Gedicht

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8 Jahre 5 Monate her #5317 von marlis
Frage
Beim im Netz Stöbern fand ich folgendes Gedicht. Mich hat es voll mitten ins Herz getroffen! Darum möchte ich es mit euch allen teilen. Vielleicht geht es Anderen auch noch wie mir??


sogrossistgott.blogger.de/stories/2231148/

Liebe Grüsse
Marlis

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8 Jahre 5 Monate her #5318 von Eviana
Antwort
Liebe Marlis,

danke fürs Teilen! Du weisst ja, dass dieses Gedicht bei mir und vielen anderen den wunden Punkt trifft :( .

Nicht wahr, darum erziehen wir vertrauenspädagogisch, damit unsere Kindern ohne die Angst, nicht zu genügen, aufwachsen dürfen. So werden sie hoffentlich als Erwachsene freier sein als wir und aus Liebe, nicht aus Angst handeln können.

Bhüet Di Gott!
Eviana

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8 Jahre 5 Monate her #5344 von LN
Antwort
Hallo zusammen
Ich bin heute am stöbern in diesem Forum und bin auf dieses Gedicht gestossen. Der Grund für mein Stöbern ist das eben dieses meinem Kind (8i) grad passiert. übersehen, vergessen, gedemütigt. Für mich selber fänd ich es weniger schlimm, beim eigenen Kind ist es schwieriger auszuhalten. Wie geht ihr damit um?

LN

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8 Jahre 5 Monate her #5349 von Kiki
Antwort
Liebe LN,

zuerst einmal ♥-lich willkommen im Forum!

Da mein Vater seit einigen Tagen auf der Intensivstation liegt, kann ich dir deine Ohnmacht grad ziemlich gut nachfühlen. Menschen, die man liebt, leiden zu sehen, ist unerträglich, schmerzlich und traurig, nicht wahr? Wenn es dann noch das eigene Kind ist, das leidet, fühlt man sich sowieso noch mehr gedrängt, irgendetwas zu unternehmen um zu helfen!

Leider schreibst du nicht so genau, wer dein Kind denn übersieht, vergisst und demütigt. Ich gehe mal davon aus, dass es entweder Schulkinder sind oder Erwachsene, auf die du keinen Einfluss hast?! Deine Frage "Wie geht ihr damit um?" deute ich deshalb in die Richtung, was man tun kann, wenn man an der Situation eben eigentlich nichts ändern kann.

Unser Sohn A. wurde vor einigen Jahren über längere Zeit von seinen Schulkollegen gemobbt. In dieser Zeit hatte ich einmal ein ziemlich eindrückliches Ahaerlebnis: Als seine aktuelle Arbeit aus dem Werkunterricht versteckt wurde, verlangte die Lehrerin, dass er nochmals von vorne anfangen sollte. Nachdem unser Sohn mit den Händen sehr geschickt und schnell ist, war es für ihn kein Problem, die anderen Schüler schnell wieder einzuholen. Als A. diese Geschichte - inkl. der hämischen Reaktion seiner Schulkollegen - zu Hause erzählte, konnte ich es nicht fassen, dass mein Kind von den anderen Kindern gemobbt wurde und von der Lehrerin zusätzlich bestraft. Als ich so ziemlich auf dem Höhepunkt meiner Entrüstung angelangt war, fragte mich ein lieber Freund, wie es denn A. mit der Situation gehe. Ich war so in Rage, dass ich komplett versäumt hatte, mein Kind danach zu fragen. Die Antwort von A. war sehr überraschend: "Für mich ist es eigentlich okay. Die andere Arbeit ist nicht so gelungen. Ich freue mich über die zweite Chance."

Was ich damit sagen will: Kinder leiden sicher, wenn sie gequält, schikaniert und verletzt werden, aber oft leiden wir Eltern viel mehr unter der Situation. In diesem Punkt trauen wir unseren Kindern vielleicht manchmal zu wenig zu?! Wichtiger, als überhaupt nicht zu leiden, ist, wie dein Kind leidet: Kann es weinen? Wird es von dir ernst genommen? Ist es sicher in der Beziehung zu dir?

