mit meinem Kind wird "komm her, geh weg" gespielt...

Mehr
10 Jahre 9 Monate her #2705 von Ilona70
Frage
Hallo,

wir haben seit einiger Zeit eine Herausforderung mit dem Nachbars Mädchen C. (6 Jahre). Wenn ihr langweilig ist, sie niemanden zum Spielen hat oder uns in der Öffentlichkeit begegnet, kommt sie sofort auf S. (3 Jahre) zu, will sie umarmen, küssen, mit ihr spielen. So bald aber "ein besseres Angebot" in Form eines anderen Kindes, einer Tante, Ihrer Oma kommt, lässt sie S. fallen und wird, wenn S. nicht sofort kapiert, dass sie abgemeldet ist, auch gemein. "Ich will nicht, dass Du mir immer nachläufst!", "Hau ab, Du störst!", "Du kannst nicht mit uns spielen!" etc. S. begegnet ihr beim nächsten Mal natürlich vorsichtig, wird aber so lange "bearbeitet" (Küsschen, Umarmungen), bis sie wieder vertrauensvoll Händchen haltend und glücklich mit dem Mädchen spielt. Bis sie beim besseren Angebot wieder weggeschickt wird. S. ist dann total verunsichert, am Boden zerstört und sehr traurig. Wie kann ich gut damit umgehen? Ich kann das andere Kind ja nicht erziehen, aber ich muss S. irgendwie schützen. Bisher versuche ich mit S. zu sprechen und ihr zu sagen, dass C. sich falsch benommen hat. Oder wenn C. kommt, sie küssen will und S. erst nicht mag, sage ich ihr auch, dass sie das nicht tun muss bzw. ich sage C., dass S. ihr zurecht nicht traut... Ich überlege auch, ob ich C., wenn Sie das nächste Mal kommt, sage, dass sie jetzt nicht mit uns spielen kann (sie kommt ganz oft einfach ohne zu fragen zu uns ins Haus, wenn die Terrassentür offen steht; wenn S. dagegen zu ihr kommt und fragt, ob sie mit C. spielen darf, schickt C. sie oft weg...).
Habt Ihr Ideen, wie ich gut damit umgehen kann?
Vielen Dank!

Liebe Grüße
Ilona

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
10 Jahre 9 Monate her #2707 von Eviana
Antwort
Liebe Ilona,

vor einiger Zeit hatte ich eine ähnliche Situation mit meinem Sohn und seinem Freund - beide allerdings älter als S. Es zerriss mir jedes Mal fast das Herz, wenn mein Kind ausgeschlossen wurde, und ich war anfänglich ziemlich sauer auf dieses andere Kind.

Doch so schwer es uns als Mütter fällt, wenn unsere Kinder abgelehnt werden: Ich denke, auch beim Nachbarskind ist es wichtig, nicht zu verurteilen - weder in deinem Herzen noch gegenüber deiner Tochter. Was nicht heisst, dass du die Gefühle deiner Tochter nicht reflektieren kannst: "Jetzt bist du durcheinander, weil C. nicht mit dir spielen will, dabei hattet ihr zwei es gestern so toll miteinander. Das kann ich jetzt auch nicht verstehen. So traurig!"

Wenn es S. so durcheinanderbringt, würde ich aber auf jeden Fall versuchen, sie zu schützen. Vielleicht kannst du die Stimmung des anderen Kindes einschätzen und erklärend eingreifen: "Schau, C. hat dich sehr gerne, aber heute hat sie keine Lust zum spielen. Sie will ihre Oma allein geniessen. Komm, wir beide machen...". Wenn S. sich von dir angenommen fühlt, wird sie die Ablehnung des Nachbarkindes aushalten können.

Vielleicht ist es - wie du selbst sagst - aber wirklich eine gute Gelegenheit, mit deiner kleinen Tochter zu besprechen, dass auch sie "nein" sagen darf, z. B. auch zu "aufdringlichen" Zärtlichkeiten des anderen Kindes. Will sie lieber ab und zu oder gar nicht mehr mit C. zusammen sein? Ist es ihr wohl, wenn es die beiden gut haben? Vielleicht ist es wirklich besser für deine Tochter, wenn du den Kontakt zum Nachbarskind möglichst ganz abbrichst?! Ablehung ist ja wirklich etwas vom Verletzendsten...

Auch wenn du dein Nachbarskind nicht erziehen kannst, gelten bei dir zu Hause trotzdem eure Regeln. Ein sechsjähriges Kind kann verstehen, dass es an der Tür läuten und nachfragen muss, ob es erwünscht ist oder nicht. So hast du auch Einfluss darauf, ob und wann deine Tochter mit C. zusammen ist.

Alles Gute und viel Weisheit wünscht dir
Eviana
Last edit: by .

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
10 Jahre 9 Monate her #2708 von Barbarella
Antwort
Liebe Ilona,
Schwierig solche Situationen, nicht nur für deine Tochter.
Hast du mit deiner Nachbarin auch geredet? Gefragt, was ihre Tochter dazu veranlassen könnte, so unterschiedlich zu reagieren?
Würde es sinnvoll finden, wenn ihr Mütter gemeinsam entscheidet, wie ihr mit der Situation in Zukunft umgehen wollt. Auch Grenzen können so festgelegt werden: zB. Eingang ist bei euch die Haustüre;-)
lg
Last edit: by Andreas Jans.

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Mehr
10 Jahre 9 Monate her #2710 von Ilona70
Antwort
Hallo Ihr Beiden,

vielen Dank für Eure Tipps. Mit der Mutter von C. habe ich schon geredet. Sie hat es selbst auch schon angesprochen, weil C. manchmal völlig unmotiert einfach nur gemein zu S. ist. C. bekommt bald ein Geschwisterchen ist wohl gefühlsmäßig momentan überfordert. Ich habe den Eindruck, dass die Mutter mit der Situation ebenfalls überfordert ist.
Auf keinen Fall will ich C. das Gefühl geben, dass sie nicht willkommen ist. Damit hat sie ja sowieso schon zu kämpfen. Ich denke, dass sie - mehr unbewusst als bewusst - eifersüchtig auf S. ist. Ich habe schon mehrmals mit ihr gesprochen und ihr gesagt, dass ich sie gern habe und mich freue, wenn sie kommt, dass ich ihr aber nicht erlaube S. weh zu tun und ich sie Hause schicken muss, wenn sie es doch tut. Ich werde ihr wohl auch nochmals sagen, dass ich gerne möchte, dass sie fragt, ob sie bei uns bleiben darf, anstatt ganz selbstverständlich in unser Haus zu kommen.
Vielleicht sollte ich auch noch mal mit S. sprechen und ihr erklären, dass sie selbst auch auf Abstand gehen darf. Bei anderen Kindern tut sie das auch, wenn ihr etwas unangenehm ist, aber sie hat C. sehr gern und freut sich über jede Aufmerksamkeit von ihr...
Ich bleibe auf jeden Fall dran...

Grüße
Ilona

Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutretten.

Ladezeit der Seite: 0.090 Sekunden

Suchen

Spenden

Betrag eingeben

JSN Educare is designed by JoomlaShine.com | powered by JSN Sun Framework