Hausarrest

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9 Jahre 11 Monate her #4212 von Landi
Antwort
Hallo Maria

Ich bin manchmal etwas versteift darauf, was vertrauenspädagogisch ist und was nicht. So tue ich mich unheimlich schwer mit Strafen, weil ich immer Angst habe, dass ich eben nicht vertrauenspädagogisch handeln könnte. Z.B. ist es doch sinnvoller eine Strafe oder besser gesagt eine Konequenz mit dem Kind zu besprechen und es müsste einverstanden sein damit. Aber ich nehme nicht an, dass dein Sohn einverstanden war mit dem Hausarrest. Wo ist denn da die Grenze? Wann kann ich eine "Strafe über das Kind verhängen" und wann ist das nicht sinnvoll?

Meine Älteste S9, z.B. ist eine Frühaufsteherin. Wenn sie um 6 erwacht, wird ihr bald langweiling, weil bei uns niemand vor 7 oder halb 8 aufsteht. So hat sie angefangen im Kinderzimmer, wo die anderen zwei noch schlafen, Musik zu hören, Licht zu machen und laut zu spielen damit sie erwachen. Oder sie hat bewusst ihre jüngere Schwester geweckt, sie solle doch mit ihr spielen. So hatten ihre jüngeren Geschwister mehr und mehr ein Schlafmanco, was ich nicht mehr akzeptieren konnte. Ich hab mehrere Male mit ihr darüber gesprochen, aber es ist immer wieder vorgekommen. Sie kann es einfach schlecht aushalten, am Morgen alleine zu sein. Eines Tages habe ich mit ihr wieder geredet und habe gesagt, dass das jetzt nicht mehr vorkommen darf. Wir müssten zusammen eine Konsequenz ausmachen, wenn sie sich nicht daran halten könne. Sie hat schon eingesehen, dass sie so früh niemanden wecken sollte, aber sie war nicht bereit, eine Konsequenz zu akzeptieren. So hab ich eine Konsequenz vorgeschlagen worauf sie total wütend wurde. Ich sei gemein, wenn ich das mache usw. Ist es denn sinnvoll diese Konsequenz nun durch zu ziehen, wenn das wieder vorkommt?

Lg, Landi.

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9 Jahre 11 Monate her #4214 von Luema
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Hallo Landi
Mein Kind war nicht wütend, nein, nur traurig. (er ist mein Trauer-Kind, kaum jemals überhaupt wütend...)
Ich habe das voll aus dem Bauchgefühl heraus entschieden. Irgendwie wusste ich einfach, dass es das ist, was jetzt braucht - und ich habe es auf der Seite meines Kindes stehend durchführen können, und es hat dies auch so wahrgenommen. Und die Folgen gaben mir recht.

Allerdings muss ich sagen, dass ich auch mal Dinge durchziehen würde, auf die ein Kind sauer wäre. Lustigerweise sind sie jedoch nie lang sauer, wenn ich voll entschieden bin. Oft löst sich jeder Wutausbruch, sobald ich in mir drin ruhig und entschieden bei meiner Vorgehensweise bleiben kann - unabhängig davon, ob das Kind das nun ok findet oder nicht.

Wir haben an der VP-Konferenz das Thema Fehler besprochen. Und mir fiel auf, dass ich kaum mehr Angst davor habe, Fehlentscheidungen zu treffen. Manchmal muss ich im Nachhinein zugeben, dass etwas falsch war. Das ist aber gar nicht so schlimm. die schlimmsten Folgen hat es immer, wenn ich nicht wirklich entschieden bin. ES ist sehr viel einfacher, wenn ich mal was falsch entscheide, als wenn ich nur halb entscheide. Für mich wird in dieser Sache das Thema Führung fast am deutlichsten sichtbar.

Ich würde nicht zulassen, dass ein Kind den anderen den Schlaf nehmen würde. Natürlich würde ich zuerst alle kreativen Ideen walten lassen, damit es ihm einfacher fällt, niemanden zu wecken.
Wenn dann aber gar nichts mehr helfen würde, würde ich eine Konsequenz festlegen oder aber, wenn es damit nicht umgehen kann, würde ich es einfach morgens hindern daran, die anderen zu wecken.

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9 Jahre 11 Monate her #4216 von Lena
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ich habe auch so eine Frühaufsteherin, aber sie wird im Sommer erst 4.

Bei uns kamen wir zu folgender Lösung:

Abald4 darf am Morgen, wenn Sie nicht mehr schlafen kann, ganz leise ins Wohnzimmer und dort Büechli luege. Sie ist ein richtiger kleiner Bücherwurm und kann sich so sehr lange beschäftigen. Und das Wohnzimmer ist der einzige Ort, wo sie Licht machen darf und niemand dabei aufwacht! Vielleicht würde es auch irgend eine Lösung in der Art geben bei euch?

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9 Jahre 11 Monate her #4217 von kafi
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liebe Landi
wie gut ich das kenne, unser Sohn steht auch sehr früh auf.
wenn er nicht mehr schlafen kann stehe ich auf, gehe in die Küche mit ihm mache ihm ein nestli und er kann eine ovo trinken und dann büechli anschauen.
ich trinke mein kafi und nehme mir zeit für mich, oft habe ich auch beide Kinder in der Küche. zu sagen ist das ich auch Frühaufsteherin bin und für mich nicht schlimm ist früh aufzustehen. so machen wir es, ich weiss nicht ob das eine Idee wäre für dich.
ja was Maria schrieb will ich fest in mein herz gravieren, Fehler machen ist nicht so schlimm, schlimmer ist, keine Fehler machen wollen. dann spüren sie meine Unsicherheit.

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9 Jahre 11 Monate her #4218 von Luema
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Das mach ich auch so. Ich leg dem Frühaufsteher abends auch noch was hin zum Essen, weil er morgens oft hungrig ist. Dann darf er runter, essen und Milch trinken und Büechli schauen. Das geht prima.

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9 Jahre 11 Monate her #4219 von Landi
Antwort
Vielen Dank, Maria.

Das war hilfreich. Lernen Fehler zuzulassen und gnädig mit mir sein, da kann ich noch etwas dran arbeiten.

Danke auch für eure Tipps wegen unserer Frühaufsteherin. Wir haben all eure Ideen schon x-mal ausprobiert und noch mehr, es ist ein Thema, wo wir schon einige Jahre dran sind. Es gibt Zeiten, da macht sie es super und sie kann sich über Wochen am Morgen prima alleine beschäftigen. Dann gibt es immer wieder mal so Phasen, wie eben kürzlich, wo es wieder überhaupt nicht klappt und sie das alleine sein am Morgen schlecht aushält. Und dabei geht es ihr meistens drum, dass sie eine Spielgefährtin braucht, und die will und kann ich definitiv nicht sein um 6 Uhr morgens! Es reicht ihr dann nicht, wenn ich mit ihr aufstehe.

Also, wir werden dran bleiben und ich bin wieder etwas entschlossener, da auch klarer durchzugreifen, wenn es sein muss. Immer mit dem Fokus auf unsere Beziehung.

Danke!
Lg, Landi.

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