Infobrief

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8 Jahre 2 Monate her - 8 Jahre 2 Monate her #5494 von Luema
Frage
Hey ihr lieben
Mich hat grad der Infobrief heute zum lächeln gebracht, weil ich mir grad zuvor überlegt hatte, mit meinem Mädel und dem Nachbarskind mal darüber zu reden, dass sie ja gar nicht zusammen spielen können MÜSSEN, wenn sie einfach so verschieden sind. Dass es doch einfacher wäre, das einfach mal zu akzeptieren, statt immer so in Frust zu geraten weil alles, was gemeinsam versucht wird, im Streit endet...
Wobei ich noch gar nicht sicher bin, ob so ein Gespräch mit den beiden eine gute Idee wäre.

Wie gehts euch bei diesem Thema? Wer hat Erfahrungen?

Unser Problem wird glaube ich vor allem sein, dass eins der Kinder die Freundschaft will, und das andere eher nicht. Und so einseitig wird das wohl eher kompliziert...

Und ich kanns schon bald nicht mehr hören, diese ständigen andauernden Mädchen-Kriege.

Liebe Grüsse
Maria
Last edit: 8 Jahre 2 Monate her by Luema.

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8 Jahre 2 Monate her #5502 von Landi
Antwort
Hallo,

Also ich glaube ich verstehe das Thema dieses Infobriefs nicht ganz... Irgendwie fühlt es sich für mich nicht richtig an ein kind zu ermutigen einem andern aus dem Weg zu gehen, nur weil die Chemie nicht stimmt. Ich erlebe es ja selber oftmals, dass ich mit einer Person nicht warm werde, sie nicht verstehe oder mich ignoriert fühle. Klar werde ich dann nicht meine Freizeit mit dieser Person verbringen, aber rein biblisch passt es für mich auch nicht, diese Person zu meiden. Ich bin ja aufgefordert, gerade solche Menschen zu lieben und wenn es Menschen aus meinem Umfeld sind, muss ich ja einen Weg finden, mit ihnen umzugehen. Ich kann nicht einfach jedem ausweichen, der mir nicht passt.

Deshalb gehe ich da mit meinen Kindern einen anderen Weg. Wir beten z.B. für Kinder, mit denen sie Mühe haben. Wir ermutigen sie, weiterhin ihren Teil dazu beizutragen, um Frieden zu haben. Wir sprechen auch darüber, dass wir nicht erwarten können, dass immer alle nett zu uns sind, aber dass Jesus möchte, dass wir trotzdem nett sind zu ihnen. Was bedeutet es für uns "liebe deine Feinde"? Ich denke, wir können mehr tun, als einfach unsere Kinder zu ermutigen, denen aus dem Weg zu gehen, bei denen die Chemie nicht stimmt.

Vielleicht habe ich den Infobrief wirklich falsch verstanden, dann könnte mir das jemand nochmals erklären.

Lg, Landi.

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8 Jahre 2 Monate her - 8 Jahre 2 Monate her #5503 von Kiki
Antwort
Liebe Landi,

ob ich alles so verstehe, wie es der Infobrief beabsichtigt hatte, weiss ich nicht, aber für mich ergänzen sich dein Text und der Infobrief. Du und Heinz, Ihr beleuchtet die beiden Seiten der Medaille:

Es gibt die Seite des Gebens, aber schon hier gibt es verschiedene Arten zu geben:

Wir können freiwillig und selbstlos geben: Fürbitte, Liebe, gute Werke, Spenden… Dies alles geben wir von Natur aus gerne unseren Freunden und - weil wir an Jesus gebunden sind - auch unseren Feinden.

Alles entscheidend ist aber, warum wir etwas geben: Haben wir nur den nächsten oder Gott im Auge oder dienen wir uns selbst? Lieben wir, um geliebt zu werden? Geben wir, um zu erhalten?

Wir können ja auch einfordern: Wir geben zwar Höflichkeit oder Liebe, erwarten aber Gleiches zurück. Diese Motive wären dann sehr selbstbezogen. Das ist quasi das Geben, um zu nehmen. Dabei haben wir kein Gegenrecht, obwohl es in den meisten Fällen ja so ist, dass Menschen, die wir lieben, auch uns wohlgesinnt sind. Wir haben auch kein Recht, die Entscheide unseres Mitmenschen zu manipulieren.

