisch ist, wir ihm gerade gesagt haben das es nun reicht und er dann Seelen ruhig fragt: kann ich noch etwas essen? Er fragt und nimmt meistens nicht selber, auch gerade beim Süssen. Wie kann ich ihm klar machen das er nicht soviel essen soll, ohne ihn in ein Diätschema zu stecken oder ihn zu beleidigen?

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9 Jahre 5 Monate her #4734 von marlis
Antwort
Liebe Soni

Wir haben auch sehr essfreudige Kinder, und auch ich selber esse sehr gerne und viel. So kann ich mich ganz gut in deinen Sohn versetzen, wenn er sagt, er möchte am liebsten mal 3h lange einfach nur essen! :) Unsere Kinder haben aber bis jetzt keine Gewichtsprobleme (wohl vor allem deswegen, weil sie sehr viel Bewegung haben) Aber ich selber hatte in meinem Leben schon mehrmals Zeiten, wo ich "aufging wie ein Chüechli". Da ich mich schon seit jeher stark für Ernährung interessiere, habe ich unzählige Bücher darüber gelesen. Was für mich bezüglich Übergewicht vor allem hängen geblieben ist, ist der Rat von verschiedensten Fachpersonen: "Reduziere deinen Weizenkonsum!" Idealerweise lässt man den Weizen völlig weg, aber das ist meist nicht ganz einfach. Aber meine eigene Erfahrung (und vieler anderer Menschen) mit Weizen stark reduzieren waren so eindrücklich, dass ich Dir folgendes vorschlagen möchte:

- Brot aus Weizen durch Urdinkel- oder Roggenbrot ersetzen. (Evtl. selber backen, falls zeitlich möglich)
- Teigwaren durch Dinkelteigwaren ersetzen, und so oft wie möglich Kartoffeln und anderes Getreide kochen.
- Kuchen- und Guetsli-Rezepte mit Dinkelmehl suchen und ausprobieren.

Auf diese Weise muss er nicht im üblichen Sinn eine Diät einhalten, und kann von allem weiterhin seine übliche Menge essen.

Ob Dir mein Post weiterhilft, weiss ich nicht. Vielleicht ist Dir das zu "diäthaft". Falls Du es doch probieren willst, bleibt noch die Frage, ob Du das offen mit ihm besprechen willst, oder einfach kommentarlos einführst. Du spürst wohl selber am besten, was für ihn idealer ist.

Kann Dein Sohn es hinnehmen, wenn ihr ihm sagt, er habe nun genug gegessen? Oder braucht er in solchen Momenten Einfühlung und euer Verständnis? Da sehe ich grad die einzige Möglichkeit vertrauenspädagogisch zu handeln, und mit ihm darüber zu trauern, dass er nicht so viel essen kann, wie er am liebsten möchte.

Bin gespannt, was andere VP-ler für Ideen haben.

Herzliche Grüsse,
Marlis

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9 Jahre 5 Monate her #4735 von Momira
Antwort
Liebe Soni
Diese Situation hatten wir mit einem unserer Jungs auch. Ich fühlte mich da recht ratlos und wusste nie genau wie ich handeln sollte ohne ihm das Gefühl zu geben „mit dir stimmt etwas nicht“.
Heute, aus VP-Sicht (soweit ich diese begriffen habe) würde ich mir als Mutter (als Vater) wohl etwa diese Fragen stellen:
Wie kann ich auch in dieser Sache auf der Seite meines Kindes sein, so dass es mich nicht als Gegnerin wahrnimmt, als die, die dauernd bekämpft was dem Kind doch so lieb ist?
Wie gebe ich meinem Kind nicht den Eindruck, dass es seine Bedürfnisse sowieso nicht kennt oder falsch einschätzt?
Wie kann ich dem Kind anbieten und nicht wegnehmen?
Wie gehe ich selber mit dem Essen um?
Wie kann Essen (Familientisch) etwas Schönes, nicht immer Spannungsgeladenes bleiben?
Wäre es möglich, meinem Kind den „Weihnachtswunsch“ zu erfüllen (mit einem Angebot das ich auswähle)?
Und dann noch die manchmal etwas quälende Frage: kompensiert mein Kind etwas? Wobei ich dieser Frage nicht zermürbend lange nachgehen würde, wenn ich als Mutter das Gefühl hätte, meinem Kind geht es im Allgemeinen gut und unsere Beziehung ist in Ordnung.

