*needed* Tipps zum Einschlafen :-)

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6 Jahre 10 Monate her #6092 von NoCa
Frage
Hallo allerseits
Ich brauche Input bezüglich Schlafengehen, vielleicht habt ihr ja Zeit, mit mitzuteilen, wie es bei euch funktioniert. Seit einem Monat haben wir ein neues Familienmitglied und ich habe noch keine Lösung gefunden, wie ich das Kleine und die beiden älteren Mädchen (3 und 8) am besten zu Bett bringe. Kürzlich las ich einen Artikel zum Thema 'Unerzogen Leben', wo betont wurde, wie wichtig 'Selbstregulation' sei, auch wenn es um's Schlafen gehe. Da lernen die Kinder selbst zu merken, wann sie müde sind/wieviel Schlaf sie brauchen und man betont, dass Schlaf nicht erzwungen werden kann. Es ist alles andere als "Laisser-Faire", aber sicherzustellen, dass die eigenen Bedürfnisse (der Mutter) nicht zu kurz kommen, ist schon eine Herausforderung. Meine 8 Jährige ist schon ziemlich selbständig. Eine Zeitlang habe ich die 3 und 8 Jährige zusammen im Zimmer untergebracht, wobei die 8 Jährige sich um die 3 J. kümmerte. Das klappte, es dauerte einfach einige Zeit, bis sie einschliefen. Ich habe auch versucht, der 8 J. mehr Freiheit zu geben und mit dem Baby und der 3 J. alleine zu Bett zu gehen, wobei dei 8. J. später nachkommt. (Die 8J. schaut dann meist Videos, da ich ihr mehr und mehr die Freiheit gebe, selbst zu entscheiden, wie viel 'Computerzeit' sie ertragen kann. Ich habe mit ihr darüber gesprochen, dass ihr nicht mehr vorschreiben will, wann es genug ist, sondern, dass sie nun mehr selbst herausfinden muss, was ihr gut und was ihr eben nicht gut tut. Auch da geht es um Selbstregulation, was mir halt schon sehr einleuchtet, aber im Moment bin ich mir noch nicht sicher, wie ich es angehe, die Fähigkeit zur Selbstregulation an meine Kinder weiterzugeben...) Die (noch nicht ganz) 3 Jährige ist nachwievor von meiner Brust abhängig, vor allem, wenn sie müde ist. Während ich also das Baby in den Schlaf stille, ist sie meistens quicklebendig und kann schwer still sein, steht auf oder verlässt sogar den Raum. Einige Mal habe ich die Tür verriegelt, weil ich ihr nicht mehr hinterherrennen mochte, aber das fühlt sich nicht so gut an. Ich frage mich, ob es Zeit ist, die 3 J. abzustillen? Für mich ist es grundsätzlich ok, dass sie noch trinkt, ich fühle mich nicht dazu gedrängt, abzusteilen. Das Problem sind lediglich die Abende. Wenn ich mich vom Baby wegdrehe, um mich der 3 J. zuzuwenden, wacht dieses wieder auf, sodass ich mich wieder ihm zuwenden muss und dabei bleibt die 3 J. weiter 'schlaflos' %-). Ein paar Mal bin ich raus mit dem Baby in der Trage und die 3 J. im Wagen, dann sind wir mutterseelenallein auf dem Spielplatz verweilt, um Halbzehn Uhr abends :-). (Die 8 J. war dann im Spital.) Mein Mann braucht Ruhe abends und reagiert mit Disziplin und das funktioniert auch bei ihm, aber ich tue mich schwer damit. Ich würde einfach gerne eine Lösung finden, die für alle funktioniert, die nicht zu konventionell ist. Die 3 J. ist oft noch total wach und auch fröhlich, braucht aber sehr viel Nähe zu mir (oder dem Vater, auch die 8j. Schwester tut's:), um einschlafen zu können. Ich frage mich, ob das auf gut so ist, oder ob ihr mehr gedient ist, wenn sie nun (langsam) lernt, selbst einzuschlafen? Frage mich auch, wieviel Nähe und 'Führung' die 8 J. noch braucht? Ich will sie nicht mir zu viel Selbständigkeit überfordern, auch jetzt wo ich wieder total absorbiert bin mit Baby plus 3 Jähriger. Wäre es ok, mit allen Drein ab 8.30 in einem Zimmer zu sein, sodass sich die zwei Mädchen ruhig selbst beschäftigen oder zusammen was machen, während ich das Baby zum Schlafen bringe und mit dann der 3 J. annehme, oder soll ich mich von den Mädchen lösen, wobei ich der 8 J. die Führung überlasse und das Schafzimmer nicht mehr mit allen KIndern teile? Oder soll ich die 8 J. 'sich selbst überlassen', während ich mich mit Baby und der 3 J. zurückziehe? Hm, bin grad etwas überfordert..! Mein Mann ist nicht immer hier abends, also muss ich eine Lösung finden, wie ich alleine mit den Abenden zu Schlage komme. Vielleicht fühlt sich jemand geleitet, mit mir persönlich zu sprechen, ich glaube Austausch würde mir helfen, da ich im Moment etwas verwirrt bin. Gerne entschädige ich dafür! Liebe Grüsse aus Luzern

