3 1/2 Jahre - etwas durchziehen?

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7 Jahre 11 Monate her #5659 von SchoCo
Frage
Ich komme gerade frisch von einem Riesenfrust und probiere ihn einzufangen, da ich häufig mit sowas kämpfe.

An einem Anlass haben wir einen Bilderrahmen zum dekorieren mitgenommen. (Dort war zu viel los). Heute haben wir ihn hervorgenommen und mit Fingerfarben angemalt.
Als der Rahmen fertig war, fragte ich unseren Grossen, ob er noch einen zweiten Rahmen malen möchte und er sagte begeistert zu. Er hat jedoch nur noch "rumgeblödelt" mit der Farbe und nicht mehr viel sinnvolles hingekriegt.
Ich versuche ihn anzuleiten, mitzumalen, doch es wird nur schlimmer. Schlussendlich bringt es mich total zum ausrasten, weil ich so frustriert bin darüber, dass er nicht zuhört, nur rumblödelt und sich nicht anleiten, nichts sagen lässt.
Wäre da "Voraussehen" im Stil: 1 Bastelelement reicht, punkt, angebracht?
Kann ich von einem Kind in dem Alter überhaupt erwarten, dass es seine Entscheidungen durchzieht? Und wenn ja und es schwerig wird, wie kann ich es darin unterstützen?

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7 Jahre 11 Monate her #5665 von Marion
Antwort
Liebe SchoCo,

Kinder können sich noch nicht so lange konzentrieren wie Erwachsene:

5 - 7-Jährige: etwa 15 Minuten
7 - 10-Jährige: etwa 20 Minuten
10 - 12-Jährige etwa 25 Minuten
12 - 16-Jährige: etwa 30 Minuten
Erwachsene: etwa 90 Minuten

Wenn sich ein Kind für eine Sache richtig interessiert, kann es sich natürlich wunderbar und auch lange darauf konzentrieren. Das muss aber nicht die gleiche Sache sein, welche die Mama grad wichtig findet. Wenn das Interesse nachlässt, erlahmt auch die Aufmerksamkeit.

Ich könnte mir vorstellen, dass dein Sohn wirklich interessiert war, dass dann aber seine Aufmerksamkeit von einem anderen Plan gefesselt wurde oder dass er einfach ermüdete.

Wäre da "Voraussehen" im Stil: 1 Bastelelement reicht, punkt, angebracht?

In deiner Situation denke ich eher nicht, dass du das hättest voraussehen können, weil das Interesse ja offensichtlich wirklich vorhanden war, dann aber plötzlich nachliess...

Vielleicht hättest du aber deinen eigenen aufkeimenden Frust voraussehen können?! Und dann entweder die Übung abbrechen, als du merktest, dass dein 3 ½-Jähriger nicht mehr bei der Sache war, oder deine Ansprüche an das Werk fallen lassen...

Manchmal liegt es auch an meinen Vorstellungen, die sich nicht mit denjenigen meiner Kinder decken. Ich hatte da mal so ein Ahaerlebnis: Meine Tochter konnte einfach ihr Zimmer nicht in Ordnung halten. Ich erklärte ihr, wie und wo sie ihre Dinge versorgen kann. Wir legten Pläne und Zeiten fest, einigten uns auf Konsequenzen usw. Irgendwie schien nichts wirklich zu helfen. Eines Tages kam ich in ihr Zimmer, und mich traf fast der Schlag, weil sämtliche Schränke ausgeräumt waren. "Was machst du?". - "Ich mache Ordnung." An diesem Tag räumte sie ihr Zimmer total um, verstellte Möbel usw. Aus meiner Sicht total unlogisch und unhandlich. Aber seither kann sie Ordnung halten… :)

Kann ich von einem Kind in dem Alter überhaupt erwarten, dass es seine Entscheidungen durchzieht? Und wenn ja und es schwerig wird, wie kann ich es darin unterstützen?

Persönlich glaube ich, dass sich die Aufmerksamkeit trainieren lässt. Ich stecke meine Kinder oft mit meiner Begeisterung an. Besonders gut gelingt mir das beim (Bilder-)Bücher (vor-)lesen, beim Backen oder beim Gärtnern… Bei solchen gemeinsamen Unternehmungen können sich die Kinder fast unendlich konzentrieren, und es ist ein Miteinander, das die Beziehung stärkt.

Ganz viel Freude an deinen Kindern wünscht dir
Marion

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