Gemeinsam statt einsam

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8 Jahre 5 Monate her #5352 von Heinz Etter
Frage
Dieses Forum ist für viele eine Möglichkeit der Isolation zu entkommen, in die man leicht geraten kann, wenn man in Sachen Erziehung eigene Wege gehen will. Hast du schon daran gedacht, andere mit dem Virus VP anzustecken? Wenn ja, erzähle doch von deinen Erfahrungen. Wie hast du es gemacht? Was könnten wir als Fachstelle noch Kluges tun, um euch zu unterstützen? lg Heinz

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8 Jahre 5 Monate her - 8 Jahre 5 Monate her #5359 von Faith
Antwort
Ich habe soeben heute mit einer lieben Mutter Ansätze von VP besprochen aber ich mache das nur sehr vage und vorsichtig, weil ich es oft erlebt habe, dass man mir das Gefühl gegeben hat, dass ich es besser wissen wolle, selber aber auch nicht perfekt sei usw. Oder aber, ach, diese antiautoritäre Schiene heute finde ich ganz schlecht. Dabei geht es ja eben bei VP genau darum wieder vermehrt die Führung zu übernehmen. Ich finde es schwierig und erlebe es einfach oft so, dass ich auf taube Ohren stosse. Viele Mütter sagen mir auch, dass sie auf ihren Instinkt hören, der werde ihnen schon sagen, was richtig für ihr Kind sei, schliesslich sage eh jeder was anderes.

Schade eigentlich... Da ich selbst keinen Mustersohn habe, kann ich dann auch schlecht sagen, dass es bei uns mit dieser Methode so fruchtet. Ich würde es begrüssen, wenn öffentliche Vorträge gehalten würden, an Schulen oder auch sonst. Das würde sich rumsprechen. Also Werbung direkt an die jeweiligen Schulleitungen machen aber auch sonst aktiv Flyer auflegen etc. :)

LG Faith
Last edit: 8 Jahre 5 Monate her by Faith.

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8 Jahre 5 Monate her #5364 von Heinz Etter
Antwort
Liebe Faith
Wichtig ist mir, dass VP weniger eine Methode als eine Haltung ist. Dazu gehört noch, dass wir uns bemühen, Kinder von innen her zu verstehen. Das bewahrt vor vielen Fehlinterpretationen und Frustration.
VP bewahrt nicht vor Schwierigkeiten, aber das ist ja wohl auch nicht der Sinn des Lebens... ;-)
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft.
Noch zu deinen Vorschlägen: Das Bekanntmachen von VP gerade auch in Schulen ist auch uns ein grosses Anliegen. Aber ohne Mund-zu-Mund-Werbung läuft halt auch hier gar nichts.
lg Heinz

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8 Jahre 5 Monate her - 8 Jahre 5 Monate her #5365 von Kiki
Antwort
Liebe Faith,

Ich habe soeben heute mit einer lieben Mutter Ansätze von VP besprochen aber ich mache das nur sehr vage und vorsichtig, weil ich es oft erlebt habe, dass man mir das Gefühl gegeben hat, dass ich es besser wissen wolle, selber aber auch nicht perfekt sei usw. [...] Ich finde es schwierig und erlebe es einfach oft so, dass ich auf taube Ohren stosse.


Vielleicht ist es mit VP ein bisschen wie mit dem Evangelium. Sobald die Menschen den Unterschied selbst sehen oder noch besser selbst erleben und spüren können, werden sie neugierig. Das ist manchmal fast einfacher (wenigstens für sie, nicht für uns...), als durch Reden zu überzeugen. Du weisst bestimmt, wie ich es meine: Wenn wir entweder von positiven Erlebnissen mit unseren Kindern berichten können (da gibt's ja leider auch die anderen) oder wenn wir unsere Mitmenschen "vertrauenspädagogisch" behandeln, sie also nicht richten, ihnen vertrauen, sie annehmen, wie sie eben sind... So, wie Jesus es mit uns macht.

