Niemer spiut mit mir...!

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10 Jahre 3 Monate her #3319 von Vropfi
Frage
Hallo zusammen,
ich komme nochmal mit einem ähnlichen Thema wie unten. Unser R4 (bald 5) ist nach zwei Wochen Ferien, wo er immer seine drei Geschwister um sich hatte nun wieder "alleine". Wir hätten ihn letzten Sommer in den Kiga geben können. Doch da wir gute Erfahrungen gemacht haben bei den Mädchen mit nur einem Kindijahr, stellten wir R zurück, da nun mit Harmos ein Kindijahr nicht mehr erlaubt ist. Nun ist R seit Sommer 13 morgens allein mit mir. Da er sich, wenn die Geschwister zu Hause sind sehr gut alleine beschäftigen kann und das auch sucht dachte ich mir, dass das ein wunderschönes Jahr wird für uns. Doch weit gefehlt! Unterdessen gibt er mir fast nach jeder Tätigkeit sein Statement ab: entweder "das isch e schöne Morge" oder "das isch hüt gar nid e schöne Morge". Und das kann dann je nach Tätigkeit mehrmals wechseln... Er sehnt sich nach A6, bis sie endlich vom Kindi kommt. Das Herausfordernde für uns beide ist seine grosse Krise jedesmal, wenn die Grossen aus dem Haus sind. Dann will er sofort ein Spiel machen mit mir. Aber unterdessen weiss ich, dass es damit nur noch schlimmer wird, weil er dann noch eins und noch eins will, um sich möglichst lange von dieser Situation "allein zu sein" fernzuhalten. Relativ gut geht es, wenn ich ihm ganz klar vorgebe: "Jetzt frühstücken wir zusammen und nach dem Zähne putzen und anziehen machen wir unten die Wäsche oder putzen zusammen das Bad." Aber da wir gerade in eine kleinere Wohnung umgezogen sind, bin ich mit putzen mal durch. Dazu kommt, dass ich zwischendurch gerne am Morgen etwas am Laptop machen würde und nicht erst, wenn die Kinder im Bett sind. Doch das ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Auf heute hatte ich mit einer Nachbarin abgemacht, dass R und ich um 10:00 ihren halbjährigen Sohn abholen zum spazieren. R hatte erst wieder eine riesen Krise als die Grossen gingen und dann wollte er auf keinen Fall spazieren gehen. Doch ich blieb liebevoll bei meinem Vorhaben und er begleitete mich schlussendlich trotzig. Das Wagen schieben machte ihm dann riesig Spass und als wir nachher der Nachbarin noch das Eis vom kleinen Trampelpfad wegpickelten meinte er: "Mir mache öpis viu bessers aus di Grosse ir Schueu! Das isch ganz e schöne Morge!" Als wir dann kurz vor 12 zu Hause waren und ich mit kochen begann, wollte er gar nicht mithelfen und schrie frustriert: "Jetz muessi wieder ganz elei spielä!" Dann stellte er sich sehnsüchtig ans Fenster und war ausser sich vor Freude, als er A kommen sah! Ich freue mich immer wieder sehr über diese Beziehung zu seinen Geschwister. Doch ehrlich gesagt ertappte ich mich schon beim Gedanken, ob ich ihn doch schon in den Kindi hätte geben sollen. Aber das entspricht mir so gar nicht. Ich war selber richtig traurig, als nach diesen Ferien die Schule wieder begann. Wir hatten es sooo schön :-P

Vielleicht mag jemand nochmal etwas zu diesem Thema schreiben.
Liebe Grüsse vropfi

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10 Jahre 3 Monate her #3320 von Bäretatze
Antwort
Liebe Vroni,