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6 Jahre 10 Monate her #6093 von Bäretatze
Antwort
Liebe NoCa,

Selbstregulation ist sicher eine gute und schöne Sache. Auf der anderen Seite steht aber das "Einladen zur Abhängigkeit". Wir laufen schnell in die Gefahr, Kinder in die Selbständigkeit zu drängen, wollen ihnen (und besonders unseren erstgeborenen Kindern) Verantwortung übergeben. Dabei müssen wir bedenken: Abhängigkeit ablehnen ist Bindung ablehnen!
Wenn wir sie aber einladen, abhängig zu sein, wenn wir gerne und von herzen für sie Sorgen und die Verantwortung übernehmen, werden sie viel eher satt, und dann erwacht der Wille "die Welt zu entdecken", dann wollen sie Verantwortung übernehmen und selbständig sein.
Das einfach ein Gedanke, der mir beim lesen deines Textes kam.

Aus diesem Hintergrund heraus rate ich dir, Verantwortung für den Ablauf des Abends zu übernehmen. Überlege dir, was für dich und deine Mädels das Beste ist, und dann handle danach. (Ganz im Sinne des aktuellen Infobriefes...) Dabei kommt es gar nicht so drauf an, was du nun genau machst, sondern auf deine innere Sicherheit. Das werden die Kinder spüren und das gibt ihnen wiederum Sicherheit.

Für konrekte Tips müsste man noch etwas mehr zu eurer Situation wissen: Habt ihr Familienzimmer oder schläft jedes Kind in einem eigenen Zimmer?

Wir haben es so gelöst, dass wir zu einer bestimmten Zeit jedes einzelne Kind ins Bett gebracht haben, mit Singen, Beten, etc. und uns für die Nacht verabschiedet haben. Wenn das Kind noch nicht müde war, durfte es noch etwas ruhiges spielen oder einfach lesen. Uns als Eltern war es aber ein echtes Bedürfnis, irgendwann Feierabend zu haben, und wir wollten den Kindern so auch signalisieren, dass es jetzt so langsam Zeit zum schlafen ist. Für uns war das eine gute Mischung zwischen Ritual und Gewohnheit, und trotzdem dem Kind die Freiheit zu geben, dann zu schlafen, wenn es müde ist.

