Alters-, Reife- und Fähigkeitenhierarchien

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8 Jahre 3 Monate her #5414 von Kiki
Frage
Liebe alle,

habt ihr zufälligerweise die letzte VP-live-Sendung mitverfolgt?

Wie geht ihr damit um, wenn Alters-, Reife- bzw. Fähigkeitenhierarchie sich widersprechen? Ein Beispiel: Unsere Kinder fahren mit dem öV zur Schule und müssen einige Male umsteigen, bis sie ankommen. Unser Ältester ist sehr gewandt, wenn es darum geht, auftretende Probleme zu lösen (vergessenes Schulzeug, kleinere Unfälle, ausgefallene Züge usw.). Er ist aber sehr viel weniger fürsorglich wie seine um zwei Jahre jüngere Schwester. Dies führt dazu, dass es auf dem Schulweg oft ein Gerangel gibt, wer denn jetzt führt. Der Älteste, welcher von uns Eltern den Auftrag hat, sich um seine Geschwister zu kümmern, sucht zum Beispiel einen freien Platz. Die Zweitälteste führt die Kleinen dann aber zu einem anderen Sitz.

Wie würdet ihr das handhaben? Wäre es sinnvoll, die Führung der Zweitältesten zu übertragen? Oder wäre eine Aufgaben- bzw. "Verantwortungstrennung" sinnvoll? Der Älteste kümmert sich ums Praktische, die Zweitälteste ums Fürsorgliche?

Ergänzend muss ich festhalten, dass unser Ältester - trotz Coaching - dazu neigt, seine Anweisungen zu schroff durchzugeben. Oft drängt er seine Geschwister damit in den Gegenwillen. Die Zweitälteste gerät dafür manchmal in ein unangemessenes Alpha. Eher ungünstige Kombination... :unsure:

Liebe Grüsse
Kiki

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8 Jahre 3 Monate her #5427 von Luema
Antwort
Hallo Kiki
Aus dem Bauch heraus würde ich die Verantwortung trennen. "Du schaust, wohin ihr müsst, und du schaust der Kleineren".

Und vielleicht wäre es bezüglich Tonfall möglich, die kleineren zu coachen, dass sie lernen statt in den Gegenwillen zu geraten, ihrem Bruder irgendwie mitzuteilen, dass der Tonfall für sie schwierig ist? Unsere Kids haben gerade bei einem anderen Thema mit ihrem Freunden ein Codewort abgemacht, das sie sagen, wenn ein gewisses PRoblem wieder auftaucht... so wissen alle bescheid und können ihre Einstellung überdenken, ohne direkt konfrontiert zu werden...

Liebe GRüsse
Maria
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8 Jahre 3 Monate her #5429 von Kiki
Antwort
Liebe Maria,

danke für deine Einschätzung! Mir geht's mit dem Gefühl genau umgekehrt :P :

Irgendwie widerstrebt es "meinem Bauch", dem Ältesten die Führung aus den Händen zu nehmen, wenn auch nur teilweise. Einerseits haben wir - seit wir auf die Hierarchie achten - kaum mehr Konflikte unter den Kindern. Andererseits käme es für mich einer "Herabsetzung" gleich: "Du hast es nicht geschafft. Das muss jetzt deine Schwester übernehmen." Ich habe den Eindruck, damit sein Alpha noch mehr zu schwächen. Wenn ich diesen Weg gehe, würde ich vielleicht vorher fragen, ob er denn froh wäre, nicht mehr verantwortlich sein zu müssen. Oder wie würdest du das anpacken?

Gleichzeitig möchte ich bei der Zweitältesten den Eindruck vermeiden, man müsse sich einfach lange genug widersetzen, um am Ende handeln zu können, wie man möchte.

Und doch... So wie's jetzt läuft, soll es nicht bleiben.

Ich habe mir überlegt, ob es - nebst der geistigen Überlegenheit des Ältesten - weitere "Werkzeuge" gäbe, die ihn in der Führungsrolle stärken würden.

Danke für deine Idee mit dem Coaching der Kleinen. Ich werde sie auf alle Fälle umsetzen. So im Sinne: "Ich möchte, dass du auch gehorchst, wenn dir der Tonfall nicht gefällt, aber du darfst und sollst dich dazu äussern."

Liebe Grüsse zurück
Kiki

PS: Interessanterweise erlebt ein Freund im Geschäft grad eine ähnliche Situation. Die älteste Mitarbeiterin ist gleichzeitig die fachlich schwächste. Und das führt zu einigen Schwierigkeiten.

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8 Jahre 3 Monate her #5430 von Luema
Antwort
Hallo Kiki
Ja wenn du ein Bauchgefühl zu der Sache hast ist ja alles gut :-)Ich habe grossen Respekt vor dem Bauchgefühl einer Mama :-)

Grundsätzlich kam mir noch der Gedanke, wenn du das als Herabsetzen betrachtest, wenn die Führung partiell abgebeben wird... genau das sollte bei VP doch eigentlich möglich sein. Weil Führung nicht mehr mit MAcht und Kontrolle gleichgesetzt wird, und somit auch nicht zwingend ein Privileg ist, sollte es doch genau bei VP möglich sein, mit gutem Gefühl die Führung auf mehr Schultern zu verteilen.

Zudem weiss jede Führugnsperson, dass sie nicht alles allein kann (bzw. sollte es wissen...) für mich ist es ein Zeichen eines in sihc ruhenden Menschen, wenn er in einer Führungsposition seine Schwächen erkennt und die Hierarchie teilweise übertragen kann auf andere Schultern.

Vielleicht wäre es auch eine Lösung, dass ein ältestes Kind das selbst so weiss: Wenn mir das Zuviel wird, ernenne ich meine jüngere Schwester als Aufpassier für die Kleinste... oder so.

Liebe Grüsse
Maria

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8 Jahre 3 Monate her #5431 von Kiki
Antwort
Liebe Maria,

danke für dein Feedback. Heute morgen führte ich mit unserem Sohn ein Gespräch, das unter anderem genau in diese Richtung ging. Wir haben über die Art, wie Jesus führte gesprochen. Unser Ältester würde es tatsächlich als Herabsetzung empfinden, obwohl die biblische Sicht von Hierarchie eine andere ist.

Der Knackpunkt beim Gespräch heute Morgen war, dass er im Moment nicht willens ist, sein grobes Verhalten zu ändern (und das auch klar so äussert), obwohl er einsieht, dass es falsch ist.

Wir bleiben dran...

Liebe Grüsse
Kiki

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8 Jahre 3 Monate her #5437 von Kiki
Antwort
Ihr Lieben,

gerne schreibe ich euch noch, wie es bei uns inzwischen aussieht: Ich habe mich entschieden, dass ich die Führung weiterhin unserem Ältesten überlassen möchte. Einerseits, weil er sehr überlegte und fähige Entscheide trifft, und andererseits, weil er der Älteste ist.

Die letzten Tage ist mir aufgefallen, wie sehr sich die Jüngeren seiner Führung entziehen. Deshalb habe ich sie immer wieder bewusst in eine Abhängigkeit vom Ältesten geführt. Am besten klappt das im Moment, wenn sie ihn um Hilfe bei den Hausaufgaben bitten müssen.

Den Ältesten coache ich parallel dazu - eigentlich gegen seinen Willen. Reagierte er anfangs noch mit Widerstand, grinst er inzwischen, wenn er einen ungefragten Tipp erhält.

Ich bin selbst mega gespannt, wie es weitergeht.

Liebe Grüsse
Kiki

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