Kindergarteneintritt Verweigerung

hallo
ich habe eine 4 1/2 jährige Tochter, die seit Montag, dem Kindergarten Eintritt nicht gehen will. Am Montag waren mein Mann und ich noch dabei, am Dienstag ging es nicht mehr. Sie will bei mir bleiben. Seit einem Jahr arbeite ich nicht mehr. Sie will zu hause bleiben. Jeden morgen weint sie furchtbar, läuft mir hinterher nach hause, hängt sich an mich, kann mich nicht gehen lassen. Für mich ist es auch sehr schwierig. Die Kindergärtnerinnen ziehen sie dann mit, schreiend, heute morgen hat sie meine Tochter schreiend reingetragen.
Wie gehe ich damit um? wie gehen wir am besten mit meiner Tochter um? sie will dass ich noch etwas bleibe.
danke für eure hilfe und rat. bin etwas verzweifelt.
nadja

Hallo Jeto

Genau so erging es mir oft, wenn meine Älteste in der Gemeinde ins Kinderprogramm sollte, bzw. auch, als Sie in den Kindergarten sollte. Sie musste an unserem alten Wohnort mit dem Schulbus fahren, und es war für mich sehr schlimm, sie schreiend anzuschnallen und dem Chauffeur zu sagen, er müsse jetzt weiterfahren.

Einmal habe ich dann erzählt, dass ich am Vormittag lange auch geweint hatte, weil es für mich einfach so schlimm gewesen sei. Das war dann der Wendepunkt "Aber Mami, Du muesch Dier doch um Mi kener Sorge mache!" Vor diesem Zeitpunkt an ging es viel besser. Und jetzt am neuen Ort, war sie einfach am Anfang etwas anhänglich, weil für Sie alles neu war, das ist ja verständlich. Mitlerweile geht sie sehr gerne.
In der Gemeinde handhabe ich es überigens so, dass Sie mir einfach sagen kann, ob sie ganz tief in sich, eigentlich ins Programm möchte, oder nicht. Wenn Sie möchte, frage ich Sie, was Sie für Hilfe braucht von mir. Gester war es beispielsweise so, dass Sie erst nicht bleiben wollte, dann sagte ich ihr, dass ich noch schnell zur kleinen Schwester schauen müsse, dann aber draussen vor dem Mutter-Kindraum warten würde, bis Sie mit ihrer Gruppe Singen geht, wenn es Ihr dann nicht gefällt, könne Sie zu mit kommen. Als ich dann dort wartete, lächelte sie mich an und sagte "ich guet Memi!"

Ich habe auch versucht, meiner Tochter zu erklären, dass ich halt gehen muss, und dass es den Abschied nicht einfacher macht, wenn ich länger bleibe, dann verschieben wir das Problem... Hast Du sie mal gefragt, wie Du ihr helfen kannst? Vielleicht hat Sie eine Umwerfende Idde!

Viel viel Kraft, und egal was andere Sagen, Du bist eine Wunderbare Mutter!

Oh, wie geht es euch mittlerweile? Das tut mir so leid und so weh beim lesen. Kennt deine Tochter denn die Kindergärtnerin schon gut oder andere Kinder? Kannst du nicht mit der Kindergärtnerin reden und vereinbaren, dass du im Hintergrund bleibst bis es gut klappt? Ich weiss, dass handhaben nicht alle Kindergärtnerinnen so. Ich bin selbst Kindergärtnerin und ich hatte ab und zu mal Eltern dabei, weil ein Kind noch nicht loslassen konnte. Das geht vorbei und dann ist es für die Kindergärtnerin tausendmal angenehmer ein Kind zu haben, das gerne kommt als das ganze Jahr immer wieder Ruckschläge zu haben. Wenn ein Kind "hart" abgegeben wird, dann klappt es mit viel Glück nach einigen Tagen (aber auf Kosten der seelischen Gesundheit des Kindes) oder was öfters geschieht, das Kind lenkt ein, aber das Szenario wiederholt sich immer wieder das ganze Jahr. Meist nach allen Ferien, nach dem Wochenende... usw.
Ich hatte auch Eltern, die standen vor dem Kindergarten und sagten: Ich bleibe heute dabei. Ganz selbstbewusst. Mach das ruhig auch. Das darf man. Sag der Kindergärtnerin, dass du nicht kommst um sie zu beobachten, sondern allein wegen deinem Kind und dann lob sie doch am Ende, eifach auch für ihre Einfühlsamkeit, usw. Dann hast du auch die Kindergärtnerin gewonnen . Und du wirst sehen, das klappt sicher bald. Liebs Grüessli, holbox

Liebe Lena und liebe Holbox

Erstmal muss ich mich ganz doll entschuldigen, dass ich soooo lange nie geantwortet habe!!! nun ist fast weihnachten, und wir haben schon drei Monate gut überstanden im kindergarten kann ich sagen. Lena, ich hatte deine antwort am abend gelesen und musste weinen, ich war so gerührt. DANKE! die Woche hatte mich echt mega geschlaucht. ich rief am nachmittag die Kindergärtnerin, am ende der Woche, und meinte, so geht das nicht, wir müssen uns was einfallen lassen. lustigerweise haben wir dann genau das gemacht, was du, holbox, vorgeschlagen hast: ich blieb dann die nächsten zwei Wochen jeden morgen noch bis 9.15 im kindergarten still im Hintergrund. das schätzte meine tochter sehr. sie bekam ganz klare Ansagen, dass ich so lange bleiben würden, bis das erste spiel vorbei war. sie hatten das Thema mit Elmar, dem Elefanten. Sie durfte mir mit Elmar durch die Fensterscheibe winken. Mir noch winken ist für sie schon immer sehr wichtig gewesen, das hat mega geholfen, auch damals bei der tagesmutter. Sie weinte noch, stand da mit Elmar, aber es half ihr unglaublich. den Elmar nehmen war nämlich etwas besonderes, das durfte nicht jeder. das war eine ausnahme. mit jedem tag fiel es ihr leichter, bis wir irgendwann bei der Garderobe uns verabschieden konnten und ich nicht mehr blieb. ich muss sie aber jeden morgen immernoch begleiten und warten, bis sie sich abgezogen hat. sie lässt mich zwar ungern gehen, aber sobald geklingelt wird zum reinkommen, rennt sie freudig in den kindergarten. Sie macht super mit, ist fröhlich und geht gerne! ziel erreicht.
Danke euch beiden für eure Anteilnahme und euren rat!! es tat mir sooo gut, auch die Bestätigung von holbox. Danke!!!
alles liebe, jeto