Liebe Grüsse Bäretatze
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6 Jahre 9 Monate her #6095 von NoCa
Antwort
Liebe Bäretatze
Von Herzen danke ich dir für deine Antwort! Sie hat mich wieder "heimgeführt", nachdem ich mich kurzfristig etwas verirrt hatte. Dass Abhängigkeit ablehnen, Bindung ablehnen bedeutet, macht Sinn und dass es richtig ist (und sich auch richtig und erleichternd anfühlt) das Kind zur Abhängigkeit einzuladen. Das hat mich beruhigt. Ich glaube, viele Eltern meiner Generation (zw 30 und 40 oder auch jünger) haben den Drang, ihre Kinder "frei" zu erziehen, sie selbst entscheiden zu lassen, ihnen Verantwortung zu geben, etc., weil das von unseren Eltern nicht gewährleistet wurde. Da schwingt bestimmt vieles aus der eigenen Kindheit mit. Das muss man sehen und verstehen und aufpassen, dass man da nicht ins andere Extrem tendiert. Das ist bei mir bestimmt auch so und gerade da, gibt mir die VP den Halt und Ausgleich. Ich setzte mich gerne mit verschiedenen (alternativen) Erziehungs- und Lebensformen auseinander, aber muss lernen, Rosinen zu picken und meinen eigenen gesunden Menschenverstand zu gebrauchen.
Im Moment leben wir bei meinen Eltern in der Schweiz (die von der "alten" Schule sind, aber im Moment erstaunlich tolerant und entspannt (sie bemühen sich sehr)), seit mehr als 2 Monaten. Ich bin zur Geburt des 3. Kindes hierhergekommen, weil es einfacher war und sie haben von sich aus angeboten, für ein paar Monate bei Ihnen zu wohnen. wir haben zwei Zimmer, eins für mich und meinen Mann (und Baby), das andere für die beiden Mädchen (8 und 3) auf dem Bettsofa. Vorher hatten die Mädchen auch zusammen ein Zimmer, wo ich mit ihnen einschlief, wobei ich die 3Jährige stillte (ohne Stillen wäre sie nicht eingeschlafen) und dann entweder blieb oder zurück ins Ehebett ging. Mein Mann braucht seine Ruhe und seinen Raum, sobald ein Kind (Baby ok) ins Bett kommt, schläft er schlecht. Im Moment ist alles (halt wieder mal) etwas drunter und drüber und wir haben keine Routine, auch, weil ich meine Führungsrolle jeweils etwas abgebe, wenn meine Eltern da sind, da sie sich doch sehr aktiv den Kindern annehmen und ihre Meinungen haben. "Die Kinder brauchen Disziplin, Klarheit, geregelte Schlafenszeiten, man darf nicht (immer) nachgeben". Eigentlich kann ich ja dahinter stehen, ich bin einfach eine ziemlich unroutinierte Person. Hm. Ich selbst ertrage es relativ gut, wenn die Kinder länger wach bleiben, ich mit ihnen im Bett bin und sie noch etwas beschätige (Bücher, Youtube, selbsterfundene Geschichten..), ich geniesse das sogar. Aber nun ist die Situation anders, ich muss (darf) mich ums Baby kümmern und bin darauf angewiesen, dass die Mädchen nach einer gewissen Zeit selbst einschlafen. Die letzen Wochen kam die 3J. halt oft wieder aus dem Zimmer, konnte ohne mich nicht einschlafen und weinte dann auch. Meine Eltern finden, dass ich sie verwöhne und sie mich um den Finger wickelt. Etc. Ich bin stecke da schon ziemlich tief im "alternativen" Ding (Babytragen, Langzeitstillen, wenig Routine (weil mir das eben schwer fällt und wir unkonventionell leben und Hausfrau bin (meine Tätigkeiten sind auf privater Basis und unregelmässig) und fühle mich micht dem alternativen Ding eigentlich auch wohl. (Vielleicht mache ich mir da was vor?)
Ich war auch zu fest mit Geburt und erste Babyzeit (ausserdem unserem bevorstehender Reise nach Australien (auf unbestimmte Zeit)) beschäftigt, alsdass ich mich um das Schafproblem hätte kümmern können, aber mittlerweile muss eine Lösung her, da sich mein Mann und meine Eltern gestresst fühle und ich mich dementsprechend unter Druck. Mein Mann meinte auch schon, dass mein Ansatz versagt habe und das ist schon nicht so angenehm zu hören. Bin mir nicht sicher, ob mir Selbsteinsicht fehlt...
Die Älteste geht gern mit der 3Jährigen schlafen, sie möchte kein eigenes Zimmer (meine Eltern haben angeboten, dass sei bei ihnen auf einer Matratze schlafen könnte). Die beiden lesen Bücher und spielen noch etwas und schlafen dann zusammen ein, die Älteste ist dann auch sehr erzieherisch (wenn auch oft etwas harsch) tätig und ich glaube, dass ist auch ok so. Das Problem ist einfach, dass wir im Moment etwas spezielle Umstände haben (4 W. altes Baby, bei meinen Eltern (vier Erwachsene, die erziehen, dazu hat mein Mann keine Arbeit im Moment), Umzug nac Australien planen, die Älteste war eine Woche im Spital kürzlich), die 3 Jährige mich noch braucht und gestillt werden will, ich aber nicht mehr lange präsent sein kann, weil das Baby mich braucht. Das schläft am besten ein, wenn es getragen wird (im Tragetuch) und dazu gehe ich oft noch nach draussen.
Wie du siehst, bin ich einfach etwas direktionslos im Moment und fühle mich unter Druck durch die verschiedenen Meinungen und Bedürfnisse. Mein Mann stimmt eher mit meinen Eltern überein, bei denen alles sehr routiniert und geregelt abläuft und die Erwachsenen klar Vorrang haben. Ich finde auch, dass - wie nach VP - die Erwachsenen ihre Bedürfnisse kommunizieren und erfüllt haben sollen und die Führung übernehmen, obwohl die Art und Weise ja in der VP sehr kompatibel mit alternativen Erziehungsarten (wie Attachment Parenting oder sogar "Unerzogen") ist, aber ich bin selbst eher entspannt. Aber wie gesagt, vielleicht bin ich ja hier einfach ignorant?
Die Sicht einer neutralen Person wie dir, die den Kern der VP verinnerlicht hat, hilft mir sehr. Ich hätte auch Zeit, in die Nähe zu kommen für persönlichen Austausch und würde mich natürlich erkenntlich zeigen:-) (falls einfacher als schriftlicher Austausch).
Gottes Segen!

