Streit unter Geschwistern

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9 Jahre 1 Monat her #5008 von dieetters
Frage
Hallo liebes Team!

Ich bin irgendwie einfach überfordert, meine 2 Grösseren (5 und 3) steiten so extrem viel, es kreischt, es schreit und wenn wir entscheiden nicht einzugreifen, wird's handgreiflich. Sie finden keinen Weg über Kompromisse, jede will einfach ihren Kopf durchsetzen.. Und da wir schon so genervt sind über diese ständige "Streit-Atmosphäre", schreien wir einfach viel rum...
Wenn wir versuchen, den Streit konstruktiv zu lösen, haben sie beide einfach keine Einsicht und kein Verständnis für die andere Seite.

Vielen Dank!!!

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9 Jahre 1 Monat her #5009 von Momira
Antwort
Ihr lieben Etters
gell, das ist so was von zermürbend. Ich erinnere mich nur zu gut an solche Zeiten in unserer Familie...wie fest ist man da versucht zu sagen: "wie schön könnten wir es hier zusammen haben, wenn ihr nur nicht immer streiten würdet"...
Aber eben. Genau hier liegt der Punkt. So übergebe ich die Verantwortung für den Frieden in der Familie den Kindern. Aber diese Verantwortung müssen definitiv wir Erwachsenen übernehmen.
Ich wünschte, ich hätte damals schon etwas über VP, über die Reifeentwicklung, über gesunde Hierarchie gewusst. Nicht, dass es dann nie Streit gegeben hätte, aber ich hätte das Ganze gelassener angehen können.

Grad weil es unser Job ist Verantwortung zu übernehmen, für unsere Kinder zu sorgen, sollen wir auch eingreifen wenn sie streiten (ich denke nicht bei jeder Kleinigkeit). Aber nicht als Richter. Sondern aus Fürsorge, zum Schutz. Von ihrer Reife her können die Kinder sich noch nicht in andere einfühlen. Ihr erlebt sicher auch die Momente, wo eure Töchter sich innig lieben...und zwei Minuten später finden sie einander so nervig. Sie können noch nicht so empfinden: "oh, jetzt nervt sie grad so, aber eigentlich liebe ich sie ja, drum hau ich ihr jetzt keine." Dieses "Einerseits und Anderseits" geht noch nicht. Bei eurer grössten Tochter kommt das vielleicht jetzt dann langsam, vielleicht dauerts aber auch noch zwei Jahre...
Ich arbeite mit Kindern, dort darf ich jetzt vieles ausprobieren und einüben, was ich bei meinen eigenen Jungs noch nicht gewusst habe.
Wenn die Kinder streiten und eines weint, so tröste ich das weinende Kind so in dem Sinn "oh je, das tut wohl sehr weh" "gell das hat dich jetzt grad "möge".
Dem anderen Kind probiere ich irgendwie zu sagen. "Das war jetzt wohl grad zu viel für dich, so dass du schlagen musstest" Manchmal sage ich auch. "Jetzt tut es S. grad so weh,...oder sie muss grad so fest weinen,...oder ist so traurig...holen wir zusammen ein Kissen, damit sie sich hinlegen kann...oder einen Eisbeutel...." ..halt je nach Situation.
Ich probiere ein wenig Fürsorge zu wecken.
Daneben weiss ich heute, dass ich viel mehr an der Beziehung der Kinder zu mir arbeiten muss, als an der Beziehung der Kinder untereinander. Eigentlich reicht die Reife der Kinder noch nicht aus um wirklich mit Gleichaltrigen sich auseinanderzusetzen. Nun sind eure Töchter zwei Jahre auseinander. Das ist einerseits fast gleichaltrig, anderseits ist eines eben die "grosse" Schwester.
So probiere ich manchmal, wenn die Beziehung vom Kind zu mir grad gut ist, und die Stimmung unter den Kindern auch, ein wenig diese Hierarchie zu fördern. "Schau, du kannst L. Zeigen, in welchen Schrank man die Becher räumt" oder zum Kleineren sage ich "oh, P. kann dir bestimmt helfen mit dem Reissverschluss". Wenn Grössere die Kleineren herumkommandieren, probiere ich mit den grösseren zu schauen, wie sie die Kleineren "führen" könnten, dass die sich auch wohl fühlen. Zum Beispiel beim Rollenspiel am Königshof, sage ich dem König, dass es ganz wichtig ist, dass alle Untertanen sich wohl fühlen. Und suche mit ihm Ideen, was er da machen könnte.

Das war jetzt grad viel. Aber es ist halt ein Thema, das mich und wohl auch viele andere immer wieder beschäftigt.

Das Wichtigste ist wohl, dass wir als Eltern probieren "Fels in der Brandung" zu sein, (Schliesslich wisst ihr ja, dass eure Kinder nicht schlimm oder boshaft sind) nicht anzuklagen und zu richten, versuchen zu vermitteln "auch wenn du sauer bist und streitest bist du mein geliebtes Kind."
Und schlussendlich gilt es einfach auszuhalten, durchzuhalten, zu wissen es geht weiter auch wenn ich als Mami mal ausgerastet bin, aus Gnade zu leben (für mich und die Kinder).

Ich wünsche euch ein möglichst entspanntes WE

Momira

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