Nicht provozieren lassen?

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6 Jahre 3 Monate her #6304 von barbara dominique
Antwort
Bei mir war es früher (vor VP) so, dass ich sehr streng und konsequent war. Und dementsprechend auch viel mit Drohungen arbeitete. Meine Tochter ist aber auch ein Alpha-Tier, was sehr häufig zu Eskalationen führte (sie spiegelte mich eindeutig). Seit etwa einem Jahr haben wir die Erziehung umgestellt, was zu Beginn (einen Monat lang) unglaublich heftige Auswirkungen bei meiner Tochter hatte. Sie versuchte alles, um uns zum Schreien und Schimpfen zu bringen, teilweise bis um ein Uhr morgens (sie stellte uns den Fernseher ab, das Internet, stand dann, als wir ins Bett gingen, davor und sang/schrie etc.). Danach, als sie merkte, dass wir nicht mehr darauf eingingen, wurde sie sehr viel ruhiger und ausgeglichener. Nur manchmal hat sie trotzdem noch Mühe einzusehen, dass nicht sie der Chef ist.
Ich denke, sie ist jetzt im Join-up - und die Gefahr ist eher, dass ich "rückfällig" werde und unten rechts, also stark, aber eher anklagend bin. HierarchieUMKEHR ist also nicht sehr wahrscheinlich, aber es kommt vor, dass sie das Gefühl hat, über mir zu stehen.

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6 Jahre 3 Monate her #6305 von Sara Rebekka
Antwort
liebe barbara,

hach, eine "seelenverwandte" ;) ! Ich war "vor vp" ebenfalls stark im 4. quadranten, bin dann in meiner vp-anfangszeit aber völlig in den 1. quadranten gerutscht. ich führte nicht mehr, weil ich meine kinder auf einmal verstehen konnte. warum sollte ich sie stoppen, wenn ihr verhalten doch irgendwie folgerichtig und logisch war?

"klick" gemacht hat es bei mir bei einem vortrag, als der referent zum kind sagte: "ich verstehe dich und deine gefühle, aber was du in deinem frust angestellt hast, war trotzdem nicht okay. ich helfe dir, das zu überwinden." also klare führung, ohne zu verurteilen. das wäre ja coaching. es fiel (und fällt) mir mega schwer, in gewissen situationen zu unterscheiden, was jetzt dran ist - coaching oder "nur" verständnis...

du schreibst

aber es kommt vor, dass sie das Gefühl hat, über mir zu stehen.


denkst du, das war in der geschilderten situation auch so?

übrigens... kennst du die vp-hotline? kann ich dir empfehlen. ich habe die erfahrung gemacht, dass es manchmal viel einfacher ist, telefonisch auszutauschen als im forum. im gespräch entdeckt man manchmal gemeinsam eine facette der situation, die einem selbst nicht bewusst war.

liebe grüsse
sara

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6 Jahre 3 Monate her #6306 von barbara dominique
Antwort
Danke für Deine Offenheit! :-)
Genau das ist es! Wir als "Obere" sollen ja unser Leben leben und es nicht von den Kindern abhängig machen. Sie brauchen uns und nicht umgekehrt. Aber ab wann muss ich, um Konflikte zu vermeiden (oder eben den Frust nicht ausbrechen zu lassen) vorher schon von meinem Weg abweichen und Kompromisse eingehen? Gerade gestern Morgen war mein Morgen natürlich gar nicht so, wie ich das gewollt hätte ...
Und ja, wenn sie mich beleidigt/beisst, respektlos behandelt, dann muss sie doch das Gefühl haben, über mir zu stehen, oder sehe ich das falsch? Und deshalb hatte ich mich auch dazu entschieden, ihr zu sagen, so könne sie nicht bei mir im Zimmer bleiben - um ihr zu zeigen, dass ich hier bestimme und nicht so mit mir reden lasse.
Danke für den Hinweis auf die VP-Hotline - habe ich noch nie ausprobiert.

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6 Jahre 3 Monate her - 6 Jahre 3 Monate her #6307 von Sara Rebekka
Antwort
liebe barbara,

deinen morgen kann ich mir ziemlich genau vorstellen - ich weiss aus eigener erfahrung, wie man sich "danach" fühlt :unsure: .

Aber ab wann muss ich, um Konflikte zu vermeiden (oder eben den Frust nicht ausbrechen zu lassen) vorher schon von meinem Weg abweichen und Kompromisse eingehen?


im "erziehen im vertrauen" steht doch irgendwo sinngemäss: wenn ich dienen MUSS, bin ich in der unterordnung, wenn ich dienen WILL, dann ist fürsorglichkeit das alphasignal nummer eins.

ich könnte mir vorstellen, dass es bei den kompromissen ähnlich ist: es hängt von meinen eigenen motiven ab. gehe ich den kompromiss ein, weil ich ANGST habe, dass mein kind ausflippen könnte, dann ist mein kind im alpha. es steuert mich ja in gewisser weise. gehe ich den kompromiss ein, weil ich aus LIEBE auf etwas verzichte (z. b. weil ich einfach gut verstehen kann, wie wichtig das meinem kind ist), dann bin ich im fürsorglichen alpha.

theoretisch ganz einfach, praktisch eine knacknuss, gell... :cheer:

Und ja, wenn sie mich beleidigt/beisst, respektlos behandelt, dann muss sie doch das Gefühl haben, über mir zu stehen, oder sehe ich das falsch?


persönlich empfinde ich das genau so wie du: wenn kinder den erwachsenen sehr frech begegnen, dann fühlt sich das spontan für mich immer nach einer hierarchieumkehr an. das ist aber mein persönliches empfinden und ich würde daraus kein gesetz machen. es ist wohl wirklich auch immer eine frage der "frustgrösse"...

liebe grüsse
sara
Last edit: 6 Jahre 3 Monate her by Sara Rebekka.
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6 Jahre 3 Monate her #6308 von barbara dominique
Antwort
Das mit dem freiwilligen Kompromiss Eingehen klingt logisch, ja! Danke! Werde ich versuchen, ob ich es so mit gutem Gefühl meistern kann! :-)

Liebe Grüsse
Barbara

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