Nachbarskinder klingeln nur wegen Spielsachen

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9 Jahre 1 Woche her #5027 von schbananas
Frage
Heute haben die Nachbarskinder geklingelt, es sind drei Mädchen. Sie fragten ob mein Sohn nach unten zum Spielen kommt. Er freut sich immer riesig, wenn sie klingeln, aber was dann passiert ist folgendes:

Wir gehen nach unten, als ich die Haustüre öffne, stürmen alle drei rein, so als wollten sie ganz schnell in sein Zimmer (oder ans Büffet? :) ) . Ich habe dann alle nach draussen geschoben, da mein Kleiner noch mitkam, war ich mit unten.
Sie haben dann sofort gefragt, ob ich nicht ein paar Eimer Wasser holen kann, Pistolen usw. wir hätten ja so tolles Spielzeug. Ich habe dann verneint, aber angeboten Kreide bereit zu stellen.

So haben die Mädchen dann gemalt, während die Jungs mit Bobbycar und Puky rumgesaust sind.
Wohlgemerkt war das Mitspielen meiner Kinder bei den Mädchen nicht erwünscht. Sie haben beim Malen meinen Sohn ganz weit weg einen Malplatz zugeteilt. :dry: Sie sind alle 6 Jahre alt.
Sie haben dann nach einer Weile eine Minigiesskanne gebracht und geschaut, was passiert, wenn sie Wasser über ihre Bilder schütten und sind in den Pfützen gesprungen, auch da durften meine Beiden nicht mitmachen.
Ich habe dann auch einen Eimer Wasser geholt und zwei Schwämme um die Fahrzeuge zu putzen, die mit Kreide bemalt waren, da wollten sie natürlich Wasser haben, aber das hat dann mein Sohn nicht gewollt. Eins rief ihm dann zu : So bekommst du nie Freunde!
Später hat er erlaubt, das sie mehrere Becher füllen und auch mit den Füssen in den Eimer stehen - dann sagt plötzlich eins: So und jetzt machen wir ihn nass!

Ehrlich, es macht mir Mühe und ich fühle mich innerlich verärgert. Einmal weil mir das Herz wehtut für meinen Grossen und andererseits ist von deren Eltern NIE jemand mit ihnen. Es ist total einseitig. Mein Sohn teilt mit den Mädchen alles was er hat, von den Seifenblasen bis zu den Fahrzeugen, wenn er es nicht tut, kommen sie mit diesem Satz.
Und dann eben am Schluss noch jedesmal, das sie etwas Gemeines meinem Grossen antun.

Ich kenne das von meiner Kindheit nicht so, es gab zwar Grüppechen, aber es war so, das nie eins alleine spielen musste oder so auf diese Art und Weise ausgeschlossen wurde.

Kennt ihr dieses Verhalten? Ist das heute normal oder bin ich zu empfindlich?

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9 Jahre 1 Woche her #5028 von Momira
Antwort
Liebe Schbanabas

Ich verstehe deinen Aerger gut. Die eigenen Kinder sind uns halt so nah und es verletzt uns häufig sehr, wenn unseren Kindern „Unrecht“ geschieht.

Und trotzdem. Was ihr erlebt habt ist wohl kein besonders abnormales Verhalten bei Kindern in diesem Alter. Wir können versuchen uns mittendrein zu stellen, Zentrum von dieser Gruppe zu sein, so dass sich die Kinder beim Spielen an mir orientieren und nicht aneinander.
Wenn es dir zu viel wird, kannst du den Mädchen freundlich sagen, dass es jetzt Zeit ist zu gehen. (Falls ihr auf eurem Gelände seid). Oder du kannst dich mit deinen Jungs aufmachen zu einer andern Aktivität.
So wie du das schilderst, darfst du dich wohl auch ein wenig freuen. Denn dein Sohn scheint an dir orientiert zu sein und nicht an den Gleichaltrigen. Du kannst ihn nachher durch seinen Frust führen, ihn verstehen und trösten, ohne schlecht über die Mädchen zu reden. So kann er lernen, dass es nach solchen Situationen weitergeht. Er wird daran erstarken, wenn er darüber weinen darf und du ihm Geborgenheit gibst.
Die Mädchen hatten wohl nicht die Absicht euch auszunutzen und deinen Sohn zu schikanieren. Offenbar gefällt es ihnen bei euch und alles andere ist dann halt passiert, weil sie wohl noch nicht reif genug sind im Umgang mit andern Kindern.

Wenn ich mir Kindern in diesem Alter zusammen bin und ähnliche Situationen erlebe, übe ich mich darin, niemanden anzuklagen und Möglichkeiten zu suchen, wie ich mich „in Szene setzen“ kann und die Kinder führen kann. Manchmal wünschte ich mir einfach mehr kreative Einfälle….

Dir wünsche ich auch viel Mut und viele kreative Ideen….

