Fragen ja, Antwort nicht erwünscht...

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10 Jahre 4 Monate her #3253 von Mira
Frage
Hallo miteinander,
um mit VP gemeinsam unterwegs zu sein, habe ich mich mit Frauen zusammengetan. Finde ich mega, so Erfahrungen auszutauschen und auch das gegenseitige Stärken.
Eine Frage taucht da auf- kennt ihr das, dass jemand eine Frage in den Raum stellt, jedoch bei den möglichen Lösungen ein ABER hat, nein das geht bei uns nicht?
Wie könnte man da reagieren, wenn das drei, vier mal passiert?

Etwas möchte ich das nächste Mal sicher anders machen, die Mutter, die ein Anliegen hat, darf mitschreiben, während die Gedanken gesammelt werden, jedoch ohne zu kommentieren, erst am Schluss das herauspicken was weiterhilft. Und natürlich darf jeder seine Meinung haben, und die heisst es einfach annehmen und stehen lassen;-)

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10 Jahre 4 Monate her #3255 von HannahMama
Antwort
Liebe Mira!
Diese Erfahrung kenne ich. Ich empfinde dann auch oft eine Art Widerstand und weiss dann auch nicht wie ich darauf reagieren soll.
Ich kann mir vorstellen, dass manche VP immer noch benutzen um ihre Kinder manipulieren zu wollen. Also auch als eine Art ’Trick’ wie es bei so vielen anderen Erziehungmethoden auch vorkommt. Ein ’Trick’, wie Du Deine Kinder ’in den Griff’ bekommst. Bei VP geht es aber immer um die Beziehung! Und ich kann mir vorstellen, dass etwas bei jemanden nicht ’funktioniert’, weil die Beziehung noch nicht gut ist, sie also nicht miteinander im Join up sind. Doch wie man das der betreffenden Mutter dann nicht verurteilend oder wertend rüberbringen kann, weiss ich auch noch nicht. Wichtig scheint mir immer die Offenheit der Person. WILL sie wissen, wie ihr es macht oder hat sie innerlich zugetan.


Liebe Grüsse,
Bettina

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10 Jahre 4 Monate her #3256 von Kiki
Antwort
Liebe Mira,

die Idee vom Mitschreiben ohne zu kommentieren ist bestimmt hilfreich. In der Anleitung für GruppenleiterInnen wird zusätzlich empfohlen, dass die Ratsuchenden während der Diskussion ausserhalb des Kreises warten, um keinen direkten Augenkontakt haben zu müssen.

Vielleicht ist es sinnvoll, das neue Vorgehen im Vorfeld kurz vorzustellen, damit alle wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie den Rat der Gruppe wünschen.

Die Reaktion dieser Mutter kommt mir übrigens sehr vertraut vor. Ich reagierte vor noch nicht allzu langer Zeit auch mit Widerspruch, wenn mir jemand einen guten Ratschlag geben wollte. Warum? Weil ich nicht zugeben konnte, dass ich etwas falsch gemacht hatte oder nicht wusste. Zuerst musste ich erleben, dass es bedingungslose Annahme gibt, damit ich ohne Angst in mich hinein- und auf meine Fehler sehen konnte. Vorher verwechselte ich Annahme mit Zuneigung gegen Leistung und musste dafür sorgen, dass meine Fassade in Ordnung blieb.

Diese Mutter muss ja nicht gleich geartet sein wie ich, aber es ist in jedem Fall hilfreich, mit ihr "vertrauenspädagogisch" umzugehen, sprich sie anzunehmen, wie sie ist, darauf zu vertrauen, dass sie ihre Gründe für dieses Verhalten hat, ihr keine Antworten aufzudrängen, wenn sie es nicht zu vertragen scheint usw.

Liebe Grüsse
Kiki
Last edit: by .