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6 Jahre 9 Monate her - 6 Jahre 9 Monate her #6100 von Bäretatze
Antwort
Liebe NoCa,
Wie es wohl inzwischen weitergegangen ist?
Du hast per Email (ich hoffe es zumindest) meine Kontaktdaten erhalten, darfst dich gerne melden.

Zu deinem Eintrag: Du schreibst, du musst lernen die Rosinen zu picken und deiner eigenen Intuition zu folgen. Ja zur Intuition, das müssen wir alle lernen! Mit den Rosinen bin ich weniger einverstanden. Ich habe auch jahrelang mich mit diversen Ansätzen beschäftigt und viele Bücher gelesen. Gleichzeitig habe ich in mir den Wunsch verspürt, meine Kinder biblisch zu erziehen, aber nicht einfach im Sinn, dass man ein paar Verse aus dem Zusammenhang reisst und diese als Gesetz anwendet. Sondern vielmehr, so wie Jesus mit den Menschen umging und immer noch umgeht, das wollte ich in meinen Beziehungen umsetzen. Und dann fand ich zu VP. Damals haben wir uns für VP entschieden und zwar ganz. Bis heute ist das unser Weg den wir gehen. Damit möchte ich nicht einen totalitären Anspruch erheben, überhaupt nicht. Aber ich sehe die Gefahr, dass wenn man sich überall etwas rauspickt, man sich verzettelt und sich selber unnötig unsicher macht. Man muss dann immer überlegen, wie man was machen muss und ist ständig damit beschäftigt. Dabei ist es gar nicht so wichtig, wie man etwas macht, ob Familienbett oder nicht, viel wichtiger ist meine Haltung, und dass ich für das Kind DIE ANTWORT bin. Ich muss das fürsorgliche Alpha sein für mein Kind, sodass es sich mir gestrost anschliessen kann. Ob ich dann stille oder schöppele, aus welchem Grund auch immer, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass das Kind spürt, ich bin sicher in dem was ich tue.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine...
In deiner Situation kann ich mir gut vorstellen, dass das sogar in der Beziehung zu deinen Eltern helfen würde. Ich denke sie spüren deine Unsicherheit, und würden dir auch gerne helfen. Wenn sie sehen, dass du sicher bist, und weisst was du machst, wird sie das beruhigen. Es ist viel einfacher, jemanden zu unterstützen, der sich sicher ist, als jemanden der ständig mit sich selber im Konflikt ist.

