Berufswahl...

Hallo zäme,

Unsere Tochter ist in der 2. Sek und es geht nun um die Berufswahl, bzw. die Entscheidung ob und welche weiterführende Schule sie besuchen soll. Punkto Berufe hat sie einige Ideen, aber nichts konkretes. Sie ist sehr vielseitig interessiert und rein kognitiv sicher ein Kandidat für FMS / Gymi. Eigentlich sollte sie nun einige Schnupperlehren machen, aber sie kann sich nicht wirklich überwinden, hier aktiv zu werden. Sie sagt, sie habe "Bammel" vor dem Schnuppern. (fremde Leute, fremder Ort, usw.)
Dies zu verstehen fällt mir schwer, ich selber ging mega gern schnuppern, fand alles total spannend.
Ich ringe nun mit der Frage, wieviel ich sie drängen soll oder nicht. Soll ich aktiv schauen, dass sie schnuppern geht, oder soll ich es lassen, mit dem Gedanken dass sie einfach noch nicht reif genug ist? Sie könnte ja theoretisch einfach mal ins Gymi und hätte dann noch ein paar Jährchen Zeit. Für die FMS müsste sie schon eher wissen, in welche Richtung es geht.
Vielleicht hat jemand von euch schon Erfahrung, oder war selber in einer ähnlichen Situation als Teenie?

Liebe Bäretatze

Will deine Tochter grundsätzlich schnuppern gehen? Fehlt es am Aufraffen und "am Mut". Oder findet sie es doof oder unnötig? Oder mag sie sich einfach noch nicht konkret mit der Berufswahl auseinandersetzen?
Das mit der Angst vor all diesem Fremden kann ich gut nachvollziehen. Es ist wirklich so, dass man sich da ein Stück weit ins Ungewisse begibt. Schule kennt sie, und Unbekanntes braucht Mut. Du kennst das ja, Bäretatze: Was ist grösser, der Drache oder der Schatz, der Wunsch einen Beruf kennenzulernen oder der "Bammel"?

Wenn sie wirklich schnuppern möchte, wie kannst du sie unterstützen? Kannst du das erste Telefon für sie machen? Kann sie zu jemandem schnuppern gehen, den sie gut kennt, auch wenn es vielleicht nicht ihr bevorzugtes Gebiet ist? Oder braucht sie ein "Ultimatum" das sie sich selber setzt oder du mit ihr zusammen.? Oder kann sie mit einer Kollegin zusammen schnuppern gehen oder an einen Ort wo ihr jemand schon genau erzählen kann wies läuft?...

Ich denk halt einfach, dass wir als Eltern da um Gelassenheit ringen müssen. Sie wird ihren Platz finden, ob via Schule oder Berufslehre...

Wünsche dir ein schönes Wochenende

Momira

Ich möchte euch kurz erzählen wie es weiterging:
Die Lehrerin von Anna sagte irgendwann sehr klar, dass sie in den Herbstferien schnuppern gehen müssen. Das erste Telefon war mit viel Nervosität verbunden. Aber schon am ersten Schnuppertag kam Anna sehr fröhlich und aufgestellt nachhause. Es hat ihr super gefallen und Spass gemacht. Sie hat nun 3 Tage geschnuppert, verschiedene Leute kennengelernt, und gesehen, dass es sogar lässig sein kann!
Nun gehts natürlich weiter, aber ich denke, die grösste Hürde ist nun genommen, jetzt kanns nur noch leichter werden

@Momira: Danke für deine Tips! Sie konnte im letzten Frühjahr bereits Erfahrungen sammeln im schnuppern, bei Leuten aus unserem Bekanntenkreis. Das war ein guter Einstieg, aber die Hürde, nun bei einem "fremden" Betrieb (der so fremd eigentlich nicht war, ich kenne alle die dort arbeiten, gehe jede Woche da ein und aus, so konnte ich "Brücken bauen"...) zu schnuppern war trotzdem sehr gross. Als Mutter da anzurufen würde ich nicht machen. Wir haben selber einen Betrieb und bilden Lehrlinge aus. Aus Erfahrung weiss ich, dass das eher schräg ankommt, wenn die Mama's anrufen und nach einem Schnupperplatz fragen. Aber grundsätzlich hast du natürlich recht, Unterstützung ist gefragt!