Tagesschule
9 Jahre 11 Monate her #4297
von Momira
Frage
Hallo zäme
Nachdem ich schon einige Monate interessiert im Forum mitlese und profitiere, wage ich mich nun an einen Beitrag.
Ich arbeite in einer Tagesschule mit Kindergarten- und Primarschulkindern. Das heisst, bei uns verbringen die Kinder unterrichtsfreie Zeit (Mittagessen, Freizeit, Hausaufgaben..). Manchmal betreuen wir zu viert 35 Kinder (Mittagsmodul) und manchmal sind nur 3 Kinder und eine Betreuungsperson da (z.B. von 17 Uhr bis 18 Uhr).
Nun stehen wir etwas an mit unsern erstklässler Mädchen. Die haben immer eine Riesensache mit „wer ist wessen Freundin“ und „geheimniskrämerei“ und „einander ausschliessen“ und ähnlichem. Gemeinsam setzen sie sich auch mal über unsere Regeln weg oder schlagen einen ziemlich herausfordernden Ton an uns gegenüber. Jede allein mit Erwachsenen ist natürlich kein Poblem….
Unsere grösste Herausforderung ist I. 7J. Sie ist ein fast immer gestresstes Alphakind. Eines von diesen Kindern, die es als unfair empfinden, wenn sie nicht zuerst dran sind, wenn sie nicht gewinnen und wenn ihr Stück Torte nicht das grösste ist. Sie ist sehr leicht genervt und es platzt ihr häufig der Kragen, so dass sie schreit und wenn nötig auch mal dreinschlägt.
Die andern Mädchen werden von ihr manipuliert „wenn du mit L. spielst, bist du nicht mehr meine Freundin“.
Die andern Mädchen machen irgendwie immer wieder mit. Manchmal schauen sie etwas unsicher hin und her, von I. zum Erwachsenen und zurück und entscheiden sich dann recht häufig „für“ I.
Nun weiss ich bereits ein paar Sachen über Bindung,Gleichaltrigenorientierung, Bindungsabwehr.
Am liebsten würde ich I. in einen riesigen Mantel mit überschwänglicher Fürsorge packen und sie zur Ruhe kommen lassen.
Aber wie das konkret aussehen kann in unserm Tagesschulalltag, weiss ich nicht genau…
Das wurde ein langer Eintrag. Vielleicht hat jemand von euch Ideen, wie wir das angehen könnten.
Nachdem ich schon einige Monate interessiert im Forum mitlese und profitiere, wage ich mich nun an einen Beitrag.
Ich arbeite in einer Tagesschule mit Kindergarten- und Primarschulkindern. Das heisst, bei uns verbringen die Kinder unterrichtsfreie Zeit (Mittagessen, Freizeit, Hausaufgaben..). Manchmal betreuen wir zu viert 35 Kinder (Mittagsmodul) und manchmal sind nur 3 Kinder und eine Betreuungsperson da (z.B. von 17 Uhr bis 18 Uhr).
Nun stehen wir etwas an mit unsern erstklässler Mädchen. Die haben immer eine Riesensache mit „wer ist wessen Freundin“ und „geheimniskrämerei“ und „einander ausschliessen“ und ähnlichem. Gemeinsam setzen sie sich auch mal über unsere Regeln weg oder schlagen einen ziemlich herausfordernden Ton an uns gegenüber. Jede allein mit Erwachsenen ist natürlich kein Poblem….
Unsere grösste Herausforderung ist I. 7J. Sie ist ein fast immer gestresstes Alphakind. Eines von diesen Kindern, die es als unfair empfinden, wenn sie nicht zuerst dran sind, wenn sie nicht gewinnen und wenn ihr Stück Torte nicht das grösste ist. Sie ist sehr leicht genervt und es platzt ihr häufig der Kragen, so dass sie schreit und wenn nötig auch mal dreinschlägt.
Die andern Mädchen werden von ihr manipuliert „wenn du mit L. spielst, bist du nicht mehr meine Freundin“.
