"ich will nicht mit xy spielen" - Umgang damit!

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9 Jahre 6 Monate her #4678 von Ilona70
Frage
Hallo,
ich brauche mal wieder eure Hilfe... Ich bin nicht sicher, ob das überhaupt ein VP-Thema ist, aber irgendwie gehört ja alles unsere Kinder betreffend dazu. ;)
Folgende Situation: wenn S. (4) allein ist, spielt sie gern mit dem Nachbarsjungen M. (6), oft ist sie auch bei ihm Zuhause. Wenn S. aber eine Freundin zu Besuch hat und M. kommt, dann ist sie richtig fies zu ihm "Geh weg, ich will nicht mit dir spielen". Auch, wenn sich das Ganze auf der Straße vor unserem Haus abspielt. Will M. nicht gehen, kommt sie zu mir, ich soll ihn nach Hause schicken. Wenn M. sich nicht auf unserem Grundstück befindet, sage ich, dass jeder dort spielen darf mit oder ohne ihre Erlaubnis. Kommt er aber in unseren Garten wird es schwieriger. Das passiert auch mit anderen Kindern...
Ich weiß, dass S. noch keine differenzierten Gefühle hat, aber ich möchte ihr beibringen mit anderen nicht so gemein umzugehen. Erwarte ich zu viel von ihr? Andererseits kann ich sie auch nicht zwingen mit einem Kind zu spielen, wenn sie nicht möchte. Kann ich sagen, dass das Kind mein Gast ist und ich mit ihm spiele? Jedenfalls möchte ich nicht diejenige sein, die das Kind nach Hause schickt, denn das ist ja ihr Wille nicht meiner.
Ich finde das echt schwierig! Ich möchte S. zu einem rücksichtsvollen Menschen erziehen, der andere so behandelt wie er behandelt werden möchte. Aber es ist auch klar, dass sie lernen darf/muss welche Konsequenzen auf ein bestimmtes Verhalten folgen, z.B. dass der Junge das nächste Mal auch nicht mehr mit ihr spielen will...
Wie macht ihr das??? - Vielen Dank!
Ilona

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9 Jahre 6 Monate her #4679 von Barbarella
Antwort
Liebe Ilona,
Ja, gewisse Situationen fordern immer wieder heraus…
mit zwei Kindern gleichzeitig zu spielen, kann deine Tochter überfordern und um sich abzugrenzen wird sie grob und gemein. Es geht ja uns teilweise auch so, dass wir manchmal lieber eine Person weniger hätten… das zu sehen und ihr auch zu verstehen geben, ihr zu zeigen, dass Mami das mitfühlen kann, ist sicher wichtig.
Das zweite sind die "Reviere", wo darf M. sich aufhalten, auch wenn sie nicht mit ihm spielen will UND wo kann S. sich zurückziehen, falls ihr es zuviel wird?
Mit beiden, mit M. und mit S. darüber sprechen, ausformulieren, dass der eine will der andere nicht, wie sich das anfühlt, dass beides o.k. ist, solange die Grenzen eingehalten werden und aushalten, dass es manchmal keine Lösung gibt, mit dem Kind trauern und da sein. Sie so behandeln, wie wir auch gerne behandelt werden würden, in einer solchen Situation.
Und ja, dass Nein kann mal von der einen und dann von der anderen Seite her kommen. Auch das gehört zum Leben.

Wenn eine Nachbarin aus Mitgefühl mit einem Kind in solch einer Situation spielt, kommt mir das etwas schräg rein… anders wäre es, wenn du das Kind in deine Arbeit einbeziehst, ihn mitwirken lässt ;)
liebe Grüsse
Barbara

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9 Jahre 6 Monate her #4681 von Sunny
Antwort
Hallo Ilona!
Die Situation die du beischreibst kenne ich aus meiner eigenen Kindheit ( da war ich ca. 7-8 Jahre ).
Und zwar spielte ich sehr gerne mit meinen gleichaltrigen Nachbarsjungen. Wenn ich aber eine Freundin zu Besuch hatte, wollte ich sie nur für mich haben und der Nachbarsjunge wurde eiskalt von mir ignoriert. Da war aber auch gerade das Alter, wo es vor anderen Mädchen peinlich war, wenn man mit einem Jungen gespielt hat.
Und auch bei ihm war es so: wenn er mit anderen Jungs gespielt hat, war ich tabu.
Für mich wäre es auch eine Überforderung gewesen, wenn noch jemand mitgespielt hätte.
Mit dieser Regelung kamen wir beide klar und irgendwann kam dann das Alter, wo es uns nicht mehr peinlich war ;) und wir gerne in größeren Gruppen zusammen waren.
Heute verstehen wir uns prima.

Liebe Grüße

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9 Jahre 6 Monate her #4693 von Ilona70
Antwort
Liebe Sunny, liebe Barbarella,

vielen Dank für Eure Antworten! Leider war bei uns so viel los, dass ich erst jetzt reagieren kann!
Das mit der Überforderung ist interessant!! Samira hat sofort gesagt, als das andere Kind kam: 2 sind mir zu viel! Ich muss zugeben, ich habe das nicht ernst genommen, denn, wenn das Nachbarsmädchen Besuch hat, ist sie immer voll dabei! Hier scheint mir auch die Rückzugsmöglichkeit ins eigene Revier ein wichtiger Punkt zu sein. Wir haben (noch) keinen Zaun oder eine sonstige Grundstücksbegrenzung und viele Kinder und Jugendliche scheinen unseren Garten als öffentlichen Spielplatz anzusehen, selbst wenn wir uns nicht dort aufhalten!
Außerdem habe ich den Eindruck gewonnen, dass S. mit plötzlich veränderten Situationen nicht klar kommt. Z.B. hatten wir es schon öfter, dass sie unbedingt mit einem anderen Kind spielen wollte und, als sich keines fand, notgedrungen angefangen hat allein zu spielen. Als dann plötzlich ein Kind auftauchte und mit ihr spielen wollte, reagierte sie sehr ungehalten...

Mein "Spielen" mit den anderen Kind äußerte sich meistens so, dass er mir bei dem, was ich gerade tat, helfen durfte. Aber du hast Recht, Barbarella, auch das finde ich selbst etwas seltsam. Ich merke, dass es mir selbst schwer fällt, mich gerade Kindern gegenüber abzugrenzen, aus Furcht es zu verletzen. Z.B. gibt es ein Mädchen, dass sich weigert unser Grundstück zu verlassen, wenn geklärt ist, dass S. nicht mit ihr spielen will. "Ich will einfach nur hier sitzen und zusehen!" Da wird mir wohl nicht anderes übrig bleiben als mal ganz grundsätzlich ein paar Dinge verständnisvoll, aber bestimmt mit ihr zu besprechen...

Liebe Grüße
Ilona

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