"Trotzig"

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7 Jahre 2 Monate her #6000 von RaLo
Frage
Guten Morge.
Wir wissen nicht mehr weiter. Unsere Tochter S(3Jahre) "deubelet" wegen jeder Kleinigkeit. Wenn ihr etwas nicht passt wird sofort losgekreischt,geweint und sie wirft sich auf den Boden und schlägt mit Kopf oder Füssen auf den Boden. Meistens schreits sie noch Aua und Nein.
Kleines Beispiel. Ich habe eine Creme zum "Zvieri" hergerichtet mit farblicher Verzierung und einem tupfen Schlagrahm. Nun ist der Tupfen nicht ganz so perfekt für S und schon fängt es an. Sie schemeisst sich auf den Boden und es wir eine gute halbe Stunde gekreischt usw. Ich bin dann ins Zimmer weil sie in den Arm zu nehmen und verständnis haben das jetzt das für sie schwierig ist und auch gutes zureden nichts half. Konnte einfach nicht mehr und meine Augen wurden leicht nass.
Es ging schon soweit das ein Nachbar vorbei kam und meinte wir würden unsere Tochter schlagen weil sie so laut Aua und Nein schreit.
Es kommt auch nicht mehr darauf an wo wir sind, ob Zuhause in einem Einkaufladen auf Besuch oder sonstwo. Wenn was nicht nach S geht, geht es los und kann gerne zwischen 5 und 50 Min. dauern. Meine Frau und ich wissen echt nicht mehr weiter. Wir sind froh das unser Grosser T(6 Jährig) das für sich gut lösen kann in dem er in der Situation davongeht und wartet bis alles vorbei ist. Wenn möglich schauen wir jeweils das einer sich um T kümmert und einer um S. Geht leider nicht immer weil ich ja doch auch tagsüber auf der Arbeit bin.
Müssen wir diese sogenannte Trotzphase/Findungsphase aussitzen oder was können wir sonst tun?
Danke für eure Lösungen.

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7 Jahre 2 Monate her #6001 von tiqva
Antwort
Lieber RaLo

Ich möchte dir zuerst von Herzen Kraft, Zuversicht und Mut wünschen. Solche Situationen sind schwierig auszuhalten und brauchen ganz viel Extra-Stärke.

Du beschreibst die Situation euer Familie mit zwei Kindern: einem Jungen (6) und einem Mädchen (3). Ich bin keine VP-Trainerin, sondern schreibe einfach die Gedanken auf, die ich beim Lesen hatte. Eine Frage vorab: Du hast das Buch "Erziehung im Vertrauen" gelesen und bist mit den Grundbegriffen der Vertrauenspädagogik vertraut?

Ein Punkt, der mir entgegensprang, ist, dass du deine Tochter tröstest, wenn ihr der Rahmklecks auf dem Zvieri nicht gefällt, und sie verstehst. Mir ging durch den Kopf, dass hier die Bedürfnislage verkehrt sein könnte. Es ist nicht DEIN Bedürfnis, dass sie ein so liebevoll zubereitetes Zvieri isst, sondern es ist ein Geschenk und ein Privileg für SIE, dass sie das haben darf. Und dies darf sie auch spüren. In so einer Situation könnte ich mir vorstellen, meiner eigenen Dreijährigen liebevoll, aber bestimmt zu sagen, dass sie keineswegs etwas essen müsse. Und dann würde ich mit den anderen Kindern in Ruhe essen. Sie darf wiederkommen, wenn sie sich beruhigt hat.

Der andere Punkt, der mir auffiel: Euer grosser Sohn zieht sich zurück. Mir kam der Gedanke, dass er mit euren hilflosen Gefühlen kooperiert und dann darauf mit Zurückziehen reagiert. Kann es sein, dass eure Tochter im Alpha ist (also in der "Führungsposition")? Ist es möglich, dass sie die Führung übernimmt, selber aber eine klare, bestimmte, liebevolle und sichere Führung vermisst?

Hilft euch das weiter?

Mir selber (resp. unserer eigenen sechsköpfigen Familie) hat die persönliche Beratung von Heinz (oder einer/einem VP-TrainerIn) sehr viel geholfen. Vielleicht wäre das etwas für euch?

Herzliche Grüsse
Tiqva
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7 Jahre 2 Monate her - 7 Jahre 1 Monat her #6002 von tiqva
Antwort
...ach ja, wir hatten auch einen Jungen, der so reagierte (vor der Beratung ;-) ). Er hatte ungefähr 3-8 Wutanfälle pro Tag, die auch so lange dauerten. Ich kann euch nachfühlen und gleichzeitig ermutigen: Es gibt Hoffnung!
Last edit: 7 Jahre 1 Monat her by tiqva.

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7 Jahre 1 Monat her #6011 von tiqva
Antwort
Hallo RaLo

Wie geht es dir und euch inzwischen?

Vielleicht gibt es noch weitere Antworten/Gedanken zu deiner Frage?

Herzliche Grüsse
tiqva

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7 Jahre 3 Wochen her #6027 von RaLo
Antwort
Danke für eure Gedanke. Sie sind hilfreich.
Wir versuchen jetzt wieder unsere Stellung einzunehmen. Wir sollten nicht den Kindern nachlaufen weil wir sie brauchen, sondern sie sollten uns nachlaufen.
Es geht schon besser mit S. Die Wutanfälle sind weniger und vorallem kürzer.
Wir nehmen gerne weiter Tipps an um weiter zu kommen.
Danke.

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7 Jahre 3 Wochen her #6028 von Kiki
Antwort
Lieber Ralo,

du schreibst:

Wir versuchen jetzt wieder unsere Stellung einzunehmen. Wir sollten nicht den Kindern nachlaufen weil wir sie brauchen, sondern sie sollten uns nachlaufen.


Wenn ich dich richtig verstehe, klärt ihr also die Bedürfnislage und damit die Hierarchie - mit Erfolg :P . Habt Ihr schon die neue Broschüre «Join-up-Gitter» entdeckt? Es geht um die Kommunikationsform als Ausdruck der Hierarchie. Du kannst sie entweder im Shop bestellen oder selbst (kostenlos) downloaden.

Obwohl mir das Prinzip eigentlich schon immer klar war - sichere und klare, aber trotzdem liebevolle Führung - finde ich diese Einteilung in ein klares Gitter mega (!) hilfreich. Deshalb habe ich mich auch grad fürs Onlineseminar «Wie sag ich's meinem Kinde?» angemeldet. Ich verspreche mir einiges davon. Vielleicht wäre das auch etwas für dich/euch?!

Liebe Grüsse
Kiki

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