Fürsorge bekommen und weitergeben

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10 Jahre 3 Monate her #3350 von Vropfi
Frage
Hallo ihr
ich hatte heute ein sehr schönes Erlebnis mit unserem Jüngsten. Da die Grossen 3 eben diese Woche am Skifahren sind, verabredete ich mich heute mit einer Mutter und ihrem Sohn T4 ebenfalls zum Skifahren. Unser R4 ist ca. 1/2 Jahr älter wie T4 und fährt schon ordentlich Ski. Wir waren bei uns an einem kleinen Lift und es ging meist so, dass wir Mütter oben so lange schwatzten, dass die Jungs schon einige Male runterfuhren und wieder raufkamen. Einmal nahmen sie die Piste hinten rum, R voraus, da fuhr T in den Tiefschnee und begann sofort zu schreien. Wir sahen die beiden von oben. R hielt an, zog sofort seine Skier aus und stapfte in den Skischuhen durch den weichen Schnee retour. Dort zog er T aus dem Schnee. Dieser fuhr weinend davon. R hatte dann ziemlich Mühe, seine Skier wieder anzuziehen, doch als ich bei ihm ankam, hatte er es geschafft. Er erzählte mir mit viel Mitgefühl, dass T Angst hatte im Tiefschnee. Wie oft halfen wir R, aufzustehen. Und wie oft hörte ich, dass die das selber lernen müssen und man ihnen nicht immer helfen sollte. Aber R hat nun noch mehr gelernt. Er hilft nun auch anderen :-P .

Lg vropfi

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10 Jahre 3 Monate her #3351 von Kiki
Antwort
Liebe Vropfi,

so ein schöner Bericht! Vor VP hatte ich auch immer Angst, ich könnte die Kinder mit Fürsorge und Hilfe zu sehr verwöhnen. Heute sehe ich das anders. Unser Jüngster profitiert nun voll von dieser neuen Sicht, und es erstaunt mich immer wieder, wie anders er sich im Vergleich zu seinen älteren Geschwistern entwickelt.

Kürzlich hatten unsere beiden Ältesten einen Konflikt beim Legospielen. Meine Tochter (J, 9) hatte sich Legosteine in den Farben schwarz, rot und gelb herausgesucht, um eine deutsche Flagge zu bauen. Da die Steine aber einfach so neben ihrem Bauplatz lagen, nahm sich mein ältester Sohn (A, 11) die Steine und verbaute sie in seinen Turm. Als meine Tochter den Verlust der Steine bemerkte, sah sie nur noch rot und schrie und weinte.

Unser Kleinster (E, 4) war sofort zur Stelle, versuchte, seine wütende Schwester zu trösten, und bot ihr seine Lego-Tiere an, mit denen er gerade spielte. Diese Fürsorge und der Wille, sie zu trösten und selbst zu verzichten, berührten mich sehr. Unsere Älteste war aber so wütend, dass sie E die Lego-Tiere grob aus der Hand schlug: "Nein, ich will sie nicht, ich will meine Steine haben!"

Auf mein Nachfragen erzählten die beiden Ältesten, wie die Geschichte abgelaufen sei. Es wurde dann abgemacht, dass A die Legosteine an J zurückgeben musste, damit sie ihr Projekt vollenden konnte. A sah zwar ein, dass er auch andere Steine in seinen Turm einbauen konnte, war aber dennoch ziemlich frustriert, weil er in seiner Arbeit zurückgeworfen wurde. Darum packte er den oberen Teil seines Turms und warf ihn J einfach vor die Füsse, so dass die Steine in alle Richtungen flogen.

Obwohl Klein-E bei seinem ersten Versuch J zu trösten so grob abgewiesen wurde, rannte er sofort zu seiner älteren Schwester und half ihr, die Steine zusammenzulesen...

Schön zu sehen, wieviel Liebe und Fürsorge aus so einem kleinen Kinderherzen kommen kann.

Liebs Grüessli
Kiki
Last edit: by Kiki.

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10 Jahre 3 Monate her #3352 von Vropfi
Antwort
Hey Kiki, das ist sooo schön! Manchmal würde ich am liebsten nochmal von vorne beginnen, mit allen Kindern gleich :-P. Wir brauchen für diese Welt so dringend fürsorgliche Menschen, die trotz wütenden Reaktionen beharrlich fürsorglich bleiben :-D . Ich möchte selber immer mehr zu einem solchen Mensch werden, doch es gelingt mir leider oft auch nicht :-(.

Ich wünsche euch noch viele solche Momente!

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10 Jahre 3 Monate her #3355 von tea4two
Antwort
Das sind so wunderschöne Beispiele! Ich Finds so traurig, dass ich oft nicht so schön reagieren kann, weil ich in alte Muster zurückfalle die ich aus meiner eigenen Kindheit kenne. Dafür habe ich umso mehr Freude, wenn ich sehe, wie liebevoll und fürsorglich unsere Grosse zu den Kleinen ist.

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10 Jahre 3 Monate her #3357 von Vropfi
Antwort
Oh, liebe tea4two,
ich falle in letzter Zeit immer wieder in diese alten Muster. Aber weisst du, was mir heute grad ganz fest und neu bewusst geworden ist? Unsere Kinder vergeben sooo gerne! Und dann ist irgendwie alles weg, verschwunden! Das ist echt unglaublich - eben göttlich. Ich bin jemand, der sich selbst sehr schlecht verzeiht. Und das hole ich dann eben wieder hervor und klage mich mit x-beliebigen, schon lange vergessenen Vorfällen an. Das ist die Taktik von Satan. Er will mich da schwächen, wo es mich am meisten trifft. Deshalb ist für mich in diesen Tagen das Forum grade besonders wichtig. Da kann ich dem Satan mit einem Lachen entgegenhalten und ihm zeigen, wie die Liebe von Gott funktioniert und er dagegen keine Chance hat :-D . Das ist echt toll! Jesus hat mich mit seiner Tat am Kreuz vollkommen von allem befreit, auch von den Fehlern, die ich noch tun werde. Wenn mir also was Blödes passiert, ich beispielsweise wütend reagiere meinen Kids gegenüber, will ich mich nachher nicht noch mehr plagen damit, dass ich darüber frustriert bin. Ich darf es ablegen in der Freude darüber, dass Jesus schon bezahlt hat dafür :-P . Ich versuche, mich grad ganz neu in diese Gnade hineinzugeben und erhoffe mir, dass ich durch diese befreiende Erfahrung auch den Kindern gegenüber wieder gnädiger sein kann. Im Sinne von: "Bin ich froh, dass wir mit dieser Last (oder Wut, Frust, Tragödie, Schmerz,...) zum Kreuz gehen dürfen! Und weisst du was? Jesus hat es schon vergeben!" Bleiben wir dran!

Viel Mut und Kraft wünsch ich dir!
vropfi

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10 Jahre 3 Monate her #3361 von Lili
Antwort
Liebe Vropfi

Genau das gleiche ging mir auch durch den Kopf. Wie oft wünschte ich mir schon
ich hätte VP schon früher gekannt, als unsere Kinder noch ganz klein waren.
Doch besser später als nie...:-) Gott sei Dank! Ich möchte nicht wissen, wo wir sonst stehen würden.

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