Impulsivität

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6 Jahre 1 Monat her #6337 von barbara dominique
Frage
Hallo zusammen

Meine Tochter ist 9 und noch unreif. Ausserdem ein richtiger Hunter-Typ, sehr impulsiv, hochsensibel. Daran habe ich mich schon ziemlich gewöhnt. Auch, dass ein falsches Wort von mir (z.B. ein Nein auf die Frage, ob sie ein eigenes Pferd haben dürfe) einen Wutanfall mit Schlagen und Beissen etc. auslösen kann. Wir sind normalerweise im Join-up, aber durch die Wutanfälle, die fast täglich ein- oder mehrmals vorkommen, ist es schwierig. Weshalb ich schreibe:

Heute Morgen hatte sie wieder einen solchen Anfall, weil ihr kleiner Bruder (4) sie provoziert hat. ich liess sie machen - wenn er sie provoziert, darf sie sich ja auch wehren. Aber als sie rief, sie wolle ihn umbringen, musste ich natürlich dazwischen gehen. Ich nahm sie beiseite und erklärte ihr, dass ich ihn, aber auch sie vor sich selbst schützen müsse, da sie jetzt nicht klar denken könne - die Wut nähme den ganzen Platz ein. Sie verstand es in dem Moment natürlich nicht. Sie schlug auf mich ein, sodass ich sie in ihr Zimmer bringen und die Tür zwischen uns bringen musste. Ich blieb draussen stehen und erklärte ihr auch, weshalb ich das tat. Soweit war es nicht anders als die vielen Male davor. Aber als sie sich beruhigt hatte und fragte, ob wieder alles gut wäre, sagte ich ihr, ich müsse mich auch zuerst etwas beruhigen, denn das ginge ja nicht einfach so an mir vorbei, wenn sie mich schlägt. Sie ganz erstaunt: "Ich habe Dich geschlagen??? Entschuuuuldigung!"

Ich gehe davon aus, dass sie in ihrem "Normalzustand" ihr Verhalten so schlimm findet, dass sie es wie nicht mit sich selbst in Verbindung bringen kann?! Denn es kann ja kaum sein, dass sie es wirklich nicht mitbekommen hat, oder? Und ich möchte ihr nicht unterstellen, dass sie diese Verwunderung spielte, um "besser" davon zu kommen ... Was denkt Ihr?

Liebe Grüsse
Barbara

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6 Jahre 1 Monat her #6338 von barbara dominique
Antwort
Ach ja - auch spannend war, WIE sie sich beruhigte. Sie wollte unbedingt noch etwas trinken, bevor sie in die Schule geht. Ich wollte sie aber nicht mehr zu ihrem Bruder lassen, da sie immer noch sehr wütend war. Als sie merkte, dass ich da stur blieb, rief sie nach ihrem Bruder und bat ihn um etwas zu Trinken. Als er unschlüssig da stand, versuchte sie es noch einmal und noch einmal - jedes Mal mit ruhigerer und lieberer Stimme. Schliesslich holte er ihr einen Becher. Ab diesem Zeitpunkt an waren sie wieder ein Herz und eine Seele die Wut war verflogen.

Schon schön, was es ausmachen kann, wenn man nicht nachtragend ist!

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6 Jahre 1 Monat her #6339 von Bäretatze
Antwort
Liebe Barbara

Bei diesem Vorfall waren wohl sehr intensive Gefühle im Spiel. Kleinkinder können ihre Gefühle ja noch gar nicht mischen. Sie fühlen immer nur etwas auf einmal, dafür ganz rein. Mit etwa 5-7 Jahren geschieht eine Veränderung, die Kinder können erste Gefühle mischen. Das braucht aber noch viel Zeit und Übung. Ein hochsensibles Kind ist in der Regel noch etwas später dran, weil es die Gefühle noch intensiver wahrnimmt. Und auch später noch, je intensiver die Gefühle, desto schwieriger sind sie zu mischen.
Ich denke, das ist die Antwort auf deine Frage. Deine Tochter erlebte eine grosse Frustration, ganz viel Aggression in der Folge. Später war sie erfüllt von Nähestreben zu ihrer Mama. Das alles in einem Bild zu sehen, ist sie wohl noch nicht in der Lage.

Liebe Grüsse,
Bäretatze
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