Schuldgefühle -> 2.Meile -> ANSPRUCHSHALTUNG

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8 Jahre 8 Monate her #5187 von HannahMama
Frage
Ich glaube ich habe ein Verständnisproblem und hoffe, ihr könnt mir helfen.
Unsere Tochter H (3 1/2) hatte damals einen schwierigen Start, weil ich eine starke und sehr lange Wochenbettdepression hatte.
Nun haben wir vor 6 Monaten M bekommen, unsere zweite Tochter.
Um Eifersucht zuvorzukommen, und weil ich ein schlechtes Gewissen H gegenüber habe, habe ich H viel 'zu lieb' gemacht und ihr auch oft geholfen in Situationen, die sie gut selber gekonnt hätte. Ich dachte ich gehe immer die zweite Meile, so dass ihr 'Aufmerksamkeitstank' gefüllt ist und sie ihre neue Schwester leichter akzeptieren kann, weil sie keine Konkurrentin ist.
Nun hat sich aus dem bei H eine riiiiesige Anspruchshaltung entwicklelt. Sie kommandiert mich rum, spricht Befehle aus und ist undankbar.

Wie kann ich da wieder eine gute Dynamik reinbringen OHNE dass H zu kurz kommt. Ich bringe das igendwie nicht unter einen Hut.

Den Infobrief 15-06 "Ich habe Durst!" habe ich mit grosser Aufmerksamkeit gelesen und fühle mich auch gleich wertvoller und wohler, wenn ich so mit H umgehe, aber ich habe das Gefühl, ich kann ihr nun nicht mehr genügend Aufmerksamkeit schenken.

Wer kann mir also erklären, wie ich die zweite Meile gehe, ohne, dass es für H selbstverständlich ist. Wie kann ich sie freisetzen 'gross' zu werden ohne dass sie zu kurz kommt?

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8 Jahre 8 Monate her #5188 von Heinz Etter
Antwort
Liebe Hannah
Deine H wird immer zu kurz kommen, solange sie in dieser fordernden Haltung bleibt. Vielleicht konzentrierst du dich in nächster Zeit darauf, sie dadurch nahe zu halten, dass sie bei der Betreuung mithelfen kann.
Schreibe doch hier, wie sie darauf reagiert.
lg Heinz

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8 Jahre 8 Monate her #5189 von HannahMama
Antwort
Hallo lieber Heinz,
danke schonmal für Dein Mitdenken. Der Gedanke, dass ich sie im Moment gar nicht 'befriedigen' KANN beruhigt mich irgendwie, denn es fühlt sich tatsächlich an, wie ein 'Fass ohne Boden'.
Zum Mithelfen hat sie oft gar keine Lust. Vielleicht formuliere ich es falsch? Sie will auch oft nicht die grosse Schwester sein, sondern lieber auch noch klein.
Wie kann ich ihr diese Rolle und das Mithelfen wohl 'schmackhaft' machen?

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8 Jahre 8 Monate her #5198 von Bäretatze
Antwort
Liebe Hannahmama,

Bei der 2. Meile geht es ja auch darum, ihr etwas zu geben, bevor sie es einfordert. Oder etwas, dass sie gar nicht einfordert. Passe also einen Moment ab, wo sie nichts befiehlt oder fordert und biete ihr dann etwas an, dann ist es komplett freiwillig, das spürt sie, und das wird sie nähren.
Vielleicht muss deine Grosse auch einfach nochmals eine Weile klein sein, bevor sie dann die Rolle der grossen Schwester einnehmen kann. Ich würde das, möglichst natürlich, einfach zulassen. Sie zwar unterstützen und die Rolle der grossen Schwester begrüssen, nicht aber das klein sein bekämpfen.
Wir üben das grad bei unserer 14 jährigen... ;)

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8 Jahre 8 Monate her #5200 von marlis
Antwort
Liebe HannahMama

Du schreibst von Deiner Tochter, sie sei zurzeit wie ein "Fass ohne Boden". Eines unserer Kinder ist auch sehr oft in dieser Haltung , und das kostet unglaublich viel Kraft! Mir ist allerdings schon aufgefallen, dass er immer dann stark fordernd ist, wenn auch mein Mann unzufrieden und ausgelaugt ist. Da sich A ohnehin stark an Papa orientiert, glaube ich, dass er auch in diesem Teil oft (natürlich unbewusst) mit ihm kooperiert. So übe ich mich seit Kurzem vermehrt darin, mit meinem Mann die zweite Meile zu gehen, in der Hoffnung, dass die ganze Familie dadurch ein wenig genährt wird.

Könnte es in Deinem Fall auch sein, dass sich H an Dir orientiert, und auch Du vielleicht am Limit läufst? So dass Du erst mal den Fokus darauf richten müsstest, und Dir zuliebe tust, was Du kannst? Oder Deinen Mann ermutigst, Dich "aufzutanken"? Vielleicht liege ich ja auch völlig falsch... Es sind einfach meine Gedanken dazu.


@ Bäretatze

Dein letzter Satz macht mich grad sehr neugierig! Magst Du ein wenig davon erzählen? Woran erkennst Du, dass sie noch ein wenig "klein" sein möchte? Und wie genau reagierst Du darauf? Fühl Dich frei, darauf zu antworten! Wenn es um Teenager geht, lese ich halt immer gespannt mit.

LG, Marlis

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8 Jahre 8 Monate her #5201 von HannahMama
Antwort
Lieber Heinz,
ich habe die letzten Tage um einiges entspannter erlebt. Ich habe H wieder zu viel mehr eingeladen mit zu helfen - vorallem im Haushalt und ihr immer gesagt, wenn ich kurz raus gehe, in den Garten oder so, ob sie mitkommen mag.
Oft hat H in der letzten Zeit für sich gespielt, so dass 'sie mir aus dem Weg war' und ich in Ruhe haushalten konnte und mich um unsere jüngere Tochter kümmern konnte. Ich dachte so sind alle zu frieden. Doch wahrscheinlich hat sie diese Haltung von mir gespürt. Nun frage ich sie, auch wenn sie scheinbar zufrieden spielt, ob sie mitkommen mag und ich habe immer den Eindruck, dass sie sich sehr darüber freut.

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