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10 Jahre 4 Monate her #3257 von Timil
Antwort
Das ist eine gute Frage;-) einerseits kenne ich selber den Widerstand, wenn jemand anscheinend weiss, was für mich gut ist, und anderseits: wie schnell weiss ich für andere, wie eine Lösung aussehen könnte?

Daher eine weitere Frage: Wann bin ich selber offen, Anregungen mit offenem Herzen zu prüfen und auch anzunehmen?
Für mich steht und fällt das mir der Verbindung zur Peson. Fühle ich mich "sicher", angenommen? Muss ich mich rechtfertigen? Fühle ich mich verstanden? Je mehr das der Fall ist, desto offener bin ich auch für "kritische" Überlegungen.
Daher ist es in einer solchen Begegnung auch wichtig, sicherzustellen, dass ich den Wunsch richtig verstanden habe. Es kann ja auch sein, dass jemand einfach den Misstand erzählen möchte, aber im Moment noch gar nicht bereit ist, konkrete Schritte zu unternehmen. Das begegnet uns wahrscheinlich mehr als wir denken…
Wenn wir dann auf Anregungen weitgehend verzichten und einfach zuhören und Fragen stellen, kommt erstens kein ABER und zweitens vielleicht ein doch, bin schon froh um deine Gedanken.

In einer Gruppe ist das mit dem Mitschreiben sicher eine gute Möglichkeit, doch das mit dem aus dem Kreis abwenden? Was habt ihr damit für Erfahrungen gemacht? Das würde mich noch interessieren!
lg

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10 Jahre 4 Monate her #3258 von Bäretatze
Antwort
Ich erlebe dieses Verhalten auch öfters, und nicht nur in VP-Gruppen!
Gestern kam ich selber in so eine Situation: Unser Sohn hat ein Problem mit seinem Knie. Nun habe ich gestern die Sache mal meinem Physiotherapeuten geschildert, und gefragt, was ich machen soll. Er gab mir einen einfachen, aber effizienten Tip, etwas, worauf ich selber auch hätte kommen können. Ich spürte dann, wie ich gleich auch so reagieren wollte "Ja, aber..." Hab mich dann eines besseren besonnen, und gesagt, dass ich das ausprobieren werde. Später hab ich mir überlegt, warum ich so reagieren wollte. Ich glaube, es war mir fast peinlich, dass ich die Lösung nicht selber gesehen habe oder dass sich mein Problem so einfach lösen liess. Ob es wohl anderen auch so geht? Ob sie dann auch manchmal denken, da hätte ich selber drauf kommen können...?

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10 Jahre 4 Monate her #3259 von Marion
Antwort
Liebe Timil,

deine Aussage "einerseits kenne ich selber den Widerstand, wenn jemand anscheinend weiss, was für mich gut ist, und anderseits: wie schnell weiss ich für andere, wie eine Lösung aussehen könnte?" hat für mich zwei Seiten:

Einerseits ertragen wir es oft ja ganz schlecht, wenn andere den Splitter in unserem Auge sehen, den Balken in ihrem eigenen aber nicht. Ich denke, das sollten sich vor allem die "Berater" zu Herzen nehmen und ihren Rat bescheiden, nicht überheblich und vor allem in einem nicht richtenden Geist weitergeben.

Auf der anderen Seite sind wir in der Familie ja manchmal etwas "betriebsblind". Es fällt mir viel leichter, die Zusammenhänge in anderen Familien zu sehen, als bei uns selbst. Weil ich um diesen Umstand weiss, schätze ich externe Ideen sehr! Hier nehme ich mir als Ratsuchende die Verse aus den Sprüchen zu Herzen, die versprechen, dass das Annehmen von guten Ratschlägen belohnt wird.

Ich mache gute Erfahrungen damit, selbst sehr offen über mein Versagen zu sprechen und darüber, was ich daraus lernen konnte und wo ich noch anstehe. Diese Offenheit braucht Vertrauen und macht mich selbst sehr verletzlich und angreifbar, aber ich spüre, wie es den anderen danach viel leichter fällt, sich zu öffnen.

Marion

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