Familienhaushalt

Ihr Lieben, gerne erzähle ich euch einmal, wie das bei uns mit dem Familienhaushalt so läuft. Die Idee ist von Heinz: jeden Tag nach dem Abendessen macht die ganze Familie zusammen Haushalt. Putzen, Zimmer aufräumen, Küche machen, Wäsche, etwas verräumen... alle sind dran. Ich hätte nie gedacht, dass das so funktioniert, aber es funktioniert tatsächlich. Wir haben drei Jungs (11-15) und ein Mädchen (9). Zuerst haben alle die Idee doof gefunden: Wie, vom Samstags-Putz zum täglichen Putzen?? Tatsächlich machen sie "mehr", aber wir machen es zusammen und stellen fest: Es ist gar nicht so schlimm, sondern eigentlich sogar schön!

Manchmal verweigert sich ein Kind, weil es schlechte Laune hat oder müde ist. Ich dränge dann nicht, sondern lade es ein, etwas Kleines zu machen. Funktioniert manchmal, manchmal nicht. Insgesamt bin ich sehr glücklich über die Idee. Es ist vielmehr ein Miteinander, und die Böden muss ich inzwischen nicht mehr putzen lassen. Es ist die ganze Woche über (mehr oder weniger) sauber, oder mindestens "ok"

Ich bin froh, dass ich es ausprobiert habe!

Liebe Tiqva,

danke fürs Erzählen.

Du schreibst, dass es am Anfang auch Widerstand gab. Wie hat sich dieser aufgelöst? Und wie hast du dich dabei gefühlt?

Da ich Voll-Hausfrau bin, arbeiten wir nur eine Stunde pro Woche gemeinsam. Dabei erlebe ich die eine Hälfte der Familie als motiviert. Die anderen sind eher am Nörgeln und Sich-Drücken. Ich wäre also froh um ein paar praktische Tipps!

Liebs Grüessli
Kiki

Liebe Kiki

Zuallererst: Wir sind keine Instagram-Familie. Vieles läuft anders als geplant oder gar nicht. Auch dieser Familienhaushalt hat seine einfacheren und harzigeren Zeiten!

Mir hilft wohl wirklich, dass ich auch "arbeite" (auswärts) für die Argumentation mit unserem Ältesten. Der war zuerst im Gegenwillen, und ich habe ihn einfach in Ruhe gelassen und immer wieder eingeladen, doch was mitzuhelfen. Ohne Groll. Er macht es jetzt oft. Ich benutze die Formulierung "Wir helfen einander!", und sie sehen ja, dass auch ich für sie vieles mache, was ich nicht "müsste": Schoggimilch wärmen, Bett machen und lüften, bei den Hausaufgaben helfen, etc.

Es ist wie bei dir: zwei machen es eifrig, zwei muss man oft motivieren. Je nachdem, wie es mir selbst gerade geht, fällt mir das leichter oder schwerer. Manchmal lassen wir den Haushalt auch ganz sein.

Hilft das?

Liebe Tiqva,

danke für deine Antwort. Bei mir ist die Argumentation wirklich ein bisschen schwieriger, weil der Haushalt meine Hauptarbeit ist. Aber ein Hotel sind wir ja trotzdem nicht, gelt ... 

Aha - du kennst/kanntest diese Situation auch. Also brauche ich wohl noch etwas Geduld!

Darf ich nochmals etwas fragen? Arbeitet Ihr jeweils an einer gemeinsamen Aufgabe (z. B. EG putzen) oder erledigt jeder seine eigene Aufgabe (z. B. einer entsorgt, der andere versorgt die Einkäufe usw.)?

Liebs Grüessli
Kiki

 

Liebe Kiki

Nein, ein Hotel seid ihr definitiv nicht! Ich merke einfach, je sicherer ich mir selber bin, desto mehr Entschlossenheit strahle ich aus und es gibt weniger Diskussionen. Ist aber wie gesagt nicht jeden Tag gleich. Es muss einfach "normal" werden

Wir haben "Standard-Aufgaben" wie Küche machen, gewisse Böden und Lavabos/WCs, die jeden Tag gemacht werden können. Ich sage den Kindern, was so ansteht, und ermutige sie auch, selber die Augen aufzumachen und zu schauen, was nötig sein könnte. Dahin ist aber noch ein Weg. Und dann arbeiten wir alle gleichzeitig an verschiedenen Orten und Arbeiten. Das mit dem zusammen eine einzige Arbeit machen vermeide ich eher, weil es schneller Streit gibt. Das ist für uns dann die nächste Stufe

Herzliche Grüsse!

Ach ja, jede/r hat so seine Lieblings-Aufgabe, und wenn es möglich ist, lasse ich sie das machen, was sie gerne tun.