Kamerädli als Konkurrenz?

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10 Jahre 3 Monate her #3409 von joy
Frage
Ich habe eine Frage bezüglich unserem Jüngsten(5):
Einmal in der Woche an einem Nachmittag betreuen wir einen um ein halbes Jahr jüngeren Knaben. Unsere Sohn(J)freut sich jedesmal sehr. Leider ist aber dann das Spielen nicht so einfach. Sie wissen oft nicht recht was machen, der Eine will die Idee des Anderen nicht umsetzten und umgekehrt. In den letzten zwei-drei mal war es auch so, dass J seinem Spielkamerädli verbietet das zu spielen, das er vor wenigen Minuten selber gespielt hat. Das führt dann öfters zu Streit und Tränen und ein Eingreifen von mir ist unumgänglich. Sie sind sehr unterschiedlich und haben auch nicht unbedingt die gleichem Interessen, das macht es nicht einfacher.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Tagesbub für J Konkurrenz ist. Dass er, in unserer Familie der Jüngste, seinen Platz nicht mehr findet.
Wie kann ich da helfen?

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10 Jahre 3 Monate her #3411 von Luema
Antwort
Fast gleichaltrige Kinder haben es besonders schwer, weil es nicht so einfach ist, die Hierarchie festzulegen.
Ich würde versuchen, beim eigenen Kind die Fürsorglichkeit für das etwas jüngere und "fremde" Kind zu wecken.
Bei meinem Sohn hilft es enorm, wenn ich ihn bitte, dem Gspänli zu zeigen, womit es spielen kann. Plötzlich zeigt er sich von der grosszügigsten Seite.

Liebe Grüsse
Maria

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10 Jahre 3 Monate her #3414 von joy
Antwort
Dieser Fürsorglichkeit begegne ich in letzter Zeit des öftern, vor allem seit ich vermehrt hier im Forum stöbere:-P Das ist ein guter Gedanke, den ich manchmal leider wieder vergesse. Deshalb: merci fürs Erinnern und ich werde es nächste Woche mal auf diese Weise versuchen.
Liebe Grüsse Joy

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10 Jahre 3 Monate her #3415 von Vropfi
Antwort
Liebe joy
das mit der Fürsorge ist echt verblüffend. Ich habe weiter unten unter "Fürsorge bekommen und weitergeben" ein Erlebnis beschrieben. Und es funktioniert sogar, wenn das Fürsorge gebende Kind jünger ist. Gerade in diesem Moment werde ich Zeuge davon :-D . Unsere A6 ist heute Morgen wegen Übelkeit nicht im Kiga. R4 hat eine neue Erfindung im Zimmer, wie er klettern üben kann (Stockbett und Tragetuch...;-) ). A lag jammernd auf dem Sofa, R wollte so gerne, dass ihm im Zimmer jemand zusieht. Also trug ich A in sein Zimmer. Sofort begann er, fürsorglich zu schauen, dass A gut liegt und zeigte ihr dann genau, was er nun tut. Nach und nach konnte er A sogar motivieren, selber mal zu klettern indem er ihr aus dem Bett half und ihr liebevoll erklärte, wo sie sich halten muss. Weil sie wirklich etwas schwach ist, half er mit seiner Kraft nach - echt süss!:-P
Vielleicht brauchen "deine" Buben auch erst noch deine Hilfe. Optimal wäre, wenn dein Bub dem anderen etwas zeigen/beibringen könnte, was der andere noch nicht kann.
Bin gespannt, was du erlebst :-) .

Lg vropfi

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10 Jahre 3 Monate her #3416 von Luema
Antwort
Ja ich muss auch gerade bestätigen wie verblüffend das sein kann! L8 hat eigentlich nicht sooo sehr das Bedürfnis, ihr Schwesterchen L1,5 zu bemuttern. Es gibt Kinder, die sich von Natur aus mehr für Kleine interessieren als sie.

Mir wurde kürzlich wieder klar, dass ich L1,5 gegenüber die Hierarchie von L8 stärken muss. Das heisst, L1,5 auch sagen, dass ich mich jetzt nicht um etwas kümmern muss, weil L8 das genauso gut kann wie ich. (sie versteht ja noch keine Wortlaute, aber Haltungen schon.)

Das wiederum weckt wirklich ganz verblüffend das Join up zwischen L8 und L1,5. Einerseits so, dass die Kleine die Grosse als Fürsorge akzeptiert, andererseits so, dass L8 plötzlich die kleine Schwester ultra-herzig findet und ständig in "Jöööööh"’s ausbricht, wenn sie mit ihr spielt. Bindung bewirkt genau das: Der Hierarchisch übergeordnete emfpindet Zuneigung und Fürsorge für das Untergeordnete, und dieses wiederum schaut bewundernd hoch zum Übergeordneten und strebt danach, zu werden wie dieses, was wiederum die besten menschlichen Qualitäten im Übergeordneten unterstützt.

Es ist echt spannend, das so zu beobachten! Und für mich ist die Lektion, die Kleine nicht beschützen zu wollen und den Grossen genügend zuzutrauen. Wenn ich das schaffe, wird vieles einfacher für alle Beteiligten. Wir hatten heute wirklich einen herzerwärmenden Morgen bevor die Grossen in die Schule/Kiga loszottelten.

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10 Jahre 3 Monate her #3418 von joy
Antwort
Das sind wirklich so schöne Erlebnisse, die ermutigen. J5 ist gegenüber mir und seinem ältesten Bruder,M12, sehr fürsorglich. Er kann uns sooo gut trösten. Schwieriger für ihn wird es, wenn er das Kind als Konkurrenz empfindet, wenn er merkt, dass der Andere etwas besser kann als er oder J Angst hat, der Andere könne ja vielleicht etwas besser als er.
Ich werde eure Vorschläge sicher mal ausprobieren. Mal schauen, was dabei rauskommt. Herzlichen Dank für Euer Mitdenken.
Liebe Grüsse Joy

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