Schule ohne Hausaufgaben

Artikel "Warum Kinder ohne Hausaufgaben bessere Schüler sind" aus dem Migrosmagazin vom 14. Januar 2019...

Halo Dorothea
Ob du eine Frage damit hast?
Ich habe Aufgaben der Kinder insofern geschätzt, dass ich sehe, wie das Kind mit dem Schulstoff umgeht, was es kann und was ihm beigebracht wird. Durch die Hausaufgaben kann ich seine Schwächen und Vorlieben erkennen, aber auch welches Material angewandt wird. Manchmal haben mich Lehrbücher entsetzt. Die Frage ist immer noch, wie wird damit umgegangen. Vielleicht vergisst man hin u wieder, dass das Kind den Eltern, und nicht der Schule gehört. Natürlich kann man dem Kind sagen, wenn du nicht draus kommst, frag die Lehrperson. Was wenn das Kind scheut, das zu tun oder die Lehrperson sich die Zeit nicht nimmt oder nehmen kann, im Einzelnen nochmals zu erklären?
Hausaufgaben waren für mich oft die Verbindung zur Schule....
Sei herzlich gegrüsst moika

Hallo!
Ich hatte das gleiche Problem - meine Tochter (10) ist in einer Schule mit Tagesstruktur und sie macht die Hausaufgaben dort, weil sie am Abend zu müde ist und dann auch lieber spielen will. Es war schwierig für mich, weil ich keine Ahnung hatte, wo sie stand. Ich verstehe mich aber gut mit Ihrem Lehrer und so konnte ich ihm dies mitteilen. Er kann mir immer wieder Feedbacks geben, wo sie steht, wie sie arbeitet, wo sie Mühe hat, was ihr Spass macht etc.
Ich denke, der häufigere Kontakt mit den Lehrpersonen ist sowieso unglaublich wichtig, um an einem Strang ziehen zu können.
Liebe Grüsse
Barbara

Ihr Lieben
Dazu möchte ich noch Folgendes ergänzen:
Ich hatte mit den meisten Lehrpersonen ein super Verhältnis - aus diversen Gründen. Ich habe aber auch erlebt, wie wegen lauter Reformen Lehrpersonen viel Stress hatten und noch heute haben. Die Schule wurde dadurch nicht besser.
Für mich, da ich den Kindern und unseren Pflegekindern eine Menge mitzugeben hatte und habe, wäre die Idealform morgens Schulunterricht, nachmittags die Zeit mit ihnen verbringen. Die Hausaufgaben kämen dann durch mich, nicht über die Schule. Was können wir tun, um sie aufs Leben vorzubereiten, sie fähig für eine Berufsausbildung zu machen und ihnen die Freude am Vorwärtsgehen zu stärken? Es ist nicht sehr viel. Und es macht Spass, sie gedeihen zu sehen.

Alles Gute bei diesen bleibenden Investitionen!
moika

Liebe Moika,

bis anhin empfand ich Hausaufgaben einfach als zeitraubend, lästig und – je nachdem – beziehungsschädigend. Aber tatsächlich sind sie auch eine Möglichkeit, um den Kontakt mit der Schule zu halten, den Wissensstand der Kinder mitzuverfolgen und gewisse Themen, die uns am Herzen liegen, zu besprechen. Vielen Dank für diese für mich ganz neue Sicht!

Ich hatte zu dem Artikel eigentlich keine Frage, nur den Gedanken: "Ach, wäre das bei uns nur auch so…"

Vielleicht kennst du das Buch übers Lernen von Fabian Grolimund. Er empfiehlt Eltern, sich bei der Betreuung der Hausaufgaben einmal selbst zu filmen. Viele Eltern sind schockiert, wenn sie sich das Video anschauen und ihr eigenes Verhalten in Ruhe reflektieren können.

Wir hatten das Glück, VP kennenzulernen, als unsere Kinder noch in den unteren Klassen waren. Meine persönliche Herausforderung war, die Verantwortung für die Hausaufgaben ganz in die Hände der Kinder zu legen. Dies fiel mir extrem schwer, aber es war auch sehr befreiend, nicht mehr alle Verantwortungsfäden in den Händen halten zu müssen. Heute sind unsere Kinder sehr selbständig. Haben sie eine Frage, dann bitten sie mich um Hilfe, und die Bedürfnislage bleibt geklärt.

Liebe Grüsse
Doro