Sauber werden bei hochsensiblem Kind

Hallo zusammen
Ich habe mal im alten Forum von unserem hochsensiblen Jungen berichtet. Er entwicklet sich sehr gut, hilft uns immer noch super gerne überall und ist in vielem sehr weit entwickelt (sprachlich, Interessen, Gedankengänge, usw).

Wir haben jedoch eine etwas verzwickte Lage. Bis anhin liessen wir unserem Jungen, jetzt 4 Jahre, Zeit mit dem sauber werden. Er wollte seine Windel behalten, die liessen wir ihm.
Er merkt wenn Pipi kommt, er sagt jetzt mache er Pipi. Oder auch beim Gaga. Am Morgen ist die Windel meist trocken. Wenn ich die Windel ausziehen will, sagt er: Nein Mama ich muss noch schnell Pipi machen, jetzt kannst du sie ausziehen.

In den Ferien wollten wir ihm nahelegen, dass er unten "blütteln" dürfe zum baden. Das verweigerte er und will jetzt nicht mal mehr zu Hause beim baden in der Badewanne ohne Windel baden. Wir haben grad keine Ahnung mehr wie er von der Windel wegkommt.

Er ist ja ein hochsensibles Kind und hatte anfangs mit allem Neuen so Mühe. Winterjacke wollte er am Anfang am liebsten auch im Sommer anbehalten, usw. Das ist aber alles sehr viel besser geworden, er ist ein super entwickelter Junge und macht uns viel Freude. Wir wissen, dass es bei ihm die Angst vor dem Neuen ist. Nur - wie bringen wir die weg?

Wir haben einen Unterhosentag eingeführt. Er mochte die normalen Unterhosen nicht, also habe ich ihm die Windelunterhosen gekauft. Vom Gefühl her sind die gut, aber er hasst den Tag. Er weint schon wenn er sieht dass der Unterhosentag ist (einmal pro Woche). Er sagt aber genau, wann er Pipi machen muss. Er will nicht aufs Töpfchen machen auch nicht ins WC. Dann ziehe ich im kurz Windeln an, er macht Pipi und wieder Unterhosen rauf. Er ist also trocken. An dem liegt es nicht. Er will einfach die Windel nicht hergeben. Er sagt, wenn wir ihn fragen, er wolle nienie Unterhosen tragen. Am Unterhosentag selber ist er sehr schlecht glaunt, das ist also auch nicht die Lösung. Aber wie fahren wir jetzt weiter?

Hat irgend jemand einen Tipp?

Hallo holbox

Wow, das tönt echt verzwickt. Ich glaube nicht, dass ich dir da einen Tipp geben kann, aber ich möchte dir kurz etwas von unserem Jungen erzählen: Er war auch knapp vier Jahre, als er trocken wurde und auch er war sich erst nicht so sicher, ob er die Windel hergeben wollte. Aber er hat es dann doch gemacht, wollte aber keine Unterhose anziehen. So hat er sich einfach nur die Hose angezogen - nichts darunter. Das ging einige Tage oder Wochen so und trotz meiner Ermutigung es doch mal mit Unterhose zu probieren, weigerte er sich. Als mein Mann ihm dann mal beim Anziehen half, hat er mit ihm so von Mann zu Mann über dieses Thema gesprochen, hat ihm erklärt, dass er immer Unterhosen anzieht und warum, hat mit ihm seine schönen Unterhosen bestaunt und schlussendlich wollte der Kleine dann auch wie Papa die Unterhose anziehen. Seither kommt es nicht mehr häufig vor, dass er ohne Unterhose in die Hose geht .

Hoffe, dass ihr auch einen guten Weg findet!

Lg, Landi.

Den Weg der Nachahmung zu wählen, wie Landi ihn beschreibt, finde ich eine ganz gute Idee.

Wir haben unserem Sohn, der auch eher lange brauchte, irgendwann doch einen kleinen Motivator-Schubs angeboten... Auch wenn ich sonst gar nicht für Belohnungen bin: Meinem Kleinen hat es geholfen, den Mut zu fassen und es einfach zu probieren. Es ging sehr schnell, und dann wurde es total normal und der Motivator war dann auch nicht mehr nötig. Das erlebe ich noch bei vielen Familien so. DAs Kind könnte es, aber es braucht einen kleinen Anschubser um definitiv loszulassen oder aber auch, einen Grund, damit es ihm wichtig genug ist. Nach 1-2 Wochen ist dann alles gut, WENN, und das ist die Voraussetzung, das Kind körperlich soweit ist, die Ausscheidung über den VErstand und die Schliessmuskeln zu kontrollieren (was anders funktioniert als bei WIndelfrei-Kindern).

Dabei ist halt wichtig, dass es kein Druckmittel ist, nicht "wenn du es nicht schaffst, dann...!!!" sondern eher eine kleine Feier-Geste wenn man es denn geschafft hat, das WC rechtzeitig aufzusuchen.

Danke vielmals für eure Antworten. Das mit der kleinen Belohung haben wir auch gemacht. Ich finde sonst Belohnungen wirklich nicht gut, aber nach dem ersten Unterhosentag, bei dem er sooo viel geweint hatte, gab ich ihm am Abend eine Belohnung. Er freute sich riesig darüber. Das machte ich dann an 3 Tagen so und jetzt gibt es keine mehr. Die Motivation war aber dennoch nicht da. Er kann es an dem Tag, weint aber sobald er weiss, dass Unterhosentag ist. Da habe ich einfach doch etwas Druck gemacht, weil ich mal mit den Unterhosen anfangen wollte, da er es ja kann.

An einem Unterhosentag wo er sich so gesträubt hat, habe ich leider meine Geduld verlsoren und gesagt: Dann behalt doch deine Windel wieder wie die Babys." Ich weiss, dass war total doof von mir und tat mir auch leid danach, aber ich war so genervt, dass einfach diesbezüglich nichts klappt.

Wir würdet ihr denn weiterfahren? Ihm etwas wirklich grosses versprechen, was er sich sehr wünscht? Er sitzt ja bis anhin nicht mal auf das Häfi, geschweige denn auf die Toilette. Als ich ihm nur das Häfi anbot, hat er den Urin den ganzen Morgen zurückgehalten. Erst als ich sagte ich zieh ihm kurz die Windel an, hat er sich entspannt. Es ist echt verzwickt. Mit diesem einen Unterhosentag pro Woche kommen wir irgendwie auch nicht weiter... Und wie bring ich ihn auf die Toilette?
Liebs Grüessli

Oh nein, in dem Falle würde ich nochmals ALLES vergessen was war. Wirklcih vergessen. Es dem Kind wieder völlig allein überlassen. Denn dann ist bereits der Unterhosentag ein zu grosser Druck. Ich würde vorschlagen: Vertrau ihm zu 100% und lass ihm einfach nur Zeit. Grad zwischen 4 und 4,5jährig passiert nochmals ein Entwicklungssprung. Vielleicht passiert es genau dann. Bei meiner Tochter, der ältesten, war es damals so. Sie wurde erst in diesem Entwicklungssprung wirklich sauber - druckfrei.