Was ist denn die Gefahr, wenn wir erwarten, geliebt zu werden, weil wir lieben? Einerseits können wir sehr enttäuscht und verletzt werden, weil wir alles, was wir empfangen, ja als Antwort auf unsere Leistung, nicht aber als freie Gabe verstehen.

Aber in gewisser Weise achten wir auch unser Gegenüber nicht. Unser Mitmensch ist frei, wen er sich als Freund, Gesprächspartner, Mitarbeiter oder auch Ehepartner wählen möchte und wen nicht.

Stell dir vor, du möchtest eine dir wichtige Sache mit deiner Freundin teilen. Aber ständig stellt sich eine andere Person dazu - in einer liebevollen Weise zwar, aber eben in dem Moment nicht erwünscht. Mit der Zeit wirst du sicher sauer werden auf diese Person, obwohl sie vielleicht die besten Motive hat.

Wenn unsere Kinder nicht lernen, die feinen Signale ihrer Mitmenschen zu deuten und zu respektieren, handeln sie gegenüber den Mitmenschen nicht richtig, handeln sich nebenbei aber vielleicht auch selbst Ärger (Ablehnung, Mobbing) ein. Ich verstehe den Infobrief so, dass das Meiden also eher als ein Achten und Respektieren meines Mitmenschen und ein Vorbeugen von selbstgemachten Problemen ist. Oder auch als ein Loslassen oder selbstloses Handeln. Auch Jesus hat keinen in seine Nähe "gezwungen". Wir alle sind frei.

Zum Nicht-riechen-Können habe ich noch etwas Spannendes gelesen. Der Volksmund sagt: "Ich kann jemanden nicht riechen". Und die Wissenschaft bestätigt, dass die Körperausdünstungen Hinweise auf die Gene des Gegenübers geben. Menschen, die sich zu ähnlich sind, können sich "nicht riechen". Ohne, dass wir das bewusst wahrnehmen, beeinflusst das unter anderem unsere Partnerwahl. So werden gute Voraussetzungen für gesunden Nachwuchs geschaffen. Ist das nicht genial?

Ganz liebe Grüsse
Kiki
Last edit: 8 Jahre 2 Monate her by Kiki.

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8 Jahre 2 Monate her #5504 von Marion
Antwort
Ihr Lieben,

gerne möchte ich ein Erlebnis ergänzen:

Vor einigen Jahren verhielt sich meine damals beste Freundin, mit der ich wirklich über alles und in erbauender Weise austauschen konnte, sehr zurückhaltend. Zuerst bemerkte ich es gar nicht, sondern dachte, es hinge mit der Geburt ihres sechsten Kindes zusammen (Zeitmangel, Erschöpfung, leichte Depression...). Irgendwann fiel es mir dann aber doch auf, dass sie bei den seltenen Telefongesprächen sehr zurückhaltend mit Informationen und generell eher schweigsam war. Ich sprach sie direkt darauf an, und sie bestätigte mir, dass sie keinen Kontakt mehr mit mir haben wollte. Sie nannte mir - nebst Zeitmangel (was ich verstand) - einen weiteren für mich bis heute total unverständlichen und scheinbar fadenscheinigen Grund.

Diese Trennung und Zurückweisung erlebte ich spontan als sehr verletzend. Ich fühlte mich als Person herabgesetzt und ungerecht behandelt.

In einer ersten Phase forschte ich in mir, ob ich irgendetwas falsch gemacht hätte. Nach einiger Zeit kam ich aber zum Schluss, dass meine Gefühle gegenüber meiner Freundin in der Vergangenheit und Gegenwart rundum gut und wohlwollend waren. Ich dachte gut über sie und ihre Lieben, ich wollte ihr Gutes tun, ich hatte nur gute Gedanken und Worte für sie.

