Tagesplanung / wochenplanung

Hallo zusammen
Ich bin am überlegen, wie ich stress aus meinem alltag nehmen könnte. Mögen mir einige von euch erzählen, wie ihr eure tage/wochen plant? Was hilft euch konkret, um möglichst stressfrei und somit geduldiger und liebevoller mit den kindern durch den tag zu gehen? Wo/wie plant ihr euch zeit für euch alleine und für gott ein? Für meinen beruf habe ich eine ausbildung gemacht. Familienfrau/mami/hausfrau war ich plötzlich. Manchmal fühle ich mich in diesen rollen so haltlos, weiss nicht so recht was "normal" wäre... So schön es ist, keinen chef zu haben, so schwer finde ich es auch. Ich möchte mir deshalb mehr struktur schaffen. Danke für eure ideen und anteil geben, wie ihr eure zeit managt.

Alles liebe, joyce

Liebe Joyce,
Die Frage, die du stellst, kenne ich gut;-) Wie Struktur reinbringen in den Alltag, wie die Sachen einbauen, die wichtig sind?
Der Frage bin ich vor zwei Jahren in einer Gruppe nachgegangen und dabei haben wir die Goldliste entwickelt.
Da hat jeder für sich die Punkte aufgeführt, die zu einen gelungenen Tag gehören und wir haben uns gegenseitig dazu verpflichtet, diese Liste jeden Tag nachzutragen (Zeitaufwand 1-2 Minuten täglich) Jeder Punkt gab je nach Wichtigkeit oder Herausforderung mehr oder weniger Punkte und das ergab ein sichtbares Resultat: Silber-, Gold- oder ein Platintag, wenn es richtig gut gelaufen ist.
Das Ziel ist das festlegen der Ziele, der Wünsche und das reflektieren, wie ist es gelungen? Nur schon das bewusste anschauen der Liste hat etwas in mir verändert;-) Einmal in der Woche haben wir kurz miteinander ausgetauscht, wie es uns mit der Liste gegangen war. Dieses gegenseitige Coachen hat so gut getan, in der Zeit, in der wir mit der Goldliste unterwegs waren, fiel es so viel leichter eine Struktur im Alltag beizubehalten;-) Diese Liste liesse sich hervorragend auf VP erweitern...
Gerne würde ich das mit jemandem wieder aufgleisen, denn zu zweit oder in einer Gruppe ist es so viel einfacher dranzubleiben!
Also, wenn du gerne mehr darüber wissen möchtest, oder interesse hast, mit so einer Goldliste unterwegs zu sein, einfach melden;-)
Herzlich
Barbara

liebe joyce!
ich habe zwar noch nicht sehr lange erfahrung, denn ich habe bis jetzt ’nur’ eine fast zweijährige tochter, aber ich musste mich mit dem thema schon auseinandersetzen, da ich eine erschöpfungsdepression hatte.
zum einen versuche ich immer wieder zu ’entschleunigen’ und zu verlangsamen.
ich achte darauf das wort ’schnell’ nicht zu verwenden. ich trinke also nicht schnell meinen tee noch aus, sondern sage ’warte noch einen moment, mami trinkt noch ihren tee aus - in ruhe’. auch achte ich darauf langsamer zu reden, wenn ich gestresst bin - also genau entgegen meinem impuls. genauso mit den bewegungen. ich werde oft ganz ’hibbelig’ wenn viel läuft. wenn es mir auffällt, bewege ich mich bewusst etwas langsamer - und atme ein paar mal bewusst durch.
so viel zum allgemeinen ent-stressen.
von der struktur her habe ich viel abgesagt; mache jeden tag meinen mittagsschlaf und nehme mir einfach wenig vor, so dass ich tagsüber meistens mit allem durchkomme und abends fast nie noch was machen muss (putzen, wäsche, kochen...).
dies ist sicher nur mit einem kind so möglich und ich geniesse es jetzt bewusst, denn es wird sich ändern - wenn meine kleine z.b. keinen so langen mittagsschlaf mehr macht. ein nachteil ist, dass ich einige kontakte nicht mehr pflegen kann und etwas ’einsamer’ werde - aber das habe ich im moment als ’preis’ in kauf genommen und hoffe, dass auch wieder andere zeiten kommen.

herzliche grüsse von mir!

Liebe Joyce,

Mein "Heute" mit drei Schulkindern wird dir wohl wenig nützen, aber ich kann dir ein paar Sachen erzählen wie ich es mit 3 Kleinkinder gehandelt habe.

Ich habe mir immer einen Wochenplan gemacht, darauf stand an welchem Tag welche Arbeit im Haushalt dran war. Ebenfalls waren war darauf der Menüplan für die ganze Woche vermerkt. Anfangs Woche machte ich Grosseinkauf, möglichst ohne Kinder. Zwischendurch musste ich dann nur noch Kleinigkeiten holen, und das ging im Gleichen mit spazieren, bzw. Kindi-Begleiten.
Die Kids machten immer ein Mittagschläfchen, bzw. dann ein Zimmerstündli. Während dieser Zeit machte ich oft Stille Zeit, oder auch ein Schläfchen... Diese Zeit tat uns allen gut.
Nachmittags machte ich oft ab, mit Kolleginnen oder auch bei den Grosseltern. Es war mir wichtig "raus" oder zumindest in Kontakt mir anderen zu kommen.
Abends achteten wir darauf dass die Kids um ca. 20 Uhr im Bett waren. Ich hatte oft Sitzungen Abends und so war mir das sehr wichtig. An freien Abenden genoss ich die Freizeit, und machte nichts im Haushalt.

Natürlich wurde diese Strukur oft über den Haufen geworfen, krankes Kind, kranke Mama, Termine, usw. Aber es tat mir gut, eine Grundstruktur zu haben, auf die ich immer wieder zurück kommen konnte.

Hallo Joyce
Du fragst, wie man den Tag meistert, ohne in Ungeduld zu verfallen.
Ich muss sagen: Ich kann Arbeit haben ohne Ende und dennoch geduldig bleiben. Bei mir ist es die FRage, wohin ich meinen Blick richte und wie es mir geht.

Richte ich meinen Blick auf den Berg? Oder auf die Hilfe und Kraft, die ich bestimmt bekommen werde?
Richte ich ihn auf alles, was noch sein soll, auf die Zukunft, oder aufs jetzt, den Moment, mein Kind, das mich braucht?

Wichtig ist für mich immer, wie es mir geht. Wenn es gut geht, und das kann mit sehr viel Arbeit und sehr wenig Schlaf durchaus der Fall sein, dann geht alles mit Geduld.Somit versuche ich immer, zuerst mal dafür zu sorgen, dass ICH mich wohl fühle.

Klar gibt es Tipps um den Tag zu planen. Aber ob ich Geduld habe oder nicht, liegt nicht in erster Linie daran.

Liebe Grüsse
Maria

Herzlichen dank euch allen für euer erzählen und eure inputs! So wertvoll!