Ich habe in der VP Gruppe eine Mutter mit 4 Kindern (9/7/5/1) gefragt, wie sie es mit dem Baby gemacht habe Abends. Sie sagte, sie hätte oft beim "zubettbringen" das Baby einfach gestillt. Dann sei es ruhig gewesen und sie hätte sich um die anderen kümmern können. Wenn dann alle grossen im Bett waren, hat sie das Baby gewickelt und zum Schlafen fertig gemacht.
Vielleicht kannst du was damit anfangen...

Liebe Grüsse
Bäretatze
Last edit: 6 Jahre 9 Monate her by Bäretatze.

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6 Jahre 9 Monate her #6106 von Eviana
Antwort
Liebe NoCa,

herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures dritten Kindes! Ich wünsche Euch Gottes Segen! Ob du hier noch mitliest? Und ob du dich mit Bäretatze gewinnbringend austauschst?

...vielleicht habt ihr ja Zeit, mir mitzuteilen, wie es bei euch funktioniert.


Wir haben vier Kinder und vermutlich so ziemlich alle - guten und schlechten - Varianten ausprobiert: Familienbett, separates Mama-Kinder-Bett, Einschlafen im eigenen Bett - mit (leider) und ohne Schreienlassen usw. Aus diesen negativen und positiven Erfahrungen möchte ich dir ein paar Gedanken weitergeben:

Du nanntest es "Selbstregulation". Für mich geht es ein bisschen ins Thema "Bedürfnislage". Zu schlafen wäre ja grundsätzlich das Bedürfnis des Kindes. Viele Eltern verdrehen die Bedürfnislage aber, weil sie selbst sich am Abend nach etwas Ruhe sehnen. Sie möchten, dass das Kind schläft und ruhig ist. Meist endet es dann so, dass die Eltern sehr viel Zeit ins Zu-Bett-Bringen investieren, die sie eigentlich für Zweisamkeit und Zeit für sich selbst hätten nutzen möchten. Und weil es lange dauert, nicht funktioniert und oft auch nicht dem wirklichen Bedürfnis der Kinder entspricht, sind am Ende alle frustriert.

Für mich war es deshalb einfacher, mein eigenes Bedürfnis zu verschieben, weil es einfach nicht möglich war, am Abend zur Ruhe zu kommen. Zwei Varianten haben sich in unserer Familie bewährt:

Wenn ich noch einigermassen fit war, arbeitete ich am Abend - die Kinder in meiner Nähe. So kam es oft vor, dass das Jüngste auf meinem Rücken einschlief und die Älteren auf dem Sofa, im Tripp Trapp, auf dem Spielteppich oder beim Büechli anschauen im Bett. Nachdem wir zeitig das Abendessen gegessen, die Zähne geputzt und die Pyjamas angezogen hatten, musste ich die Kinder nur noch "einsammeln" und in ihr Bett tragen.

Wenn ich müde war, ging ich einfach selbst schlafen. Die Kinder robbten dann noch eine Zeit lang im Bett herum, stiegen über mich drüber oder blätterten in einem Bilderbuch. Und irgendwann schliefen alle. Zeit für mich fand ich dann eher am Morgen, wenn noch alle schliefen. Auch für Zweisamkeit gab es Möglichkeiten - entweder ebenfalls am Morgen, während des Tages oder auch mitten in der Nacht.

