4,5j hat extreme Ängste

hallo zusammen, bin gerade etwas beunruhig wegen unserem ältesten(4,5j). er ist ein sehr aufgeweckter, interessierter junge hat aber extrem angst vor allem neuen und unbekannten. bis jetzt war das für mich ok und ich habe mir mühe gegeben ihn zu nichts zu drängen was er nicht wollte (brachte eh nur noch mehr ängste und blockierung hervor).
nun gehen wir seit knapp 2 jahren ins muki, wo er eigentlich gerne hingeht. er macht aber bei keinem gemeinsamen spiel (fangis, bode höcklis...)mit. wir sitzen dann jeweils zusammen am rand und schauen zu (sind immer die ersten 10 minuten der muki-stunde). zuhause möchte er zwar fangis spielen, jedoch nur solange er der fänger ist. ich glaube er hält das gefühl gefangen zu werden oder eher verfolgt zu werden nicht aus. auch sonst hat er sehr gerne über wenn möglichst alles die kontrolle (will alles wissen, hört auch fast alles:), spielt gerne den Polizist...). seine ängste sind manchmal so gross, das er fast panik kriegt und ich ihn nur noch halten kann und er sich wie ein klammeräffchen an mir fest hält. er steht auch überhaupt nicht gerne im Mittelpunkt. mag darum zbsp.keine "schönen"kleider anziehen. er hat dann angst, dass dies jemandem auffallen könnte und er angeschaut wird.
nun meine frage. woher können solche massiven ängste kommen? wie könne wir ihm helfen diese zu überwinden? hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht?
lieber gruss june

Liebe June
unser Jüngster wollte auch nie "schöne" Kleider anziehen. Am ersten KiGa-Tag hat er (wahrscheinlich mir zu liebe) eben dann doch ein schönes karierte Hemd angezogen und prompt hat jemand zu ihm gesagt: "Oh S. du siehst aber hübsch aus in deinem Hemd"...das war das Ende seiner "Hemdenkarriere". Für ihn wars immer ganz schlimm aufzufallen. Im Postauto durfte ich ihn höchstens im Flüsterton ansprechen..mit vier wollte er keinen Gutenachtkuss mehr Er wird nun bald 18j. und hat angefangen sich schöne Kleider zu kaufen und sich für den Ausgang fein zu machen...
Hab grad deine älteren Beiträge gelesen und gesehen, dass du noch zwei kleinere Kinder hast. Deinem Grossen tut es bestimmt gut, dass er alleine mit Mama etwas machen darf und dass diese Mama ihn und seine Aengste ernst nimmt und mit ihm im Muki am Rand sitzt, oder ihn fest hält wenn er das braucht!
Was mir grad so durch den Kopf ging angesichts der hohen Sensibilität deines Sohnes. Wär es für ihn nicht erholsamer und beruhigender einfach mit dir alleine etwas zu machen anstatt ins Muki-Turnen? Waldspaziergang, Velofahrt,...
Seine Aengste können schon mit der hohen Sensibilität in Zusammenhang sein. Ihm hilft es sicher, wenn er sich nicht all diesen "gefährlichen" Sachen aussetzen muss und wenn du ihn mit Fürsorge (Führung und Schutz) umgibst.

Werde mir noch weiter Gedanken machen.

Ich denke du fühlst selber gut, was dein Sohn braucht.

Alles Gute

Momira

Liebe June

Ich erlebte das mit unserem Jüngsten genau gleich. Auch wir gingen ins MuKi Turnen, er wollte dort kein Fangis spielen und zu Beginn des 5-Jährigen Kindergartens auch nicht.
Im MuKi schauten wir einfach zu, das war überhaupt kein Problem, wir drängten ihn nicht. Ich war dann sehr dankbar, dass er eine verständnisvolle KiGä bekam, die ihn auch zu nichts drängte. Wenn sie im Turnen Fangis spielten durfte er einfach zu schauen und sich dann beteiligen, wenn er parat dafür war. Dadurch, dass wir ihm Zeit liessen und ihm zu spüren gaben dass es ok ist so, wurden seine Ängsten oder Vorsicht nicht zu einem Problem. Irgendwann entschied er sich dann selber zum Mitmachen und macht nun mit Freude Fangis.
Vielleicht hilft dir dieses Beispiel. Habe den Mut einfach zu warten und ihm Zeit zu lassen.
Liebs Grüessli Joy

Danke für eure Antworten und Ermutigungen.
Hab ihn nochmals gefragt, ob er lieber was anderes als Muki mit mir machen würde, da ich ihm das noch gar nie vorgeschlagen habe. Er hat sich aber fürs Muki entschieden, geht sehr gerne da hin.
Joy, hast du mit der Kindergärtnerin im Voraus gesprochen oder hat sie von sich aus so klasse reagiert?
Lieber Gruss June

Liebe June
ich habe der Kindergärtnerin dies vorher nicht mitgeteilt.
Es war so, dass sie mir in einer Turnstunde das Telefon gab, dass unser Sohn starke Bauchschmerzen habe. Ich holte ihn nach Hause. Daheim merkte ich schnell, dass diese Bauchschmerzen nicht physischer Natur waren. Im Gespräch mit ihm erzählte er mir, dass sie im Turnen ein Fangis gespielt haben und er dies ja soo nicht gerne mache.
Ich telefonierte dann mit der Kigärtnerin und auf dieses Gespräch hin machte sie mit unserem Sohn diese Freiwilligkeit ab.
Es gab noch mehrere solche Situationen z.B. im Schwimmunterricht, den sie auch mit dem Kiga besuchten. Auch dort durfte er dann einfach am Rand zuschauen.
Falls dein Junge im Kiga immer noch von so Ängsten geplagt wird,suche das Gespräch mit der Kigä. Der Idealfall ist, dass sie dies versteht und auf deinen Sohn eingehen kann. Das wünsche ich mir sehr für dich und deine Situation.
Ich wünsche dir ganz viel Weisheit im Alltag.
Herzliche Grüsse Joy