Ich denke der Beitrag von Marlis ist bezüglich des Angebots das ich meinem Kind mache sehr wertvoll!

Bin auch gspannt auf weitere Beiträge

Liebe Grüsse
Momira

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9 Jahre 5 Monate her #4736 von Soni
Antwort
Hallo Zusammen

Vielen Dank für die Antworten! Das sind wirklich gute Ideen die ich gerne ausprobiere. Die Teigwaren sind mir schon länger wichtig sie durch Kartoffeln zu ersetzen. Das Brot könnte ich mit Dinkelmehl backen, da habe ich noch nicht daran gedacht. Ich denke das ich diese Umsetzung nicht mit dem Sohn besprechen werde. Ich möchte den Fokus nicht so auf das Essen setzen.

Die Fragen möchte ich gerne umsetzen. Ich muss mir da noch ganz konkret überlegen wie genau ich das mache.

Ich freue mich die Ideen auszuprobieren.

Liebe Grüsse Soni

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9 Jahre 5 Monate her #4737 von mari
Antwort
Liebe Soni

Eigentlich so schön! Dein Sohn hat Freude am Essen, isst gerne bei gemeinsamen Mahlzeiten, ernährt sich ausgewogen und fragt vertrauensvoll bei dir, wenn er etwas oder eben "noch mehr" möchte.

Trotzdem verstehe ich deine Ängste.

Und dein Post beschäftigt mich seit ich ihn gestern gelesen habe weil es ein Thema betrifft, das ich persönlich kenne. Meine Eltern hatten auch Sorge, dass ich zu dick werde und sie haben aus Sorge genau beobachtet, was ich esse und die Mahlzeiten auch rationiert. Gleichzeitig musste ich auch Sachen essen, die ich fast nicht runterbekommen habe. Bei mir hatte dies zur Folge, dass ich das Gefühl für Sättigung total verloren habe und bis heute oft das Gefühl habe, "nie" satt zu werden.

Folgendes ist mir durch den Kopf gegangen, als ich von eurem Dilemma gelesen habe:

... Fürsorge. Könntest du deine Fürsorge ganz bewusst umdrehen und darum besorgt sein, dass dein Sohn satt ist?
Nebst dem Essen gibt es ja bestimmt auch andere Themen wo ihm deine Fürsorge gut tut.

... Mir hilft es, mich mit Vollkornprodukten und viel viel Gemüse und natürlich auch Früchte zu ernähren. So werde ich satt ohne mich zu überessen. Wir haben Vollkornreis, VK Nudeln, VK Brot oder auch Alternativen wie Quinoa. Beim Gemüse gilt es echt erfinderisch zu sein. Gemüsesuppe, Salat (gemischter Salat macht satter!), gedämpftes Gemüse, Gemüse aus dem Ofen, ... Und bei einer Mahlzeit gerne mehrere Sachen davon:-) Davon esse ich, so viel ich möchte!

... bewegt sich dein Sohn gerne? Neben Schule bleibt da ja nicht mehr sooo viel Zeit. Könnt ihr gemeinsame Bewegungszeiten miteinander verbringen?

... Konfektionsgrössen. Je nach Entwicklungsphase der Kinder sind die meiner Meinung nach oft zu schmal geschnitten. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kleider immer das richtige Mass sind... Vielleicht kannst du selber als Mutter besser sehen/spüren ob es deinem Sohn gut geht.

hmm das sind sehr persönlich gefärbte Gedanken.

Freue mich, wieder von euch zu lesen!

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9 Jahre 4 Monate her #4754 von abc
Antwort
eine kleine idee:

wenn du mittags kochst, wie wärs wenn du von den gesunden sachen viel machst und vom rest wenig....... wenn er dann nochmals möchte kannst du ja sagen sehr gerne es ist aber nur noch das und das übrig..... und bei uns hilft es wenn die süssigkeiten ausser sichtweite sind und noch besser nur sehr wenig da ist...... ich lass meine dann essen aber wenns aus ist ists aus......

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