Schuldfrage...

Mehr
9 Jahre 4 Monate her #4744 von Timil
Frage
Hallo ihr Lieben,
Mal eine Frage: habt ihr von euren Teenagern auch schon gehört, du bist Schuld, wenn du anders gehandelt hättest, wäre die Situation nicht wie sie ist? Ihr als Eltern seid dafür verantwortlich?

Mein Sohn hatte sich gestern im Gespräch auf diesen Standpunkt gestellt und grundsätzlich hat er recht, zu meinen Grenzen und auch Fehlern zu stehen, gehört für mich dazu.

Doch geht es ja in gewissen Situationen nicht mehr um eine Schuldfrage, da hängt man ja nur fest, bringt die Lösung keinen Schritt näher und ändert auch rein gar nichts.

Was es auch noch mit sich bringt, ist dass bei Schuldzuweisungen die Hierarchie nicht mehr stimmt, die Bedürfnislage…
Doch wie das ändern? Welche Gedanken kommen euch dazu?
Liebe Grüsse

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
9 Jahre 4 Monate her #4745 von Momira
Antwort
Liebe Timil

hab leider grad überhaupt keine Zeit, aber finde deinen Eintrag oberspannend.
Werde mich später gern noch äussern und ich hoffe, das andere das auch noch tun.
Nur so viel: ist es nicht ein Trugschluss, wenn du denkst, "der Ankläger" steht in der Hierarchie in jedem Fall über dem "Schuldigen"? Kommt es nicht auf ganz viel Anderes auch noch an?

bis nächste Woche mal

Momira

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
9 Jahre 4 Monate her #4747 von Momira
Antwort
ja, Timil. Dein Eintrag hat bei mir grad wieder einiges aufleben lassen. Ich will dir kurz erzählen wie es uns ergangen ist:
Wir hatten vor etwa einem Jahr eine Situation mit einem unserer Söhne, wo er uns als Eltern ganz stark anklagte. Ich bin Gott so dankbar, dass es uns gelungen ist, ihm einfach zuzuhören ohne Stellung zu nehmen oder uns zu verteidigen.
Es war dann unsere Entscheidung als Eltern, wie wir jetzt mit der Situation umgehen, uns zu prüfen, ihn um Vergebung zu bitten wo wir uns einer Schuld bewusst wurden, ihn ernst zu nehmen in seinem Erleben, uns von seinem Schweigen in den nächsten Wochen nicht abhalten zu lassen an ihn und eine Versöhnung zu glauben….Wir übernahmen Verantwortung für uns und für die Beziehung.
Also das heisst, wir blieben klar im Alpha, wir boten uns als „Heimathafen“ an, wir verzichteten auf Vorürfe, wir bauten Brücken.
Es ist wieder Vertrauen gewachsen und ich bete darum, dass es noch weiter wächst.
Aber es sollte nicht sein, dass solche Situationen dem Jugendlichen „Macht“ über uns geben und wir uns in eine Bittstellung ihm gegenüber begeben.
Geweint und meinen Jammer rausgelassen habe ich auch. Aber nicht bei meinem Sohn…

Ja, du hast recht, mit den Schuldfragen hängt man nur fest. Vor allem wenn man anfängt, sie herumzuschieben. Wir haben ja die Möglichkeit, die Schuld aus der Welt schaffen zu lassen (ins tiefsten Meer) und uns dann wieder um die Beziehung zu kümmern....

Sei lieb gegrüsst

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
9 Jahre 4 Monate her #4748 von Timil
Antwort
Liebe Momira,
Dir lieben Dank für deine Antwort ;)
Die Einstellung, die du beschreibst ist es, die wir auch versuchen zu leben. Hinschauen, ja so ist es, das ist der Grund, dass war meine Entscheidung so zu handeln.
Im Bewusstsein, Gott hat uns als Eltern eingesetzt und dieses Band ist stärker als alles andere. Und es gibt kein Recht auf "perfekte" Eltern… auch wenn mein Sohn .. und wie gut kann ich ihn da verstehen… es gerne hätte...
Das schwierige ist, zu diskutieren und auf seiner Seite zu bleiben… auch auf Vorwürfe, wieso habt ihr damals so gehandelt und jetzt so, auch innerlich gelassen zu bleiben und es als das stehen lassen, was es ist und auch zu der jetzigen Entscheidung stehen und sein Murren, Schweigen etc. aushalten.

Was mich bei diesem Thema noch bewegt hat, wenn wir Schuld zuweisen, treten wir aus der Beziehung aus… du bist schuld ist eine Anklage und da hat die Liebe keinen Platz (im Moment).
Schuldzuweisungen bringt Gegnerschaft mit sich und ist nicht das selbe, wie das ist falsch gelaufen, das ist meine Verantwortung.

Wie oft ist dieses Urteilen in uns? Und wie gut kenne ich das…

Und eine Zuversicht ist das Wissen, dass uns Jesus Christus unsere Schuld vergeben hat. Das richtet innerlich auf und gibt Gelassenheit in solchen Gesprächen dabei zu bleiben und zu warten und darauf hin zu wirken, bis Versöhnung auch bei uns einkehren darf;-)

Ja, darum beten wir… im Moment ist noch einiges an Weg vor uns.
Ganz liebe Grüsse
Timil

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
9 Jahre 4 Monate her #4749 von Timil
Antwort
Ach ja, was auch dazu gehört ist das sehen der eigenen Grenzen, das Aushalten der Diskrepanz wie es "ideal" wäre… das finde ich auch herausfordernd.
lg

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Ladezeit der Seite: 0.058 Sekunden

Suchen

Spenden

Betrag eingeben

JSN Educare is designed by JoomlaShine.com | powered by JSN Sun Framework