Ich selbst durfte erleben, wie "umwerfend" es ist, wenn Menschen einander bedingungslos annehmen. In einer Situation, wo ich mich selbst wie der letzte Mensch auf Erden fühlte, zeigte mir jemand "Fremder" seine Annahme. Das hat mich selbst und mein Gottesbild mit einem Schlag vollkommen auf den Kopf gestellt.

Vielleicht hast du zufälligerweise mein Ahaerlebnis gelesen. Diese Geschichte geht nämlich noch weiter. Nachdem mir von einem lieben Freund der Kopf gewaschen worden war :blush: , rief ich die Lehrerin an, um die ganz praktischen Details zu regeln. Wer kauft welchen neuen Stoff, um die Arbeit nochmals zu machen; Was soll A. in der Zwischenzeit während der Stunden machen...? Als sie meinen Namen hörte, fing sie sofort an, ihr Handeln zu rechtfertigen. Sie konnte ihr Unwohlsein kaum verbergen. Sobald sie hörte, dass mein Anruf nur dem "Praktischen" galt, unser Sohn sich auf die neue Chance freute und ich hinter ihr stand, konnte sie sich total entspannen und sich öffnen, mir von ihren Zweifeln, was das Vorgehen anbelangt, und ihrer Hilflosigkeit in dieser Klasse berichten. Lange Rede, kurzer Sinn: Diese Vorfall schuf eine Grundlage, die tiefere Gespräche ermöglichte.

Wir profitieren vom "Heimservice" der Post, weil unser winziges Dorf keine eigene Poststelle hat. Bei uns ist es üblich, dass Beträge nicht quittiert werden, weil sich alle sehr gut kennen und gegenseitig vertrauen. Eines Morgens hatte ich dem Postboten eine grössere Menge Geld mitzugeben - und ausgerechnet an diesem Morgen stand ein Aushilfspostbote vor der Tür, der mit deutlichem Akzent sprach. Kurz kam mir der Gedanke, eine Empfangsbestätigung zu verlangen :blush: , aber ich verwarf den Gedanken sofort wieder. Als mir derselbe Pöstler am nächsten Morgen die Quittung samt Retourgeld mit sichtlichem Stolz und persönlich (üblicherweise landet der "Rest" im Briefkasten) an der Haustür überreichte, freute ich mich einerseits sehr, blieb aber auch ziemlich nachdenklich (und ein bisschen beschämt wegen meiner spontanen Gedanken) zurück...

Liebe Grüsse
Kiki
Last edit: 8 Jahre 5 Monate her by Kiki.

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8 Jahre 5 Monate her #5366 von Izi
Antwort
Finde es super, dass vp im Fenster zum Sonntag kommt. Habe das all meinen Freunden weitergeleitet.
Wie wärs mit einem Artikel in Fritz und Fränzi oder wie heisst diese Zeitschrift? Die liegt doch oft im Lehrerzimmer...

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8 Jahre 5 Monate her #5367 von Lena
Antwort
Ich bin ja wirklich speziell, was VP angeht und ich glaube, ich habe auch immer noch nicht verstanden worums geht, aber ich bekomme sehr oft zu hören "Ah Du kennsch sicher s Buech vom Etter". Ich habe es auch schon oft weiterempfohlen, in der Hoffnung, dass die anderen davon mehr begreifen als ich...

Aber so wie faith habe ich es noch nie erlebt, eher im Sinn von "weisch, mit dine geit das, mit mine wär das nid müglech"

Scheinbar wirke ich, bzw. Wir, wenn wir zusammen unterwegs sind, ziemlich ruhig mit den Kindern. Das zumindest habe ich schon oft gehört. Desshalb, ich denke schon, dass Mund-zu-Mund werbung die beste ist, aber die ist halt ein bisschen langsamer.

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