8 Jähriger tut 2 Jährigem extra weh

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4 Jahre 4 Monate her #6600 von godlovedchild
Frage
Liebe Forum.

Wir hatten gerade folgende Situation.

Alle 3 Kinder sitzen am Abendessenstisch. Das 4. Kind muss schnell noch etwas hochbringen, und komt aber ganz schnell wieder stolz die Treppe herunter. Es ist 5 Jahre alt, und normalerweise sehr langsam in allem. " Schau , Mama ich bin sehr schnell gewesen", sagte es freudestrahlend, als es sich dann auch endlich an den Tisch setze. " Das hast du toll gemacht", obte ich es.

Sein 7 jähriger Bruder schaltete sich ein: "Ich bin aber sowieso schneller als du".
Der 5 jährige Sohn entgegenete seinem Bruder " Ja aber ich war eben wirklich schnell!". Der 7 Jährige wollte das letzte Wort behalten und meinte in deutlich spürbarem Konkurrenzdruck ( obwohl der kleinere Bruder das " schau Mama, war ich schnell"- Thema gar nicht in Konkurrenz bezügl. seines grösseren Bruders gesagt hatte):" Ich bleibe trotzdem der Schnellere!
( das Thema " der Schnellste" scheint momentan sowieso ein Schulthema zu sein. Der langsamste ist der 7 jährige nicht in der Schule- ich nuss mal genauer herauskriegen, was genau das Problem ist- sicher ein Geltungs- & Anerkennungsthema)

Ich sagte dann als Mama , dass wir mit dem Essen beginnen wollen und wir reichten einander zum Gebet die Hände.

Nach dem Beten drückte der 7 Jährige seinem kleinsten, fast 3 jährigen Bruder dann vor dem Loslassen extra so lang und extra fest die Hand ( wie beim Kräftemessen), dass dieser erstmal vor Schmerzen nicht mal mehr Weinen konnte im ersten Moment, dann aber natürlich sehr weinte vor Schmerzen- sein Händchen war schon fast blau angelaufen.

Wir haben den 7 jährigen direkt vom Essenstisch aufstehen lassen und in sein Zimmer geschickt. Dieser hat natürlich getobt und geschrien: Ich hab Hunger!...... und weiter getobt

Wir haben dann zunächst einmal unten zu Ende gegessen, während der 7 Jährige im Zimmer rumschrie. Ich putzte unseren 2 kleinsten Kindern die Zähne und bevor ich sie ins Bett brachte, ging ich ins Zimmer des Wüterichs und bot ihm an, dass er an sich ( nun ja alleine) an den Esstisch setzen und noch 2 Schreiben Brot mit Wurst essen könne und sich dabei überlegen dürfe, wie er sein Fehlverhalten gegenüber seinem kleinsten Bruder, der rein gar nichts mit der Situation zu tun hatte, wieder gut machen kann.

Das passte ihm nicht- er wollte das gleiche Essen wie die anderen - das qar aber schon aufgegessen ( seine Chance darauf hatte es sich durch seine Aktion mit dem Händequetschen vertan).
Also brüllte er weiter und sagte, nein, er wolle dann gar nichts essen. Ich bin rausgegangen und habe die beiden anderen Kinder ins Bett gebracht. Der 7 Jährige brüllte in seinem Zimmer ( aus Prinzip) dann weiter und testete alle Stimmlagen .... mir platzte schon fast der Kopf dadurch. Mein Mann ging dann abermals zu ihm und sagte, es wäre nun wirklich genug Gebrülle und er würde ihm ans Herz legen, nun damit aufzuhören.

Gott sei Dank war dann Schluss mit dem Theater.

War das so richtig? Gibt es manchmal so Situationen, in denen das Kond so bockt ,dass ( dann in der Situation selbst) gar kein Join -up möglich ist? Was macht man dann?

- Natürlich werde ich mir morgen den Knaben zur Seite nehmen, noch vor dem Frühstück und will mit ihm die Situation mal reflektieren. Wie er sich fühlte, durch die Freude an der Schnelligkeit seines 2 Jahre jüngeren Bruders... und warum er die Hand des 4 Jahre jungeren Bruders so quetschen musste... und ich werde ihn wieder fragen, wie er meint, die Situation wieder gut machen zu können.

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4 Jahre 4 Monate her #6610 von Bäretatze
Antwort
Hallo!
Ich sehe in dieser Geschichte zuerst, dass der grössere Junge wahrscheinlich schon ziemlich frustriert war. Von der Schule, dem Nachmittagsprogramm, Hausaufgaben, was auch immer. Vielleicht hat auch das Thema "der schnellste sein" schon viel Frust in ihm ausgelöst.
Auf jeden Fall denke ich, dass das "Händedrücken" eine Art aggressiver Energie war, die entsteht, wenn die Frustration faulig wird.
Durch euer wegschicken habt ihr nun ein bereits frustriertes Kind noch sehr viel mehr frustriert. Da entsteht noch sehr viel mehr Aggression wie man dann ja auch deutlich sieht.

Generell empfehle ich in einer solchen Situation erst einmal Mensch und Mobiliar zu schützen, den kleinen Bruder zu trösten und schauen, dass man möglichst schnell aus der Situation kommt. Man kann zum grösseren Kind gut sagen "da sprechen wir gleich noch drüber", auch damit das kleinere Kind nicht denkt, man habe es nicht gesehen oder man toleriere das einfach. Hilfreich kann es auch sein, das grosse Kind einfach kurz zu spiegeln. "Ich sehe grad, du bist sehr frustriert!" beispielsweise.
Effektiv drüber sprechen macht erst Sinn, wenn die Emotionen auf beiden Seiten wieder abgekühlt sind.
In einem guten Moment, wo die Verbindung gut ist, kann man dann das Gespräch suchen, und zusammen überlegen, was man denn machen kann, wenn dieser Frust so in einem gärt. Dass "dem kleinen Bruder weh tun" keine gute Idee ist wird dein Kind auch von sich aus wissen. Aber vielleicht muss er hören, was man denn machen darf? Ich glaube, das wir mit unseren Kindern viel zu wenig drüber sprechen, was man denn machen darf, wenn man frustriert ist...

Liebe Grüsse Bäretatze

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