Die andern Mädchen machen irgendwie immer wieder mit. Manchmal schauen sie etwas unsicher hin und her, von I. zum Erwachsenen und zurück und entscheiden sich dann recht häufig „für“ I.
Nun weiss ich bereits ein paar Sachen über Bindung,Gleichaltrigenorientierung, Bindungsabwehr.
Am liebsten würde ich I. in einen riesigen Mantel mit überschwänglicher Fürsorge packen und sie zur Ruhe kommen lassen.
Aber wie das konkret aussehen kann in unserm Tagesschulalltag, weiss ich nicht genau…
Das wurde ein langer Eintrag. Vielleicht hat jemand von euch Ideen, wie wir das angehen könnten.
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9 Jahre 11 Monate her #4314
von Perle
Antwort
Liebe momira,herzlich willkommen im forum! Das erste was mir spontan einfällt ist: dieses alphatierchen für gute,sinnvolle aktivitäten zu gewinnen, sie in kleine verantwortungen einzuspannen,damit sie positiven einfluss auf die anderen kinder wenigsten üben kann. Wäre so etwas denkbar im rahmen deiner tagesschule? Grüessli
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9 Jahre 11 Monate her #4332
von Momira
Antwort
Danke Perle. Ja, ich denke deine Idee ist gut und es gibt Möglichkeiten I. mit einzubeziehen, z.B. in der Verantwortung für die Kindergartenkinder.
Bloss ist es schwierig sie dafür zu gewinnen und rauszunehmen aus ihrer Gleichaltrigen-Gruppe. Ja, ihre Aufmerksamkeit auf positive Art und Weise zu kriegen, braucht von unserer Seite ziemlich Kreativität. Aber wir werden dran bleiben.
Liebi Grüess
Bloss ist es schwierig sie dafür zu gewinnen und rauszunehmen aus ihrer Gleichaltrigen-Gruppe. Ja, ihre Aufmerksamkeit auf positive Art und Weise zu kriegen, braucht von unserer Seite ziemlich Kreativität. Aber wir werden dran bleiben.
Liebi Grüess
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9 Jahre 11 Monate her #4340
von Joyce
Antwort
Liebe momira, könnte es vielleicht helfen, wenn ihr euch als lehrpersonen innerlich entscheidet, FÜR dieses mädchen zu sein? Damit meine ich nicht "für sie und gegen die anderen", sondern viel mehr "für alle". Vielleicht kann sie sich entspannen, wenn sie immer mehr spürt, dass ihr "für sie" seid. Und dieses "für jemanden sein", beginnt denke ich in unseren herzen.
Viel kraft und geduld für deine wetvolle arbeit.
Viel kraft und geduld für deine wetvolle arbeit.
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9 Jahre 11 Monate her #4358
von Momira
Antwort
Du hast recht Joyce, vielleicht müssen wir einander schon immer wieder dran erinnern, dass wir nicht in Gegnerschaft mit I. sein wollen. Das kann so schnell passieren im Trubel des Alltags.
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- Heinz Etter
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9 Jahre 11 Monate her #4361
von Heinz Etter
Antwort
Liebe Momira
Alpha Kinder sind oft Kinder, die sich ihrer Bindungen nicht sicher sind, die die Situation im Griff haben müssen, weil sie fürchten, sonst ins Abseits zu geraten.
Im Alpha sein ist für solche Kinder zwar ein Bedürfnis, gleichzeitig aber auch frustrierend, weil die anderen ja nicht immer folgen und weil ein selber oranisiertes Dabei-Sein nicht wirklich erfüllt. Die Sorgen bleiben.
Könnte das für eure Situation zutreffen?
Alpha Kinder sind oft Kinder, die sich ihrer Bindungen nicht sicher sind, die die Situation im Griff haben müssen, weil sie fürchten, sonst ins Abseits zu geraten.
Im Alpha sein ist für solche Kinder zwar ein Bedürfnis, gleichzeitig aber auch frustrierend, weil die anderen ja nicht immer folgen und weil ein selber oranisiertes Dabei-Sein nicht wirklich erfüllt. Die Sorgen bleiben.
Könnte das für eure Situation zutreffen?
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