Der Unterschied

Schauen Sie sich das folgende Video an. Es zeigt zwei Zustände, in denen Beeinflussung und Führung geschehen kann. Auch unter Menschen gibt es diese beiden Zustände und natürlich all die Zustände dazwischen.

 

 

Wenn es Sie nicht in Ruhe lässt, welche Minuten im obigen Video fehlen, dann lüfte ich im nächsten Video das "Geheimnis".

https://youtu.be/4h75wyPbyoY

 

In unserm Buch "Erziehen im Vertrauen" stellen wir dar, wie man Kinder in ein solches Join-up führen kann (Das ist vergleichsweise einfach). Vor allem aber, wie es kommt, dass wir durch unser Misstrauen unsere Kinder chronisch aus diesem Zustand vertreiben. Vor allem aber zeigen wir, wie wir mit Kindern umgehen müssen, damit sie im Join-up bleiben. Das nennen wir dann Vertrauenspädagogik oder Erziehung im Vertrauen.

Sie ist keine demokratische Erziehung, aber noch viel weniger eine autoritäre. Beide Konzepte haben im letzten Jahrhundert ihre Zeit gehabt. Das Pendel schlägt nicht nur in der Gesellschaft hin und her zwischen diesen Extremen, sondern oft auch im Verhalten der Eltern.

Der Join-up-Ansatz geht einen andern Weg. Es geht uns weniger darum, was Kinder im Einzelnen tun, sondern warum sie es tun. Folgen sie uns, weil sie unseren Unmut, unsere Vorwürfe oder Strafen fürchten? Oder folgen sie uns, weil sie uns vertrauen? Diese Vertrauensbeziehung zwischen Eltern und Kindern ist auch das Vorbild für die Beziehung zwischen Gott und Mensch. Nächstenliebe ist weniger ein Katalog für richtiges Verhalten als die Beschreibung einer Motivstruktur. Die Join-up Beziehung bildet die Grundlage für jenes wunderbare Gefühl der Zugehörigkeit, das nicht dauernd infrage gestellt wird. 

Für diese Beziehung brauchen wir, wie gesagt, das Wort, das Monty Roberts geprägt hat: Join-up. Diese Art der Beziehung besteht im gegenseitigen Vertrauen zwischen zwei Wesen, die hierarchisch nicht auf der gleichen Stufe sind. Dass wir dieses Vertrauen letztlich nicht verdienen, sondern dass man uns Vertrauen immer wieder "schenkt", ist ein wesentlicher Aspekt.

Erst wenn der Mensch sich nicht laufend Misstrauen, falschen Anschuldigungen und Unterstellungen ausgesetzt sieht, findet er heraus aus dem sich rechtfertigen Müssen, und der Blick auf die eigene Schuld, auf die eigene Erlösungsbedürftigkeit wird frei.