Fremdbetreuung 3 jähriger

Hallo zusammen!

Meine kinder, mädchen 4,5j und junge 3j sind sehr mama-bezogen. Als sie noch sehr klein waren, blieben sie manchmal noch nicht einmal beim papa. D.heisst, sie schrieen wie am spiess. Nicht, dass ich denke, das wäre abnormal. Einfach zum verständnis. Ich gehe 2x in der woche am vormittag ins fitness. Dort hat es auch einen kinderhütedienst. Ich habe es letztes jahr im august mal versucht, sie dort ab zu geben. Ich betonte, dass ich geholt werden möchte, falls sich eines der kinder vor lauter weinen nicht mehr beruhigt. Der junge (damals 2,5j) weinte von anfang an. Sie holten mich dann nach ca. 20min, weil er sich nicht beruhigte. Ich versuchte es noch weitere, ich glaube 1 oder 2x, die aber nicht anders verliefen. Das mädchen wäre ohne weinen dort geblieben. Jedoch würde sie auch nicht freiwillig gehen. Seither hab ich es nicht mehr versucht. Nun, 3/4 jahre später, möchte ich es nochmal probieren. Wir hatten nun die letzten 2 wochen eine zwischenlösung, bei der meine mama 2x mit in der kinderhüte dabei war. Nächste woche werden sie dann ohne meine mama dort sein. Nun zu meiner frage: habt ihr mir tipps&tricks, wie ich die kinder vorgängig darauf vorbereiten kann? Was ich ihnen sagen kann, um sie darauf vor zu bereiten. Und auch: was ich dem jungen zumuten kann? Ich bin keine mama, die ihre kinder schreien liess. Aber kann ich dem jungen nicht auch zumuten, dass er das schafft? Bzw. Würdet ihr es einfach mal eine stunde lang durchziehen?

Die zweite sache ähnelt der ersten. Ich habe das mädchen von mir aus (ohne ihre zustimmung) in den schwimmkurs angemeldet. Als der erste kurstag näher rückte, sagte ich ihr das ein paar mal zur information. Sie reagierte jedesmal mit widerwillen und betonte, dass sie nicht gehen wolle. Als dann der 1. kurstag gekommen war, war sie anfangs sehr scheu. Sie mussten zu beginn alle in einen halbkreis sitzen, wobei ich (als einzige mutter) bei ihr sein musste, sonst wär sie nicht geblieben. Als die schwimmlehrerin dann aber begann, machte sie sehr gut mit und hatte offensichtlich auch spass. Es war kein problem, dass ich "nur" noch in sichtweite war. Das freute mich sehr. Dennoch reagierte sie abwehrend, wenn man sie fragte, wie es beim schwimmen war. Sie zog ein trotziges gesicht und sagte, dass es ihr nicht gefallen habe. Das wunderte mich. Die woche darauf, am zweiten kurstag ging dann gar nichts mehr. Sie weinte nur und wollte auf keinen fall mitmachen. Ich regte mich, ehrlich gesagt, ganz brutal auf und war froh, dass wir im hallenbad waren... ich reagierte ihr gegenüber auch völlig falsch und sagte, dass ich einfach möchte, dass sie mitmacht. Ich versuchte mit druck, etwas zu erreichen, was natürlich überhaupt nichts brachte. Wen wundert's. Was kann ich sagen/tun, um sie für den schwimmunterricht zu gewinnen?
Musste halt ein bisschen ausholen.
Danke jetzt schon!
Liebe grüsse
Miza

