Schlafprobleme - 10 jähriges Kind

Hallo Ihr Lieben,
meine Tochter S. ist 10 Jahre alt und hat seit ca. 2 Jahren Probleme mit dem Einschlafen. Erst war es phasenweise und ich habe mir noch nicht so viel Gedanken gemacht. Außerdem scheint sie im Gegensatz zu mir eher ein Nachtmensch zu sein, trotzdem reichen 8-9 Stunden Schlaf in ihrem Alter nicht aus. Seit Monaten kommt sie jeden Abend noch 1-3 Mal zu mir, mit einer Frage, die sie noch stellen muss, um schlafen zu können, oder, weil sie einfach nicht schlafen kann. Ich nehme mir abends extra Zeit für das "Gute-Nacht-Ritual", wir beten miteinander, sprechen über den Tag usw. Ich weiß absolut keinen Rat mehr.
Zum Hintergrund: Ihr Vater hat eine psychische Störung, die ich leider viel zu spät realisiert habe bzw. sehen wollte. Anfang 2018 bin ich mit meiner Tochter Zuhause ausgezogen, die Scheidung läuft. So ist S. in einer von Gewalt geprägten Familie aufgewachsen, in dem ihre Leher, ihre Freunde, deren Eltern und auch ihre Mutter (ich) laufend entwertet, beschimpft und verflucht wurden. Auch sie wurde täglich angeschrien und geschubst und bekam zu hören, dass sie es nie zu etwas bringen wird, dass ihr Vater sie hasst (wenn sie z.B. Wände angefasst und dadurch beschmutzt hat) . Die körperliche Gewalt konnte ich schnell eindämmen, aber die verbale, emotionale Gewalt und Manipulation weniger und sie war in ihren Augen natürlich auch oft Kern einer Auseinandersetzung ihrer Eltern (z.B. wenn er ihr gegenüber ausfällig geworden ist). In der Zeit habe auch ich selbst öfter Druck auf sie ausgeübt, in der Hoffnung so die Wut ihres Vaters von ihr abhalten zu können..... Seit dem Auszug blüht S. auf, sie ist In der neuen Wohnung und Schule gut angekommen, hat wieder Freunde, fühlt sich wohl, lacht wieder viel, ist selbstbewusst und traut sich viel zu (was sie auch in einem gesunden Rahmen ausprobieren darf). Ich bin so dankbar zu sehen, wie Gott sie doch in allem, was sie erleben musste, bewahrt und geschützt hat.
Ich frage mich, ob sie trotzdem psychologische Hilfe braucht - ich traue den weltlcihen Psychologen allerdings wenig zu, muss ich gestehen -, und, ob die Schlafprobleme mit all dem zu tun haben.

Liebe Ilona,

Ich denke sehr wohl, dass die Schlafprobleme mit der ganzen Geschichte zusammenhängen. Und ich möchte dich ermutigen, Beratung in Anspruch zu nehmen.
Ich selber habe gerade einen Teil der Ausbildung in Trauma-Psychologie hinter mir, und begleite Eltern mit solchen Fragen.

herzliche Grüsse,
Angela

Liebe Angela,

danke für Deine schnelle Antwort. Ich muss korrigieren: wir sind Anfang 2019 ausgezogen, nicht 2018.
Meinst du erstmal Beratung für mich oder Beratung für S. oder beides?
Ich selbst habe natürlich auch ein entsprechendes Trauma zu verarbeiten, bin in Seelsorge und zusammen mit Gott dran wirklich in die Tiefen zu gehen. Nicht nur für mich, sondern auch für meine Tochter.
Beratung für mich im Umgang mit meiner Tochter ist zum Teil enthalten, wird aber nur angeschnitten. Kannst du mir da weiterhelfen?

Herzliche Grüße
Ilona

Liebe Ilona,
Da es in deinem Beitrag ja um das Kind geht, meinte ich auch Beratung bzgl. dem Kind. Ich persönlich arbeite wenn immer möglich über die Eltern und nicht mit dem Kind direkt. Dies, weil die Eltern ja in der Regel bereits eine Beziehung zum Kind haben und so die besten Therapeuten sind.
Dass du für dich selber auch Beratung und Seelsorge in Anspruch nimmst finde ich super!

Liebe Grüsse, Angela

Liebe Angela,

super, so habe ich es auch verstanden, ich wollte nur sichergehen. Mir gefällt Dein Herangehen über die Beratung der Eltern sehr gut! Ich habe echt Schwierigkeiten damit meine 10-Jährige zu einem Therapeuten zu schicken. Ich habe Sorge, dass sie dann erst Recht auf den Gedanken kommen könnte, dass mit ihr irgendwas nicht stimmt. Es gibt eine junge Erwachsene mit pädagogischer Ausbildung in unserer Gemeinde, die unsere Geschichte kennt und der S. ein großes Herzensanliegen ist. S. selbst mag sie ihrerseits auch sehr gern und die beiden waren auch schon zusammen Klettern. Durch Corona wurden ja leider alle Kinderprogramme ausgesetzt, aber wenn diese wieder stattfinden, hat S. hier jemanden, mit dem sie über Dinge sprechen kann, die sie mir nicht sagen kann oder will...
Kannst/willst Du mich beraten? Wenn ja, wie würde das ablaufen?

Herzlichen Dank und Grüße
Ilona

Liebe Ilona,
Ja, du kannst dich via Beratungsformular anmelden.
docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSdDmSkr...3iKDSMpbdWw/viewform

Oder dich via Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! vermitteln lassen.

Liebe Grüsse,
Angela