Momira

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9 Jahre 1 Woche her #5029 von schbananas
Antwort
Hallo Momira,

nach längerer Überlegung ist mir aufgefallen, das nur das Mädel das mit ihm in den Kindergarten ging bei uns klingelt. Sie ist aber "beste" Freundin mit dem grösseren der beiden anderen Mädels.
Es ist auch immer das grössere (sie sind alle 6, die kleine Schwester 5 Jahre) der Geschwister von dem die Attacken ausgehen.
Vielleicht fällt es ihr schwer, das ihre Freundin noch mit anderen Kindern spielen will und nicht nur ganz allein mit ihr. Sie tut bei näherem Hinsehen alles um sie zu trennen, wie nach Hause gehen, weil dann geht ihre Freundin auch und meiner steht alleine da oder den Spielraum einteilen, ihm Aktivitäten zuteilen wo er alleine ist usw. sie setzt auch ihre Freundin mit Worten unter Druck.
Mein Sohn sagt sogar: Mama die machen immer Spass auf mich. Oder : Mama die sind hässlich zu mir. Trotzdem will er immer wieder runter, weil eben das eine Mädchen dabei ist das er mag.

Das Mädel das quasi in der Mitte der Gruppe ist, das mit dem alle spielen wollen, hat leider Eltern die wirklich gar nie in Erscheinung treten, sie spielt seit sie drei ist alleine draussen. Ich habe die Eltern noch nie gesprochen, auch nicht im Kindergarten.
Gemeinschafts- Spiele wie Schwänzchen fangen, Welche Farbe haben wir heute? usw. kennen sie nicht. Vielleicht ist das noch zu früh?

Ich werde jetzt mal Schwänzchen nähen, vielleicht kann ich sie damit bündeln. Und ein langes Springseil anschaffen.
Hier ist leider kaum Freiraum, wo es was zu entdecken gäbe. In meiner Kindheit sind wir in den Wald hinterm Haus oder in Nachbars Garten - da brauchten wir keine Spielsachen draussen.
Sie langweilen sich, wenn sie gar nichts draussen haben - was verständlich ist, da es nur Strasse und geparkte Autos gibt. Es ist keine Grünfläche vorhanden.

Es geht nicht drum, das ich anklagen will oder verurteilen. Nur man muss sich zwangsläufig Gründe überlegen, damit man gegensteuern kann. Ich möchte das sie zu einer Gruppe werden, ohne das ich zu viel im Mittelpunkt stehe. Lieber vom Rand aus lenken und leiten, wenn es nötig ist. Oder ist das falsch? Müsste ich der MIttelpunkt sein? Reicht nicht ein Orientierungspunkt?

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9 Jahre 6 Tage her #5030 von Momira
Antwort
Liebe Schbananas
Spontan sehe ich hier grad zwei verschiedene Themen:
Einmal dein frustrierter Sohn, wenn`s wieder nicht geklappt hat und die andern „hässlich zu ihm sind“.
Zum andern diese Gruppensituation und das Mädchen, das offenbar krampfhaft versucht im Alpha zu sein.
Zum „ersten Thema“ will ich kurz ein kleines Erlebnis erzählen:
Seit ich mit VP und dem Neufeld-Wissen etwas vertrauter bin, reagiere ich in vielen Bereichen anders als vorher. Kürzlich spielten „meine“ Tagesschulkinder vor dem Schulhaus. Als ich dann nach ihnen sah, sass C. 6j. weinend auf einem Tretauto. Ich setzte mich zu ihr und stellte fest: „du scheinst aber sehr traurig zu sein.“ „Die andern wollen alle nicht mit mir spielen und ich bin ganz allein. Immer wieder wollen sie nicht mit mir spielen“. „Ja, gell, das ist wirklich traurig, wenn du so gerne mit jemandem spielen möchtest und niemand hilft mit….das ist wirklich zum Weinen“…so irgendwie war ich mit ihr traurig….dann erzählte ich ihr, dass ich in der ersten Klasse manchmal auch sehr traurig war, wenn die andern spielten und ich nicht mitmachen durfte. Das ich dann manchmal auch geweint habe…Sie schaute mich gross an, schluchzte noch ein paar Mal heftig, dann drehte sie mit dem Auto noch eine Runde und parkierte . Dann hatte sie schon wieder Pläne. „Hilfst du drinnen Lotti Karotti spielen?“ …
Die Hoffnung ist ja immer, dass die Kinder nicht resignieren und nicht aggressiv gegen andere werden, sondern durch Sachen die nicht funktionieren erstarken dürfen und dann aufbrechen zu neuen „Abenteuern“. Und wenn sie fürsorgliche Erwachsene haben, die ihnen Schutz bieten und ihnen Raum und Zeit geben zum traurig sein, so ist die Chance dazu sehr gross.
Vor ein paar Jahren hätte ich wohl probiert rauszufinden, warum die andern nicht mit ihr spielen wollen, oder die andern zu motivieren versucht, C. in ihr Spiel einzubeziehen.
Aber heute weiss ich, dass C. in ihrer Situation nicht die andern Kinder braucht und nicht irgendeine Ermahnung, dass sie sich halt auch ein wenig in die Gruppe einfügen muss oder so was. Sie braucht Erwachsene, die ihr Sicherheit bieten.
Damit bin ich auch schon beim „zweiten Thema“.
Uns als Eltern und Erzieher will man heute immer wieder weise machen, wie wichtig es ist in der Gleichaltrigengruppe Sozialkompetenz zu erlernen. Aber Kinder müssten in aller Ruhe reifen können und dann kommt die Sozialkompetenz schon. Reife kann man nicht machen oder üben. Die wächst in der Ruhe und Geborgenheit.
Nun bleibt noch das „Alphamädchen“. Das finde ich immer wieder sehr herausfordernd. Aber ich versuche Kindern die so herrschsüchtig und eifersüchtig wirken als ängstliche, frustrierte, unsichere Kinder zu sehen. Und ich probier sie als wunderbare, geliebte Geschöpfe von unserm Vater im Himmel zu sehen. So fällt es mir gleich einfacher sie zu mögen.

