Bedingungslose Liebe

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10 Jahre 1 Monat her #3809 von Luema
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Ja das glaube ich auch.
Bzw. ich sehe das so:
Ich glaube, dass nicht nur Mütter dafür zuständig sind, dass Kinder bekommen was sie brauchen, sondern auch Väter, Geschwister, Grosseltern, Nachbarn, oder wer auch immer zu einem erweiterten Familienumfeld (=Beziehungsdorf) gehören könnte. Oder anders gesagt: Ich glaube, dass etwas davon, was Kinder brauchen, andere Menschen in ihrem Leben sind die auch Mitverantwortung für das Kind tragen.

Zum zweiten.:
Ich glaube Kinder brauchen es gar nicht immer, alle ihre Bedürfnisse sofort erkannt und erfüllt zu bekommen von den Eltern, sondern genauso, auch zu erleben, dass das Miteinander in Familie und Gesellschaft es erfordert, selbst mal zurückzustehen und zu warten. Nicht indem man einfach vernachlässigt wird, sondern indem man selbst Verantwortung dafür bekommt, für sich zu sorgen oder auch sogar noch für Geschwisterchen. Die Kindheit als Vorbereitung fürs Leben kann kein Leben in Watte sein, es benötigt jetzt schon ein gewisses Mass an Anpassung, die das Leben ganz automatisch fordert, solange eine Mama nicht 24Stunden am Tag nur allein für ein einziges Kind zuständig ist.

Und mit diesen zwei Gedanken glaube ich daran, dass auch berufstätige Mütter ihren Kindern das geben können, was sie brauchen. Selbst wenn sie nicht ganz immer verfügbar sind.

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10 Jahre 1 Monat her #3810 von marlis
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> Ich glaube, dass nicht nur Mütter dafür zuständig sind, dass Kinder bekommen was sie brauchen, sondern auch Väter, Geschwister, Grosseltern, Nachbarn, oder wer auch immer zu einem erweiterten Familienumfeld (=Beziehungsdorf) gehören könnte. Oder anders gesagt: Ich glaube, dass etwas davon, was Kinder brauchen, andere Menschen in ihrem Leben sind die auch Mitverantwortung für das Kind tragen.

Ein Sprichwort besagt: " Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf" Manchmal denke ich, ich bin Mutter, Tante, Grossmutter und Nachbarin in einem. So gesehen ist es kaum erstaunlich, dass wir Mütter so oft am Anschlage sind!

> Ich glaube Kinder brauchen es gar nicht immer, alle ihre Bedürfnisse sofort erkannt und erfüllt zu bekommen von den Eltern, sondern genauso, auch zu erleben, dass das Miteinander in Familie und Gesellschaft es erfordert, selbst mal zurückzustehen und zu warten.

Es beschäftigte mich auch immer wieder, das ich so oft nicht in der Lage bin, die Bedürfnisse aller Kinder zu erfüllen. Aber irgendwann kam ich zum Schluss, dass es so etwas wie ein Haupt-Bedürfnis gibt: Empathie! Sich ins andere Einfühlen, dem Kind zeigen, ich SEHE deinen Kummer, dein Problem, dein Anliegen und ich anerkenne dass es da ist. Wenn ein Kind das fühlen darf, glaube ich, fühlt es sich auch auch geliebt, wenn es zurückstecken muss. Die Idee, ein Bedürfnis über alle andern zu stellen, ist auf meinem Mist gewachsen. Ich weiss also nicht, ob man das so "darf". Aber ich habe das schon an mir selber erlebt, dass es kaum etwas Schöneres im zwischenmenschlichen gibt, als wahrhaft gehört und gesehen zu werden; auch wenn das eigentliche Problem dadurch nicht gelöst wird. Wahre Empathie ist für mich persönlich praktisch dasselbe wie bedingungslose Liebe.

Wenn schon Kinder lernen dürfen, wie erfüllend es ist, Empathie zu bekommen UND andern ganz bewusst Empathie zu schenken, das wäre das in meinen Augen ein Meilenstein in unserer Entwicklung!

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10 Jahre 1 Monat her #3811 von Heinz Etter
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Das sehe ich auch so und vor allem müssen wir uns immer vor Augen halten: Kinder entwickeln sich nicht so sehr dadurch, was wir an sie herantragen, sondern durch das, was aus ihrem Innern den Weg nach aussen findet.
In diesem Sinn ist es schädlich, wenn Kindern dauernd unterhalten werden. Und es ist auch wichtig, dass sie nicht permanent mit andern Kindern sind. Zeit für sich allein ist auch wichtig.

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10 Jahre 1 Monat her #3813 von Luema
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Aber irgendwann kam ich zum Schluss, dass es so etwas wie ein Haupt-Bedürfnis gibt: Empathie! Sich ins andere Einfühlen, dem Kind zeigen, ich SEHE deinen Kummer, dein Problem, dein Anliegen und ich anerkenne dass es da ist. Wenn ein Kind das fühlen darf, glaube ich, fühlt es sich auch auch geliebt, wenn es zurückstecken muss.

Wunderbar in Worte gefasst, Marlis!
Dieser Gedanke ist einer der Grundsteine der "Gewaltfreien Kommunikation" von Marshall Rosenberg.

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10 Jahre 1 Monat her #3855 von masoa
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Merci vielmals, liebe Maria. Megaspannend! Und für mich sicher auch schon eine Stossrichtung, die ich vermehrt beachten muss: Mein Frust und wohin damit?

Und wie Heinz im unteren Thread schreibt: Es gibt Leute mit tieferer Impulskontrolle... Und das ist wohl genau das Anstrengende, weil das Ideal umso weiter entfernt ist von der Realität.

Da sind wir aber vielleicht wieder bei den Mustern: Tiefe Impulskontrolle bei den Eltern (Frust wird an Kindern rausgelassen) führt zu tieferer Impulskontrolle bei den Kindern. Ein Teufelskreis! Und dieses Muster muss man ja nun definitiv durchbrechen...

Das andere ist: Ohne selbst bedingungslose Liebe erlebt zu haben, fällt es mir unglaublich schwer zu glauben, dass Gott mich bedingungslos liebt (auch wenn ich das im Kopf sehr gut weiss, aber der Weg vom Kopf ins Herz sind ja bekanntlich die längsten 20cm der Welt). Und dementsprechend ist es auch eine Herausforderung diese bedingungslose Liebe weiterzugeben...

Das ein paar Gedanken dazu!

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