Mein Mann war abends fast nie greifbar, so dass ich die Kinder immer alleine ins Bett bringen musste. Auch hier musste ich meine Vorstellungen vom "ruhigen Stillen" loslassen, weil es nur zu Geschrei führte. Am Ende stillte ich das Jüngste, während die anderen irgendwie und irgendwo um mich herumwuselten. Die Geschichte erzählte ich mit dem Jüngsten an der Brust oder im Arm... Es gibt so viele "weniger perfekte" Möglichkeiten.

Als die Kinder ins Schulalter kamen und früh zu Bett gehen mussten, führten wir - wie Bäretatze es schreibt - Rituale ein. Unsere Kinder haben sie geliebt - besonders die Geschichten :) .

Vermutlich waren solche Situationen früher in Grossfamilien weniger problematisch. Sicher gab es dort immer viele helfende Hände von Grosseltern, Tanten oder älteren Geschwistern. Manchmal sage ich im Scherz zu meinem Mann: "Wir Mütter werden nicht artgerecht gehalten." Persönlich würde ich mir grössere Unterstützung für Mütter mit Kleinkindern wünschen, aber eben... :(

Wenn du magst, schreib doch mal, wie es euch inzwischen geht.

Liebe Grüsse und alles Gute!
Eviana

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6 Jahre 6 Monate her #6156 von NoCa
Antwort
Liebe Bäretatze
Deine Antwort ist Gold wert.
Es ist viel einfacher, jemanden zu unterstützen, der sich sicher ist, als jemanden, der ständig mit sich selber im Konflikt ist." Dieser Satz hat mich sehr beeindruckt. Wie wahr das ist. Und ich gehe auch mit dir einig, dass 'Rosinenpicken', oder eben mit sich selbst (und Erziehungsansätzen) im Konflikt zu sein, einem Fokus und Sicherheit raubt. Dass ich als Mutter, des Kindes ANTWORT bin und ich auch darauf vertrauen darf (dass Gott mit die Gnade dazu gibt), hilft mir, den vertrauenspädagogischen Standpunkt zu verstehen und ist auch ermutigend.
Ich habe nun schon etliche Male ein neues Leben in einer neuen Umgebung (letztes Mal vor knapp drei Monaten in Australien) beginnen müssen und das hat schon auch zum im Konflikt mit mir selbst sein geführt, aber auf der anderen Seite darf und geling es mir auch zu sehen und vertrauen, dass Gott mit allem was passiert, meine Geschichte schreibt. so wie wir alle unsere individuelle Geschichte haben, die uns prägt und ausmacht.
Mittlerweile klappt es ganz ok mit dem Zubettgehen. Ich bin einfach jeweils 'präsent' und habe das Baby und die 3 Jährige bei mir im Bett, während die Grosse selbst noch liest, Geschichten anhört oder ich ihr vorlese. Mein Mann hat sein eigenes Zimmer, wo er seine Ruhe hat, weil er (im Moment) sehr früh aufstehen muss. Das funktioniert so gut. Wir wohnen bei meinen Schwiegereltern im Australischen Busch mit sehr viel Land /Platz. Die Kinder spielen, rennen rum und schauen zu den Tieren (Hühner, Hund, Kängurus). Ich bin grad dran, die grösste für Homeschooling anzumelden. Ich freue mich darauf, eine klarere Routine zu haben (durch das Homeschooling), die letzten paar Monate waren dazu da, uns zurecht zu finden und neu zu beginnen. Die Kinder haben sich aber super angepasst und sind mit sich selbst, einander, der Natur und die Tiere um sie herum (meistens) vollkommen zufrieden. Ich fühle mich schon SEHR auf mich alleine gestellt, da ich noch keine anderen Mütter/Kinder/Familien kennengelernt habe, aber habe nun eine Homeschool-Gemeinschaft gefunden und bin sehr dankbar dafür.
Danke dir nochmal für deine hilfreiche Antwort und die Zeit, die du dir dafür genommen hast. Deine innere Einstellung und den Commitment (dem Glauben und der VP gegenüber) ist sehr inspirierend und eine grosse Hilfe für viel, da bin ich mir sicher!
Gottes Segen von Downunder :-)

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