Das war jetzt sehr viel. Aber manchmal fällt es mir so schwer mich kurz zu fassen. Vielleicht mag sich auch sonst noch jemand äussern.

Liebe Grüsse
Momira
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9 Jahre 6 Tage her - 9 Jahre 6 Tage her #5031 von schbananas
Antwort
Gestern ist er runter und hat von sich aus Spielsachen mitgenommen, sie haben dann (das grössere Mädel war nicht mit) draussen friedlich gespielt . Er war mittendrin.
Nur wurden die Mädchen schon nach 10 Minuten wieder reingerufen.

Da ist noch ein Thema. Dürfen Mädchen deren Eltern traditionell und streng islamisch glauben mit Jungen spielen? Sie spielen grundsätzlich draussen gut sichtbar.
Ich denke das das auch ein Konflikt sein könnte, da das beliebte Mädchen ebenfalls Deutsche ist und somit auch deren Eltern nicht wissen, wie die kulturellen Gepflogenheiten sind. Ich habe keine Ahnung ob ich da gegen was verstosse, wenn ich meine Jungs runterlasse. Oder mein Mann die Kinder beaufsichtigt.
N. hat noch nie wegen dem Verhalten anderer geweint, er bemerkt es eben und spricht drüber, er spielt dann eben nebenher seine Sachen, das ist für ihn kein Problem. Er findet auch da seinen Spass drin. Trotzdem fährt das grössere dann eine Sache gegen ihn auf. Sie ist weiter als die anderen, sie muss auch immer auf ihre Schwester oder ein Kleinkind aus der Verwandtschaft aufpassen. Das macht sie sehr gut.

Ansonsten findet er auf dem Spielplatz immer ein Kind mit dem er toll zusammen spielt. Er hat tausend Ideen wie er versuchen könnte Kontakt herzustellen.

Es ist nicht, das ich hier krampfhaft versuche Freunde für ihn zu finden, es ist so, das ich ihm friedlichen Kontakt ermöglichen will. Wir sind leider in der Situation, das unsere Kinder ausser uns Eltern keine anderen Personen (ausser Nachbarn) um sich hätten. Die Familie lebt weit weg.

So sind Spielplatz Kontakte oder eben die Nachbarskinder die einzigen Kontakte von aussen, Er wünscht sich das total, er hat grosses Verlangen danach. Er würde mit jedem Kind spielen, ich habe noch nie erlebt, das er eins abgewiesen hätte. Er hat sein Motto: Je mehr desto mehr Spass.
Würde er nicht so ein Verlangen haben, wäre ich es mir auch nicht so wichtig, da ich ja weiss, das die Eltern eine grosse Rolle spielen.

In dem Fall, so wie ich dich verstehe - kann ich nur gelassen zusehen und mein Kind unterstützen indem ich für es da bin.
Last edit: 9 Jahre 6 Tage her by schbananas.

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8 Jahre 11 Monate her #5040 von Momira
Antwort
Hallo Schbananas

Ja ich denke auch wenn dein Sohn nicht leidet, dann kannst du das laufen lassen und im Auge behalten. Ich denke, es ist immer gut drauf zu achten, dass du und deine Meinung für deinen Sohn wichtiger ist, als die Meinung und das Urteil der anderen Kinder. Sonst wäre das ein Grund, zurückhaltender zu sein mit der Zeit, die er mit Gleichaltrigen verbringt. Klar, die meisten Kinder suchen Gleichaltrige. Was aber nicht heissen muss, dass es ihnen gut tut.

Was du noch angesprochen hast wegen den Moslemmädchen. Ich glaube, bei kleinen Kindern spielt das noch keine Rolle ob sie mit Jungs oder Mädchen spielen. Erst wenn sie Teenies sind, wird darauf geachtet. Aber vielleicht weiss das jemand anders besser....?

Sei lieb gegrüsst

Momira

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