Tja, das ist wohl das Los der Jüngsten Kinder... Sind aber auch arme... (ich bin selber eins :) )
Ich mag mich selber errinnern, das es nicht immer so lustig war, quasi auf Mama als Spielkameradin angewiesen zu sein. Das schlimmste war, wenn ich nie wusste, macht sie noch ein Spiel mit mir oder nicht? Kommt sie? Wann kommt sie endlich?
Dann konnte ich auch nicht einfach für mich spielen, weil da immer eine Spannung war. Ich denke, hilfreich wären da klare Abmachungen. Zum Beispiel, um halb 10 essen wir Znüni, und danach habe ich eine halbe Stunde Zeit, dann können wir ein Spiel machen.
Soviel zu meinem eigenen Erleben... (ich hatte glücklicherweise noch die Grossmutter nebenan, die fast immer Zeit hatte...)
Bei unserer Jüngsten hatten wir das Problem auch ab und zu. Aber ich war da viel unterwegs, auch an manchen Vormittagen im Büro und sie beim Grosi. Wenn wir dann mal "nur" zuhause waren hatte sie oft auch die Krise. Ich versuchte dann, sie ins Spiel zu begleiten. Oder wir holten etwas "besonderes" heraus, wie Knete, Wasserfarben, Chrälleli oder so. Oder sie durfte eine CD mit ins Zimmer nehmen. Das half ihr dann auch, und oft war dann die Krise überwunden und sie konnte dann in ein vertieftes Spiel finden und hatte auch viele eigene Ideen. Vielleicht geht es einfach darum, diese Leere zu überwinden?
Liebe Grüessli! Angela

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10 Jahre 3 Monate her #3325 von Luema
Antwort
Hallo Vropfi
In der Menschheitsgeschichte waren noch nie einzelne Kinder mit ihren Mamas in Wohnungen ausschliesslich damit beschäftigt, beim Haushalt zu helfen und allein zu spielen. DAs Natürliche sind altersdurchmischte Gruppen mit Kinder, die sich ziemlich selbst beschäftigen und die Erwachsenen in der immer greifbaren Nähe haben.
DAS ist es, wohin es jedes Kind zieht, was die Entwicklung fördert und auch richtig Spass macht. kleinere Kinder schauen von den Grösseren ab, Grössere unterstützen die Kleinen.

Somit ist es nicht verwunderlich, wenn dein Sohn sich unterfordert fühlt.

Vielleicht kannst du etwas Entsprechendes organisieren? Ein jüngeres Nachbarkind, das regelmässig kommt? Ein Treffen einmal wöchentlich mti Mamas mit anderen Kindern? wenn schon nur ab und zu was läuft, sind die Zeiten, in denen man allein daheim ist, sofort spannender, das Kind kann sich dann gut auch mal selbst oder im Haushalt beschäftigen. Aber es kann es nicht zwingend 5Halbtage die Woche... :-)

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10 Jahre 3 Monate her #3327 von Vropfi
Antwort
Vielen Dank euch zwei!
Es beruhigt mich schon mal zu hören, dass es einfach normal ist. Ich sprach gestern noch mit meinem Mann und er meinte, dass es sich auf jeden Fall lohnte, R noch zurückzustellen. Er habe so schöne Momente mit mir, die wir sonst nicht hätten. Ich selber merke halt immer mal wieder, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, wenn wir zwei einfach "pläuschle" sprich mit anderen abmachen, Ski fahren,... Das sind ja eben dann nicht natürliche Momente, obwohl es mir selber sehr Spass macht. Aber wenn ich vom Natürlichen ausgehe, sollten wir sowieso in Kommunen leben. Wir wohnen zuhinterst in einem Tal und haben die meisten Nachbarn nicht so nah. D.h., wenn wir das einzige Gspänli bei uns hinten besuchen wollen, müssen wir das Auto nehmen. Das widerstrebt mir halt ein bischen. Aber es müsste ja nicht jeden Tag sein. Ich glaube auch, dass es für uns beide diese kurze Zeit bis zum Kindieintritt verschönert und entspannt, wenn ich unsere Wochen ein wenig plane und wir unsere Ausflüge und Besuche geniessen. Gestern und heute ist D9 zu Hause, weil er krank ist. Deshalb kann ich grad in aller Ruhe schreiben:-D . Gerade hörte ich D zu R sagen: "Spiusch mit mir es Elfer-raus?" Wenns nach R ginge, könnte jeden Tag ein Geschwister krank sein:-P .

Liebi Grüess vropfi

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