Einkaufen unmöglich mit Kleinkind

Hallo ihr Lieben!
Wir haben grade ein großes Problem beim Einkauf der Lebensmittel.
Meine willensstarke Tochter (fast 2) bleibt nicht mehr im einkaufswagen sitzen, sondern will sofort raus, wenn wir das Geschäft betreten. Dann schnappt sie sich einen kleinen einkaufswagen und räumt den voll mit allem möglichen.
Wenn ich ihr erklären will, dass wir gemeinsam mit dem großen einkaufswagen fahren und sie dieses und jenes suchen soll, gibt es einen Riesen Wutanfall der alle Blicke und Ohren auf uns zwei zieht
Ich versuche dann meinen Einkauf so rasch wie möglich zu erledigen, dann schnell die Sachen aus dem kleinen Wagen an ihren Platz bringen, um dann schwitzend und mit einem brüllenden kind das Geschäft zu verlassen.
Meine Frage ist, wie kann ich in so einer Situation führen?
Wenn mein Mann oder die Godi mit ist, ist es genau die selbe Situation. Sie macht mir vieles nach, was im Haushalt so lieb ist, aber beim einkaufen bringt es mich an die Grenzen....

Liebe Grüße

Bhu, ich habe gedacht, das Einkaufen mit meinem Jungen wäre eine Herausforderung... aber wenn ich deine Situation lese, spreche ich wohl eher von einem Spatziergang...

Wegen eines blutigen missgeschikes unserer 2 Tochter gibt es im Moment bei uns strikt keine Einkaufswägeli für die Kleinen! Das wird von allen gut akzeptiert!

Ich persönlich würde bei meinem Jungen, falls er sich so Verhalten würde, sagen, dass er nur einen Wagen bekommt, wenn er das hineinlegt, was wir zusammen auf der Einkaufsliste lesen. Wenn das nicht geht, gibts keinen kleinen Wagen. Ich habe meinen Sohn auch schon durch den Laden getragen, weil er keinen Schritt mehr gehen wollte. Oft sage ich dann Dinge wie "Lueg, s Mami luegt, dases immer öppis feins ds ässe git, drum duet o s Mami säge, wases ichouft. Lueg, s git Morn riz Casimir, für das bruche mier nu Curry, chum mier gö mau ga luege, wo das isch, wetsch Du's den trage?" Oft gehts dann wieder, und er trägt das Curry bis zur Kasse, ok, blödes Beispiel, Curry ist in einem Glas, vielleicht einen Pack Reis geben oder was auch immer...

Er hat sich auch schon schreiend auf den Boden gelegt... ich habe mich dann daneben gekniet und versuchte, ihn zu trösten... ich habe für mich beschlossen, davon lass ich mich nicht mehr stressen! Und schau nicht auf all die Menschen, die dich böse anschauen... sie waren wohl alle auch einmal Kinder, die wohl auch mal gequengelt haben! ABER, Du bist der Chef!
Ich richte mir das Einkaufen so ein, dass ich meistens nicht unter Zeitdruck bin, ich habe das privileg, dass ich das so machen kann...!

Alles in Allem habe ich sehr diplomatische Kinder... schon auch Willensstark, aber irgendwie kann ich alles mit ihnen ausmachen... vielleicht bin ich die falsche Ratgeberin für dich...

Liebe Lena,
Danke für deine Antwort.
Das ist schön, wie du das mit deinen Kids regelst. Da ist für mich auch gleich eine tolle Anregung dabei!

Das mit dem ausmachen, klappt noch nicht so gut bei meiner Kleinen. Sie versteht zwar viel, kann sich aber selbst nur mit ein paar Wörtern verständigen. Und wenn sie den einkaufswagen sieht, vergisst sie alles rund um sich und hat nur noch Augen für die bunten Lebensmittel.

Hast du eine Idee, was ich vor dem einkaufen zu ihr sagen sollte?
Ich find das so schwer, weil sie ja mich sieht, wie ich den Wagen einräume, und sie darf nicht. Oder denk ich da einfach falsch?