Zurück zu unserem Sohn: Während dieser für ihn schlimmen Zeit haben wir ihn einfach nur begleitet, weil wir auf die Situation keinen Einfluss hatten. Wir haben auch oft darüber gesprochen, was denn die anderen Kinder dazu bewegen könnte, so zu handeln. Wir haben Verständnis geweckt für Kinder, die dem Gruppendruck nichts entgegenhalten können und "mit der Masse" schwimmen usw. Gleichzeitig haben wir versucht, ihn zu verstehen, ihn zu stärken und zu ermutigen, ihm zu Hause einen "sicheren Hafen" zu bieten.

Ein letzter Gedanke: Mir selbst machte während dieser Zeit zu schaffen, dass ich das Gefühl hatte, total versagt zu haben. Warum konnte mein Kind sich nicht wehren? Warum war es so ängstlich? Warum hatte es nicht den Mut, deutlicher Nein zu sagen? Warum konnte A. nicht mehr so sein wie seine Geschwister? In dieser Zeit nahmen wir zwei Katzengeschwister bei uns auf: ein mutiges, draufgängerisches und eher kopfloses Katerchen und seinen scheuen, ängstlichen, aber umsichtigen Bruder. Das half mir selbst enorm weiter: Wenn schon Katzenkinder so verschieden sein konnten, weshalb sollten meine Kinder es nicht sein :) ?

Dir von Herzen alles Gute!
Kiki
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8 Jahre 5 Monate her #5353 von LN
Antwort
o.k. wow... danke für die ausführliche Antwort auf meine zwei Sätze, die beinahe alles abdeckt und wirklich hilfreich ist.

Nun ja, es ist mir bewusst das ich sehr wahrscheinlich mehr leide als mein Sohn. Obwohl er jeweils weinen muss wenn er mir etwas erzählt, scheint er es am nächsten Tag komplett vergessen zu haben. Und wieder startet er und will unbedingt mit seinem "besten" Freund abmachen, der ihn aber immer wieder verleumdet und abwertet wenn andere Jungs mit ihnen zusammen sind.
Für mich ist es schwierig zu sehen wie er sich immer und immer wieder an diesen Jungen hängt und immer und immer wieder eins auf "den Tötz " kriegt. Und ich frage mich: Wieso tut er sich das an?

Zu der Frage wie mein Kind leidet: Ja er kann weinen. Er wird sicher auch von mir ernst genommen. Ob er sicher ist in seiner Beziehung zu mir? Das stell ich immer wieder in Frage! Der Grund ist eben auch dass ich es seltsam finde wenn er von der Schule nach hause kommt und kaum geht die Tür auf als erstes fragt: Kann ich zu XY gehen? Meine Gedanken sind ungefähr so: Wenn die Beziehung zu mir sicher wäre, müsste er sich doch nicht so an diesen XY hängen. Ist das
einigermassen verständlich?

Hat sich bei deinem Sohn die Situation irgendwann von selbst gelöst?

Alles Gute dir, deiner Familie und vor allem deinem Vater.

LN

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8 Jahre 5 Monate her #5354 von Bäretatze
Antwort
Liebe LN
Ich wurde selber als Kind jahrelang gemobbt, und habe mich immer wieder gefragt, warum ich das doch relativ schadlos überstanden habe. Die Antwort bekam ich im Neufeld-Studium.
Ich hatte eine sehr sehr gute Bindung zu meinen Eltern, insbesondere zu meinem Vater, und auch zu meiner Grossmutter. In den schlimmen Momenten in der Schule flüchtete ich mich in Gedanken auf die Knie und in die Arme meines Papas. Laut Neufeld ist es effektiv so, dass eine gute Bindung ein Kind vor verletzenden Erfahrungen weitgehend schützen kann. Das heisst nicht, dass das Kind nicht wahrnimmt, was passiert. ABER es kann darüber traurig sein, vielleicht weinen und dann auch wieder weitergehen. Das Kind weiss, es ist viel wichtiger, was meine Eltern über mich denken, als was Mitschüler / Lehrer, usw. über mich denken.
Für mich heute heisst das, dass ich die Bindung zu meinen Kindern aktiv pflegen möchte, ich möchte ihnen helfen, sich tief an mich zu binden. Auch, damit sie geschützt sind vor all den verletzenden Dingen die ihnen wiederfahren.
Folgende Benutzer bedankten sich: LN

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