Ausserdem hatte ich im Gebet den Eindruck, "Frieden halten zu müssen". Also beschloss ich, ihren Entscheid als ihr "Problem" bei ihr zu lassen und sie weiterhin zu lieben. Das gestaltete sich dann aber schwieriger als erwartet, da wir beide nebst Freundinnen auch Patinnen unserer Kinder waren. So kam es vor, dass ich für mein Patenkind liebevoll ein Geschenk schnürte, es am nächsten Tag aber zurückerhielt. Wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, wusste ich überhaupt nicht mehr, wie ich mich verhalten sollte. Was ich auch tat, es war irgendwie das Falsche. Im Hintergrund (im Gebet) konnte ich ihr eine gute Freundin bleiben, aber im Vordergrund erwies sich das "Gute-Freundin-Bleiben" als äusserst tricky.

Im Nachhinein bilde ich mir ein zu verstehen, was passierte: Immer, wenn ich sie ganz offensichtlich liebte, geriet sie irgendwie unter Druck, etwas tun zu müssen, was sie nicht wollte. Sie wurde in ihrer Freiheit beschnitten. Erst als ich darauf achtete, sie zu lieben, ohne dass sie es merkte (ich schenkte den Kindern z. B. "neutral" eine Schokolade und etwas Geld), verbesserte sich unser Verhältnis. Heute pflegen wir eine lose Freundschaft. Wir sprechen uns selten, aber wenn wir miteinander austauschen, geschieht es auf eine offene, ehrliche, tiefe und auferbauende Weise - eigentlich fast wie früher. Ich empfinde dies als riesiges Geschenk!

Rückzug und Meiden - obwohl spontan sehr negativ behaftet - kann also eine Form von Liebe und Achtung sein.

Vielleicht könnt Ihr mit der Geschichte etwas anfangen?!

Liebs Grüessli
Marion

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8 Jahre 2 Monate her #5505 von Landi
Antwort
Hallo ihr Lieben

Ach so, jetzt sehe ich auch, dass ich das Ganze von der anderen Seite angeschaut habe als es der Infobrief beabsichtigte. Es geht darum, wenn jemand mir ein Signal gibt, dass er mich nicht als Freund haben will, dass ich das lesen kann und respektieren/akzeptieren, ohne dass Groll und Bitterkeit in mir hochkommt. In einer solchen Situation den Kindern Mut zu machen, dass sie ohne schlechtes Gewissen diesen Menschen aus dem Weg gehen können/sollen, um sie eben zu resprektieren, das macht nun auch für mich Sinn.

Danke für die Erklärung!

Lg, Landi.

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8 Jahre 2 Monate her - 8 Jahre 2 Monate her #5519 von Faith
Antwort
Hallo ihr Lieben

Spannende, schöne Antworten...

Zurück zu Maria. Ich habe neulich an sie gedacht, weil es bei uns manchmal ähnlich ist. Mir kam dann oft in Sinn, wie Gordon Neufeld manchmal sagt, die Kinder nicht verfügbar zu machen. Wenn ich das Gefühl habe, das passt jetzt nicht, das endet nicht harmonisch, dann habe ich auch schon zu meinen Kindern oder denen, die kommen wollten gesagt, das ist jetzt blöd, wir wollten eben noch Hausaufgaben machen und somit kann niemand zum spielen kommen, weil sich C. dann gestört fühlen würde. Das ist ja dann auch nicht gelogen und ich vermeide unnötigen Frust von allen Seiten. Weisst du wie ich meine? Oder ich sage du möchtest spielen? Schön, wir möchten spazieren, kommst du auch mit? In Bewegung ist vieles so viel einfacher, weil da muss man keine Spielsachen teilen, anschliessend Aufräumen, sich immer ansehen... (bei HSP nicht immer angenehm) Beim Spazieren hat man einen anderen Fokus. Ich liebe es auch mit Freundinnen und deren Kindern auf Spaziergänge zu gehen. Das ist immer so friedlich, während wir zu Hause kaum ein paar Sätze sprechen können, ohne dass wir bei den Kindern eingreifen müssen.

LG Faith
Last edit: 8 Jahre 2 Monate her by Faith.

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