Ganz liebe Grüße

Also, ganz am Anfang, Gestern kam mir noch ein Gedanke beim Abwaschen, dein Kind ist beim Einkaufen nicht dein Gegner, den Du besigen musst, ihr seit ein Team und euer Ziel ist es, das Einkaufen zusammen zu schaffen! Und das werdet ihr auch!

Also, zu Hause würde ich Schon sagen, "wir gehen jetzt zusammen einkaufen. Du darfst einen kleinen Wagen nehmen, und zusammen suchen wir uns aus, was wir hineinlegen." (Falls das von der Menge her möglich ist...) Dann nimmst Du für dich keinen Wagen, so bist Du flexibel, flink und Handlungsfähig

Dann im Laden sagst Du immer, was jetzt an der Reihe ist, Jetzt gehen wir zum Salat, etc. Wenn deine Kleine irgendetwas in den Wagen legt, das ihr nicht braucht, nimmst Du es wider raus und sagst "Oh nein, Das ist doch kein Salat, das steht nicht auf meiner Liste" Vielleicht sagst Du das 100 mal, sag es immer so, wie es das erste mal wäre!
Ich würde auch mit ihr ausmachen, dass Sie schön bei dir bleibt, dann lässt Du sie den Wagen alleine stossen und wenn Sie weggrennt, übernimmst Du die Führung und gibst Die Richtung vor. Und wenns dann zum Geschrei kommt, erklären und aushalten und gernhaben (Und alle, die dich anschauen anlächeln, lass dich nicht verurteilen! Vielleicht denken Sie nicht, mann die hat Ihr Kind nicht im Griff, vielleicht denken Sie, wow, eine Mama die ruhig bleiben kann!)

Hoffe, das hilft Dir was Viel Kraft!

Hallo liebe Lena!
Vielen Dank für deine Worte!
Das ist so richtig, das kind nicht als "Gegner" sehen.
Das weiß man in Theorie auch, aber wenns dann stressig wird, vergisst man es. Da bin ich so dankbar, dass andere einen wieder auf den richtigen Weg bringen um das wesentliche nicht zu vergessen.

Danke von ganzem Herzen !

Einkaufen mit einem Kleinkind finde ich echt herausfordernd.
Ganz ehrlich, mir passiert es auch immer wieder, dass ich etwas in den Wagen lege, das nicht auf dem Einkaufszettel stand... So viele feine (und spannende!) Sachen und das bei jedem Regal wieder aufs Neue. Bei einem Wocheneinkauf über eine lange Zeit hinweg dauernd neue "Versuchungen".
Dazu die Musik, die Gerüche, die vielen Leute...
Für mich persönlich (auch ohne Kinder!) ist einkaufen eine anstrengende Angelegenheit.

Bis Ende der SS habe ich mit unserer Grossen auf dem Rücken (damals knapp 2) eingekauft. Das ging für uns beide am Besten. Wir konnten uns unterhalten und ich konnte trotzdem zügig einkaufen.
Als ich in den letzten Wochen dr SS wegen dem Bauch nicht mehr tragen konnte, haben wirs ein paar Mal mit dem Wagen gemacht. Das war mir aber zu stressig. Spätestens beim langen Warten an der Kasse hatte E. andere Pläne (die Blumenabteilung direkt davor hatte es ihr angetan). Es war für uns beide nicht schön und so haben wir uns entschieden, die grossen Einkäufe heimliefern zu lassen. Ich geniesse diesen Luxus sehr.
Inzwischen haben wir im Nachbardorf eine Bauernfamilie kennen gelernt, die sehr viele Sachen direkt verkauft. So machen wir jetzt regelmässig einen Ausflug auf den Bauernhof und kaufen dort Vieles ein. Das ist auch entspannt:-)

Kleine Einkäufe können wir "als Team" machen, grosse überfordern uns im Moment...