Einschlafen geht einfach nicht

Liebe Sina,

kleine Kinder und Einschlafen ist so ein Thema für sich. Als unsere vier noch klein waren, kostete es schon manchmal ziemlich Zeit und Geduld, und ich habe sooo viele Fehler gemacht. Am meisten bereue ich diejenigen, die unserer Beziehung schadeten...

Ängste...
Kann dir deine Tochter sagen, worüber sie noch nachdenken muss? Gibt es etwas, was sie im Alltag (z. B. im Kindergarten) beschäftigt? Oder hat sie generell Angst vor dem Einschlafen, vor dem Abgeben der Kontrolle? Ich fürchtete mich als Kind ganz furchtbar vor den "Monstern" unter meinem Bett und den Soldaten im Keller . Als meinem ältesten Sohn bewusst wurde, dass auch er eines Tages sterben muss, konnte er über längere Zeit kaum einschlafen.

Join-up?!
Wie ist eure Beziehung während des Tages? Bist du im Alpha? Geht deine Kleine am Abend "gesättigt" ins Bett? Oder hat sie das Gefühl, noch etwas "nachholen" zu müssen?

Bedürfnisse
Die besten Erfahrungen machte ich damit, auf die Bedürfnisse meiner Kinder einzugehen und ihnen das zu geben, was sie grad brauchten. Manchmal braucht das etwas Phantasie, damit es für euch als Eltern noch stimmt. Zeitweise bügelte ich z. B. im Flur vor dem Kinderzimmer. Heute gehe ich manchmal mit meinen Kindern zu Bett und schlafe eine Runde, stehe dann aber später wieder auf, um noch etwas zu arbeiten oder mit meinem Mann auszutauschen.

Führung
Manchmal finde ich's noch schwierig, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen, ohne die Führung abzugeben. Dabei ist es so wichtig, dass die Kinder fühlen: "Meine Mama ist stark. Sie sorgt für mich. Ich kann mich entspannen." Ich würde auf jeden Fall nach einer Lösung suchen, die auch für dich stimmt (z. B. zehn Minuten kuscheln und Rücken streicheln, danach im Flur bügeln oder... oder...).

Gibt dir das irgendeine Idee?

Liebs Grüessli
Kiki

Liebe Kiki

Ich habe deine Antwort gelesen bevor ich die Kinder ins Bett begleitet habe. Vielen Dank für die Stichworte ich muss mir noch überlegen wie ich es umsetzten kann.
Doch den ersten erfolg hatte ich sie hat noch 30 min. geschlafen alleine und das hat sie seit über 3 Monate nicht mehr gemacht. Ich werde weiter machen....


Vielen Dank

Liebe Sina,

danke für deine Rückmeldung. 30 Minuten? Das freut mich mega!!

Bei mir ist es oft auch so. Sobald ich anfange, mir über etwas Gedanken zu machen, und innerlich "fest" werde bzw. innerlich zu führen beginne, reagieren meine Kinder bereits .

Ich wünsche dir von Herzen, dass es so positiv weitergeht...!

Alles Gute!
Kiki

Liebe Sina,
mein Sohn R ist ebenfalls 5 und seit Sommer im Kiga. Er brauchte schon immer viel Sicherheit, dass Mami wieder kommt beim Einschlafen. Und nun hat sich das seit Sommer 14 noch gesteigert. Mir ist das völlig klar, auch wenn ich abends oft auch froh wäre, wenn ich einfach schneller meinen Feierabend hätte. Er will mich nun auch kaum mehr gehen lassen wenn ich sage: "Ich schaue noch nach den Grossen und komme dann wieder zu dir." Dann beginnt er zu weinen, weil er gar nicht will, dass ich ihn jetzt alleine lasse (obwohl seine Schwester noch neben ihm liegt...). Er möchte gar nicht mehr einschlafen, wenn ich nicht neben ihm liege und dann verpassen, wenn ich komme . Im Moment versuche ich, genügend Zeit einzurechnen, damit ich sicher lange genug neben ihm liegen kann. Die Grossen zwei (D10, S8) können in dieser Zeit noch für sich etwas machen. Und wenn ich die Ruhe habe, erlebe ich dort Sternstunden mit meinen Kleinen (A7, R5). Da kommen kurz bevor die Augen zufallen die Fragen des Lebens ! "Mami, was haben die Ärzte wohl mit dem Finger von dem Mann gemacht, dem ein Stück abgefallen ist? Warum heisst der Heilige Geist so? Vielleicht weil er heilen kann? Mami, Nadine ist übrigens wieder meine Freundin, sie hat mir ein Geheimnis erzählt ..." Manchmal schläft R mitten im Satz ein . Dann seufze ich zufrieden, kuschle mich noch kurz an meine Tochter und frage mich, weshalb ich diese Ruhe nicht jeden Abend haben kann . Ich bin überzeugt, dass die Kinder, vor allem sensible, mit ihrem "Theater" unsere Anspannung widerspiegeln. Und wenn ich halt nun angespannt bin? Das ist meine Verantwortung, die ich nicht auf die Kinder schieben darf. Welche Wege, Möglichkeiten gibt es für mich, ohne dem Kind mit Ungeduld zu begegnen und meine Gefühle anderseits zu unterdrücken? Kann ich dem Kind ehrlich sagen, was ich gerade brauchen und mit ihm trauern, dass es für uns beide grade keinen zufriedenstellenden Weg gibt? Das bin ich grade wieder gaaaaaaaaanz fest am üben . Und dann mich aber fest über diese Sternstunden freuen .
Dir Sina ganz viel Ausdauer und Weisheit!
Liebe Grüsse vropfi