ohoho ich komme einfach nicht zu den tränen
10 Jahre 3 Monate her #3458
von Zoar
Antwort
Liebe Kafi,
auch wenn das Thema nicht unbedingt erfreulich ist, voll schön von dir zu hören!
Hast du eine Ahnung, was den Frust deiner Kinder auslöst? Kannst du daran etwas ändern? Über Frustkreisel und Co. weisst du ja schon alles
!
Vielleicht kannst du gar nichts damit anfangen, aber als ich deinen Bericht las, fiel mir spontan mein Ältester ein. Seit etwas mehr als einem halben Jahr kam er immer sehr frustriert aus der Schule heim. Wir suchten zusammen bessere Wege, den Frust loszuwerden, als ihn an den Geschwistern auszulassen. Also Boxen, Schreien, das ganze Programm... Wir versuchten auch, gemeinsam zur Trauer über gewisse Situationen zu finden. Der Erfolg unserer Bemühungen war sehr ernüchternd, obwohl unser Sohn sich eigentlich ändern wollte und sich die schlimmsten Strafen selbst auferlegte, um sich zu motivieren. Wo er bei seinen Geschwistern auftauchte, gab es Geschrei.
Vor den Ferien fiel es uns wie Schuppen von den Augen. Anfangs war es wirklich der Schulfrust, der diesen Unfrieden zwischen den Kids auslöste. Aber durch diese ewigen Übergriffe und Streitereien hatte die Beziehung zwischen den Kindern gelitten. Die drei jüngeren Kinder misstrauten ihrem älteren Bruder, erwarteten nur noch Schlechtes von ihm und hatten ihn echt nicht mehr gern. Das wiederum fügte dem Schulfrust noch den Geschwisterfrust hinzu. Irgendwann während eines gemütlichen Morgenessens in den Ferien begriffen wir zusammen, dass sie sich eigentlich gegenseitig nicht mehr vertrauen konnten, sie unterstellten sich gegenseitig schlechte Absichten...
Wie es weiter ging? Die Hausaufgaben, die Heinz für gewöhnlich am ersten Kursabend "verschreibt": anklagefreie Gedanken... Wenn es Streit gab, besprachen (und besprechen) wir im Nachhinein, was denn die Motive für eine bestimmte Handlung waren. Die Kinder sind oft überrascht, dass der Bruder oder die Schwester gar keine bösen Absichten hatte oder eine Situation völlig anders interpretierte. Zusätzlich versuchte ich, die Kinder zu motivieren, einander Gutes zu tun. Wir hatten den Fokus zu sehr auf "Frustbewältigung" statt auf die Beziehung der Kinder untereinander gelegt.
Im Moment ist es mir eine Freude zu sehen, wie liebevoll die Kinder miteinander umgehen - meistens . Falls die Streitereien bei euch ähnliche Gründe haben, hiesse das konkret: Die Kinder anleiten, einander Gutes zu tun, den Frust des anderen zu verstehen versuchen, zweite Meilen zu gehen... Also den Fokus vom Frust weg auf die Beziehung zu lenken. Vielleicht kannst du mit diesen Gedanken etwas anfangen?!
Ganz liebe Grüsse
Zoar
auch wenn das Thema nicht unbedingt erfreulich ist, voll schön von dir zu hören!
Hast du eine Ahnung, was den Frust deiner Kinder auslöst? Kannst du daran etwas ändern? Über Frustkreisel und Co. weisst du ja schon alles
!Vielleicht kannst du gar nichts damit anfangen, aber als ich deinen Bericht las, fiel mir spontan mein Ältester ein. Seit etwas mehr als einem halben Jahr kam er immer sehr frustriert aus der Schule heim. Wir suchten zusammen bessere Wege, den Frust loszuwerden, als ihn an den Geschwistern auszulassen. Also Boxen, Schreien, das ganze Programm... Wir versuchten auch, gemeinsam zur Trauer über gewisse Situationen zu finden. Der Erfolg unserer Bemühungen war sehr ernüchternd, obwohl unser Sohn sich eigentlich ändern wollte und sich die schlimmsten Strafen selbst auferlegte, um sich zu motivieren. Wo er bei seinen Geschwistern auftauchte, gab es Geschrei.
Vor den Ferien fiel es uns wie Schuppen von den Augen. Anfangs war es wirklich der Schulfrust, der diesen Unfrieden zwischen den Kids auslöste. Aber durch diese ewigen Übergriffe und Streitereien hatte die Beziehung zwischen den Kindern gelitten. Die drei jüngeren Kinder misstrauten ihrem älteren Bruder, erwarteten nur noch Schlechtes von ihm und hatten ihn echt nicht mehr gern. Das wiederum fügte dem Schulfrust noch den Geschwisterfrust hinzu. Irgendwann während eines gemütlichen Morgenessens in den Ferien begriffen wir zusammen, dass sie sich eigentlich gegenseitig nicht mehr vertrauen konnten, sie unterstellten sich gegenseitig schlechte Absichten...
Wie es weiter ging? Die Hausaufgaben, die Heinz für gewöhnlich am ersten Kursabend "verschreibt": anklagefreie Gedanken... Wenn es Streit gab, besprachen (und besprechen) wir im Nachhinein, was denn die Motive für eine bestimmte Handlung waren. Die Kinder sind oft überrascht, dass der Bruder oder die Schwester gar keine bösen Absichten hatte oder eine Situation völlig anders interpretierte. Zusätzlich versuchte ich, die Kinder zu motivieren, einander Gutes zu tun. Wir hatten den Fokus zu sehr auf "Frustbewältigung" statt auf die Beziehung der Kinder untereinander gelegt.
Im Moment ist es mir eine Freude zu sehen, wie liebevoll die Kinder miteinander umgehen - meistens
. Falls die Streitereien bei euch ähnliche Gründe haben, hiesse das konkret: Die Kinder anleiten, einander Gutes zu tun, den Frust des anderen zu verstehen versuchen, zweite Meilen zu gehen... Also den Fokus vom Frust weg auf die Beziehung zu lenken. Vielleicht kannst du mit diesen Gedanken etwas anfangen?!Ganz liebe Grüsse
Zoar
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