Liebe Miza,
Zur ersten Situation: Werde dir selber klar, wie wichtig es dir ist, dass du 2 x in der Woche ins Fitness kannst. Wenn du sagst, doch das ist mir sehr wichtig, das muss jetzt sein, werden deine Kinder deine Entschlossenheit auch spüren.
Dann ist es wichtig, dass du die Trennungssituation gut überbrückst. Also den Schwerpunkt nicht auf die Trennung legen, sondern auf das Wiedersehen, und auf das was verbindet. Erzähl den Kindern, was ihr nachher zusammen macht, was ihr zum Mittagessen kocht oder was auch immer, und dass du an sie denkst, wenn du deine Übungen machst, usw. Hilfreich ist es oft auch, den Kindern etwas von sich zum festhalten mitzugeben. Ich habe meiner Tochter bsp. einen kleinen Stern genäht, aus dem Stoff meines Pyjamas. Den nimmt sie überall hin mit wo sie übernachtet.
Dann begrüsse die Person, die die Kinder hüten wird mit einem freundlichen Lächeln, sprich ein paar Worte mit ihr. Es geht darum, dass die Kinder sehen, dass Mama dieser Person vertraut, und dass es ok ist, wenn sie eine Bindung eingehen. Du übergibst damit den Staffelstab an diese Person.
Tränen beim Abschied können und dürfen auch einfach Tränen des Abschiedsschmerzes sein. Das ist ok.

Zur zweiten Situation: Hier stellt sich mir die Frage des Bedürfnisses. So wie es beschrieben wird, entsteht für mich der Eindruck, dass der Schwimmkurs dein Bedürfnis, und nicht das des Kindes ist. Warum sollte sie denn jetzt zu diesem Zeitpunkt einen Schwimmkurs machen? Könnte es sein, dass es einfach noch nicht dran ist?
Ich selber (3 Kinder) habe die Erfahrung gemacht, dass wir viel zu früh mit Schwimmkursen angefangen haben. Wenn das Kind die innere Bereitschaft hat, und schwimmen lernen WILL, lernt es das sehr schnell. Bei unserem 3. Kind haben wir gewartet, bis sie von sich aus wollte, und dann ging es rassig und problemlos. Diese Erfahrung haben wir nicht nur beim Schwimmen gemacht, auch beim Skifahren, oder beim Thema "Lager".

Liebe Grüsse, Bäretatze

Liebe bäretatze,

Vielen dank für deine antwort. Ja fitness muss jetzt sein. Im september kommt baby nr.3 und es tut mir sehr gut, diese zeit im moment noch für mich zu haben. es wäre wahrscheinlich nur 1x die woche, dass sie gehen müssten. Mit tränen beim abschied kann ich umgehen. Wenn ich wüsste, dass er sich danach beruhigt. Aber was ist, wenn er sich die ganze zeit über nicht wirklich beruhigt sondern immer wieder weint? Ich hab dann das gefühl, dass er davon einen schaden hat. Wenn du weisst, was ich meine

Was den schwimmkurs betrifft: sie badet sehr gerne ist aber nicht so sicher im wasser. Verschluckt sich schnell. Ausserdem kann wasser auch aehr gefährlich sein. Da dachte ich mir, sie könnte etwas sicherheit gewinnen. Sie sagt eben oft am anfang zu vielem "nein". Wenn wir dann aber dort sind (ich meine jetzt nicht unbedingt nur den schwimmkurs. Hab das auch schon bei anderen dingen beobachtet.) gefällt es ihr trotzdem.

Aber du hast natürlich recht: sie scheint ganz offensichtlich kein bedürfnis danach zu haben. Dann macht es wirklich völlig keinen sinn. darum hab ich den kurs jetzt mal auf november verschieben können. Mal sehen, wie es dann aussieht.

Lieben gruss, miza.

Liebe Miza,
Ja ich weiss, was du meinst. Aber einen Schaden musst du nicht so schnell befürchten, vorallem dann nicht, wenn eure Beziehung gut und sicher ist. Investiere in die Bindung, versuche dein Kind zu nähren, und überbrücke dann diese Trennung gut.

Viel Spass beim trainieren!

Ich hab erst heute gesehen, dass du zurück geschrieben hast. Was meinst du nochmal mit "dein kind nähren"?

Liebe Miza,

hast Du schon den Infobrief von der zweiten Meile gelesen?

Liebe Grüsse
Eviana