Roller von draussen aufräumen

Hallo!

Unser 7 Jähriger fährt mit einem Roller zur Schule.

a) schliesst er ihn in der Schule nicht an, so dass er einfach geklaut werden könnte ( da sagen wir, gut wenn er weg ist, hat er eben keinen mehr)

b) stellt er ihn nach der Schule einfach vor neben unser Haustürpodest oberhalb der Treppe, weil er zu bequem ist, diesen in die Garage zu bringen) ( er müsste dafür erst den Garagenschlüssel holen undbsomit 2 mal die Eingangstreppe laufen). Wir als Eltern möchten jedoch nicht, dass das Haustürpodest unschön als Abstellplatz genutzt wird. Aber er bockt und hlrt nicht auf uns, und räumt seinen Roller dort nicht weg.

Spontan würde uns einfallen, anzukündigen , dass wir dann den Roller aufräumen ( und dann erstmal an einen Ort wo er eine zeitlang weg ist), wenn er ihn nicht aufräumt. Aber das wäre ja eine Drohung und das würde doch nicht zum Join-up passen

dear godlovedchild,

ich habe immer gewisse hemmungen zu schreiben, wenn heinz schon geschrieben hat . Trotzdem möchte ich dir von einem ahaerlebnis bzw. einer neuen sicht, die ich gewonnen habe, erzählen.

Eines unserer kinder (j., damals 8 jahre alt) war extrem "schwierig". In meinem herzen dachte ich, es sei ein böses kind. Es machte immer das gegenteil von dem, was ich wollte, log mich an, machte sachen kaputt, stritt mit den geschwistern, versteckte dinge, die anderen wichtig waren, stahl usw. J. liess wirklich nichts aus, was mich ärgerte. Es war sooo frustrierend und mega anstrengend.

Doch je mehr ich von vp begriff, desto mehr wandelte sich mein bild von j. Dieses kind wollte mir eigentlich keine probleme machen, sondern es hatte probleme. Es fühlte sich nicht angenommen. Das negative verhalten von j. machte es mir schwierig, annahme zu geben, was wiederum das schlechte verhalten verstärkte. Als es mir langsam gelang, die umgebung zu verändern, konnte sich auch j. wieder "normal" verhalten. Es war also gar nicht das kind, das mir solche probleme machte, sondern es waren die umstände.

Rückwirkend tut es mir deshalb extrem leid, wenn ich daran denke, wie schlecht ich von j. gedacht habe. Ich klagte an und unterstellte schlechte motive, anstatt nachzufragen und zu verstehen. J. war nicht böse, sondern kam einfach mit der situation nicht zurecht. Heute ist unser verhältnis sehr gut und ich erkenne, was für ein toller mensch j. ist.

Vielleicht hilft dir diese interpretation, wenn dein kind sich das nächste mal daneben verhält: Es ist kein ungehorsam oder angriff gegen dich, sondern ein hinweis, dass irgendetwas nicht stimmt und deinem sohn probleme macht.

Liebe grüsse
sara rebekka

Ich danke dir für deinen Erfahrungsbericht, den ich mir zum Immer - wieder- Durchlesen ausdrucken werde.

Ja, das Beschäftigen mit der VP verändert unser Herz als Eltern, das merke ich sehr.

Gott hatte das Problem die vergangenen Tage ganz praktisch gelöst. Ich bekam die Idee einfach einen Garagenschlüssel nachzumachen , den er mitnehmen darf. Dann muss er nicht dauernd 2 mal die Treppe auf und ab um im Haus die Schlüssel zu holen .... somit fühlte er sich in seinem Empfinden wahrgenommen und gleichzeitig fühlte er sich gestärkt , dass Mama ihm nun den Besitz eines Schlüssels zutraut. Gleichzeitig hat er so Freude daran, die Regel einzuhalten, seinen Roller in die Garage einzuräumen. Und das Join-up ist somit geglückt. Und uns gehts super damit. Ein echtes Erfolgserlebnis!

Wow - das freut mich! Weiterhin ganz viele gute erlebnisse!
Liebs grüessli
sara rebekka

Mit Interesse habe ich hier mitgelesen. Wie schön, dass wir alle auch an der Lösung und am "Erfolgserlebnis" teilhaben dürfen! Vielen Dank fürs Teilen!